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Unsere Großepoche und fernere Zukunft im Brief an Heinrich II. aufgedröselt (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 12.07.2019, 21:55 (vor 1743 Tagen) @ Kinder von Atlantis (998 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 12.07.2019, 22:23

Hallo!

Ja Nostradamus hat einen Donnersberg bezug, denn er nennt den Berg bei seinen Lateinischen Namen in seinen Brief - nicht den französischen oder in der Landessprache. Das macht schon stuzig. Der Name in Latein wird Mons Jovis bezeichnet... das dumme dabei ist hier kommen gleich 3 Berge in in Europa in Frage. Einmal den Donnersberg in der Pfalz, ein Berg in Frankreich und einen Spanien. Der in der Pfalz liegt zufällig auf dem Jakobsweg (nur so am Rande).

Danke für den Hinweis. Die entsprechende Stelle im Brief an Heinrich II. im Zusammenhang:

"Denn Gott betrachtet die lange Unfruchtbarkeit der großen Dame, die schließlich zwei wesentliche Kinder empfangen wird. Sie wird jedoch scheitern. Jenes (Kind), das ihr durch den Leichtsinn des Todesalters gegeben werden wird, wird im achtzehnten Jahr scheitern und kann das sechsundreißigste nicht überschreiten. Es hinterläßt dadurch drei Buben und ein Mädchen. Darunter wird es zwei geben (und) jenen, der keinesfalls vom selben Vater ist. Zwischen den drei Brüdern bestehen solche Unterschiede, dann vereint und einstimmig, daß die drei und vier Teile Europas erbeben werden. Durch den Jüngsten wird die christliche Monarchie gestützt und vergrößert. Aufgekommene Lehren (werden) sogleich unterdrückt, Araber zurückdrängt , Königreiche vereint, neue Gesetze erlassen.
Von den anderen Kindern wird der Erste die wilden, gekrönten Löwen besetzen, welche unerschrocken die Pranken über die Helme halten.
Der zweite wird so nach vorne hervorbrechen, begleitet von den Latinern, daß der zweite Zug unternommen wird, zitternd und wütend am Mons Jovis herabsteigt, um die Pyrenäen zu erklimmen. Er wird nicht anstelle der alten Monarchie gesetzt werden, sondern es wird die dritte Überschwemmung mit menschlichem Blut verursacht werden und Mars wird sich lange Zeit nicht in Enthaltsamkeit befinden.
Die Tochter wird für die Bewahrung der christlichen Kirche hingegeben werden, deren Beherrscher an die heidnische Sekte der neuen Ungläubigen fällt. Sie [die Tochter] wird zwei Kinder haben, das eine treu, das andere untreu hinsichtlich der Befestigung der katholischen Kirche. Das andere wird in ihrer großen Verwirrung und versäumten Reue sie [die Kirche] zerstören wollen."

Das ganze ist einigermaßen nebulös. Klar scheint zu sein, daß Damen und damit zusammenhängende weibliche Personen bei Nostradamus für die Republiken stehen, die aufgrund ihrer weichen, passiven und zur Degeneration neigenden Regierungsform den Gegenentwurf zur männlich-patriarchalen Monarchie darstellen.
Somit haben wir hier:

  • Eine große, freilich als Republik durch Geburt bereits sterile Dame (Demokratie kann niemals etwas Gutes hervorbringen!), die offenbar für die Republik an sich steht.
  • Zwei Kinder der sterilen großen Dame: Einzelne Republiken innerhalb des Abendlandes. Oder: zwei französische Republiken. Der Leichtsinn des Todesalters ist womöglich die durch kulturelle Überalterung (Spenglerzyklus!) untergehende französische Monarchie, der die Erste Republik folgte. Sie sollte nach 18 Jahren scheitern. Das ist: Französische Revolution 1789 + 18 Jahre ⇒ 1807. Mit Napoleons Krönung begann 1804 das französische Kaiserreich. Mit zeitlicher Unschärfe kein schlechter Treffer. Das 36. Jahr könne sie nicht überschreiten, endet also früher. Das führt uns etwa ins Jahr 1825 und mitten in die Zeit der Restauration der französischen Monarchie. ⇒ Volltreffer!
  • Nun wird es noch nebulöser, so daß man eigentlich nur (das Beste hoffend) spekulieren kann. Bleibt Nostradamus in der chronologischen Reihenfolge, müßten es eigentlich Staaten nach 1815 sein, nämlich:
    • Drei Buben, also männliche Regierungsformen.
    • Ein Mädchen, eine Republik.
    Die drei Buben sind mutmaßlich die drei faschistischen Staaten Deutschland, Italien und Spanien. Alle gingen aus gescheiterten demokratischen Verhältnissen hervor. Sie unterscheiden sich, sind sich aber einig und werden drei Viertel Europas erzittern lassen (Spanischer Bürgerkrieg und der Zweite Weltkrieg). Von den drei faschistischen Buben sticht einer heraus, der "einen anderen Vater" hat. Das ist leicht zu lösen: Mussolinis Staat hatte einen König, Franco war Monarchist. Sie hatten also den selben, alten monarchischen Vater (die alte Ordnung). Hitler war eine gänzlich andere Erscheinung, die in die technokratisch-sozialistische Zukunft der europäischen Zivilisation wies. Er stand für eine andere Art der männlich-patriarchalen Herrschaft. Entsprechend vergebens waren die Hoffnungen der Hohenzollern auf Wiederherstellung der Monarchie.
    Das Mädchen ist möglicherweise die zeitgleiche französische Republik (die als solche recht einsam im damaligen Europa stand). Sie spielt in dieser Passage keine weitere Rolle.
    Der jüngste, welcher die christliche Monarchie stützen und vergrößern solle, ist Franco, der als letzter an die Macht kam und die Monarchie der spanischen Bourbonen als künftige Regierungsform Spaniens bestimmte. ⇒ Volltreffer!
  • Nun folgt offenbar ein erheblicher Zeitsprung, nicht untypisch für Nostradamus. Wir befinden uns nun in der Zeit der künftigen europäischen Renaissance, was an der genannten Zurückdrängung der Araber erkennbar ist. Königreiche werden vereint (europäisches Kaiserreich), neue Gesetze erlassen (unsere Verfassungen sind sämtlich Müll!) Die im folgenden genannten Kinder sind also nicht identisch mit den zuvor genannten! Nostradamus verwirrt den Leser durch chronologische Sprünge bei Beibehaltung des zuvor genutzten Vokabulars. Hier haben wir es wohl mit männlichen Kindern zu tun, die von ähnlichem Geiste sind wie die zuvor genannten Buben, nämlich monarchischer oder männlich-patriarchaler Gesinnung. Wir haben hier:
    • Einen zukünftigen Monarchen/Imperator, der Großbritannien dem Reiche eingliedert: die wilden gekrönten Löwen mit den Pranken über den Helmen, siehe das Wappen der englischen Könige.
    • Der zweite, ebenfalls ein Imperator oder Herrscher, steht mit dem Mons Jovis in Verbindung, und zwar wie folgt: Er zieht mit den Latinern (den Römern!) über den Mons Jovis, um die Pyrenäen nach Spanien zu übersteigen. Damit ist eigentlich eindeutig, daß mit dem Mons Jovis, der zwischen Italien und den Pyrenäen liegt, nur der Große St. Bernhard gemeint sein kann, der das Rhonetal im Schweizer Kanton Wallis mit dem Aostatal und weiter mit der italienischen Region Piemont verbindet. Er stellt also eine Verbindung von Italien nach der Schweiz und Frankreich dar. Sein lateinischer Name ist ebenfalls Mons Jovis. Hier ist also keinesfalls der Pfälzer Donnersberg gemeint, der völlig ab vom Wege liegt.
      Was macht der Feldherr in Spanien? Er wird nicht an Stelle der alten Monarchie gesetzt, anders als offenbar in England. Vielmehr wird eine "dritte, blutige Überschwemmung" ausgelöst. Überschwemmungen sind bei Nostradamus in der Regel Revolutionen. Hier findet also eine lange, kriegerische und blutige Umwälzung statt, die möglicherweise im Rahmen der europäischen Reconquista des Abendlandes aus den islamischen Klauen steht.
    • Eine hingegebene Tochter, also wieder eine Republik. Es ist wahrscheinlich (hoffentlich!) die letzte Republik auf Erden, die sterben muß, um "die christliche Kirche zu bewahren", also das christliche Abendland retten zu können.
      Die Kirchenführung ist an die "heidnische Sekte der neuen Ungläubigen" gefallen, nämlich die materialistischen Atheisten, die von modernen linken Utopien durchseucht sind und eigentlich dem Satan dienen. Um diese Entartung zu beenden, müssen logischerweise die Demokratien und anhängigen Ideologien beseitigt werden.
  • Aus dem Zerfall der Republik gehen wiederum zwei Folgestaaten oder Folgesysteme hervor:
    • Ein Kind (Geschlecht unklar), das für die Rettung des Abendlandes untauglich ist und die Kirche vernichten will.
    • Ein Kind, das treu zur alten, wiederherzustellenden Ordnung ("Befestigung der katholischen Kirche") steht.

Damit ist diese Phase der Geschichte in Nostradamus Darstellung (wenigstens an dieser Stelle) erledigt. Es folgt nämlich ein Zeitsprung zurück, der uns wieder in die Epoche der europäischen Diktaturen und des Zweiten Weltkriegs führt:

"Es wird drei Gebiete mit äußerst unterschiedlichen Bündnissen geben, nämlich Italien, Deutschland und Spanien, welche mit militärischer Gewalt verschiedene Parteien bilden werden. Sie lassen den 50. und 52. Breitengrad hinter sich und werden alle von fernen Religionen den Gebieten Europas und des Nordens oberhalb des 48. Breitengrades huldigen lassen. Jener wird zunächst aus unnötiger Furcht zittern, dann die Westlichsten, Südlichsten und Östlichsten. So groß wird ihre Macht sein, die sich durch Eintracht und unüberwindliche Union aus kriegerischen Eroberungen bilden wird. Ihrer Natur nach werden sie gleich sein, aber höchst unterschiedlich im Glauben."

Hier sind Mussolini-Italien, Hitler-Deutschland, Franco-Spanien und der Zweite Weltkrieg gemeint. Eine tiefergehende Analyse erspare ich mir an dieser Stelle. Ich zitiere lediglich, weil diese Passagen unzweifelhaft erheblich interessant sind.

Die darauf folgende Passage betrifft direkt unsere Epoche, liegt aber noch vor der europäischen Reconquista mit der Mons-Jovis-Stelle:

"Danach wird die unfruchtbare Dame, die größere Macht hat als die zweite, von zwei Völkern empfangen werden: vom ersten, das wegen jemandes, der über alle Macht hatte, widerspenstig war, von dem zweiten und von dem dritten, das seine Kräfte nach dem Umkreis des europäischen Ostens ausstrecken wird bis Pannonien. Es hat sie geschlagen und unterworfen und durch Seemacht wird es bis Sizilien vorstoßen. Die Adria wird von Myrmidon und Germanen völlig unterworfen. Und die barbarische Sekte aller Latiner wird erheblich bedrängt und verjagt werden.
Dann wird das große Reich des Antichristen beginnen im Lande Attilas."

Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt nämlich die eigentliche Hochzeit der teuflischen Demokratie. Die "zweite Dame/Republik" ist bei Nostradamus unter Vernachlässigung der kurzlebigen zweiten Republik nach unserer Zählung (1848–1852) die viel länger währende dritte Republik von 1870–1940.
Die nun folgenden Worte sind widersprüchlich: zwei Völker würden die Demokratie empfangen, nämlich das widerspenstige unter Herrschaft eines Übermächtigen (Deutschland un Hitler!), ein zweites (Italien) und ein drittes, das seine Kräfte nach Osteuropa/Ungarn ausstrecken wird (aus Nostradamus Sicht). Das dritte Volk ist vermutlich ebenfalls deutsch, nämlich Österreich, das zu Nostradamus Zeit noch mit den Türken in Südosteuropa zu kämpfen hatte, die seit 1526 Ungarn besetzt hielten.
Fraglich ist, worauf sich die Unterwerfung der Adriaregion durch Deutsche und "Myrmidon" bezieht. Myrmidonen sind durch überragende Kampfeskraft hervorstechende Krieger der Antike in schwarzer Rüstung. Möglicherweise eine Anspielung auf die Waffen-SS und deutsche Eroberungen in Südosteuropa im Zweiten Weltkrieg?
Völlig unklar ist die "barbarische Sekte der Latiner", die verjagt wird. Womöglich handelt es sich hier wieder um etwas Zukünftiges, das mit dem in der Nostradamuschronologie noch kommenden oder heute noch nicht vollendeten Reiche des Antichristen in Zusammenhang steht. Damit wäre an dieser Stelle der Anschluß zu Attila und Xerxes aus meinem vorigen Beitrag geschafft.

Der Mons Jovis wird nur noch an einer weiteren Stelle im Briefe an Heinrich II. erwähnt, die ganz offensichtlich die selbe Episode der künftigen Reconquista beschreibt, bei der ein europäischer Feldherr von Italien kommend über die Alpen zieht:

"Die erwähnte Herrschaft des Antichristen wird nur bis zum Ende dessen dauern, der nahe dieser Epoche geboren wurde und des anderen in Lyon.
Sie werden begleitet vom Gewählten von Modena, Vulci durch Ferrara. (Dieser wird) unterstützt durch Ligurier, Adriatische und aus der Nachbarschaft des großen Sizilien. Dann überquert er den Mons Jovis. Der gallische Ogmios wird von einer so großen Menge begleitet werden, daß (ihm) von weit her das Reich des großen Gesetzes angeboten werden wird."

Das Ende der Herrschaft des Antichristen wird von der Geburt des "großen Monarchen" (Chyrens) markiert und eines weiteren, der in Lyon herrscht oder von dort stammt.
"Sie", also die Getreuen des großen Monarchen werden vom "Gewählten" (also dem Papst?) aus der Gegend der oberitalienischen Städte und weiterer Regionen Italiens kommend begleitet. Sie überschreiten den bereits genannten Großen St. Bernhard.
Der "gallische Ogmios" ist eine Figur die in einer ganzen Reihe Verse bei Nostradamus auftaucht. Unseres Erachtens ist damit ein mächtiger Feldherr Chyrens gemeint, der für ihn zahlreiche Schlachten schlägt. Er steht zu ihm im selben Verhältnis wie Marcus Agrippa zu Kaiser Augustus, dessen engster Vertrauter und fähigster Feldherr er war. Der Ogmios war in der keltischen Mythologie eine Herkules ähnliche Figur, steht also symbolisch für die Stärke dieses Mannes, dem am Ende sogar die Herrschaft über die Christenheit ("das Reich des großen Gesetzes") angetragen wird. Er ist aber deutlich von Chyren unterschieden. Ogmios ordnet sich unter und überläßt Chyren die Kaiserwürde.
All das liegt aus unserer Sicht in ferner Zukunft! Der Mons Jovis ist dabei nur eine Wegstation, eine vernachlässigbare Marke, der nicht die große Bedeutung zukommt, welche die Donnersberginterpreten im Sinn haben.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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