Nochmal Johannson - der Zeitungsartikel (Schauungen & Prophezeiungen)

Frank Zintl @, Lund, Freitag, 29.03.2019, 14:33 (vor 1848 Tagen) @ Frank Zintl (786 Aufrufe)
bearbeitet von Frank Zintl, Freitag, 29.03.2019, 14:40

Hallo

Mir hat mein mieses Gedächtnis wieder mal einen fatalen Streich gespielt. Hätte ich mir den Text nchmal durchgelesen, hätte ich einiges nicht geschrieben. Obwohl ich den Text selber ubersetzt hatte, war mir der zweite Teil fast völlig entfallen. Ich bin mir auch unsicher ob die Übersetzung in der Bibliothek meine oder die vn jemand anderem ist. Das ist unwichtig, denn der Inhalt bleibt.

Ich kopiere hier den ganzen Artikel rein und kommentiere zwischen den Abschnitten. Der Grund ist der, dass zumindest der letzte Teil im Artikel sich noch nicht erfüllt hat. Als hätte Johanssons Schauung dch noch eine Bedeutung für unsere Zukunft. Es will mir aber nicht in den Kopf, weshalb er in der Schauung nicht vor der Besetzung Norwegens 1940-45 gewwarnt worden ist.

„Oberst Melander hat einen Propheten gefunden. Er heißt Anton Johansson, geboren in Västerbotten [Anm.: nordschwedische Provinz], aber seit 1867 wohnhaft in der Nähe von Nordkyn im nördlichsten Norwegen als Fischer und Landwirt. Nun hat er die lange Reise hierher gemacht, nur um Herrn Melander seine Prophezeiungen vorzulegen. Es ist eine Stimme, die zu ihm gesprochen hat, und Oberst Melander berichtet darüber folgendes:
Vor ein paar Jahren hatte die Stimme vom Krieg in Tripolis und auf der Balkanhalbinsel gesprochen, aber nun hatte sie gesagt, daß es auch einen Krieg geben werde zwischen Deutschland und Österreich auf der einen Seite und Rußland, Frankreich und England auf der anderen. Belgien sollte auch dabei sein. Inwieweit Italien teilnehmen werde konnte er nicht sehen."

FZ: Aus diesem Abschnitt geht hervor, dass Johansson eine Stimme hörte und dass er auch etwas sah. Es war auch nicht eine einzige Schauung, denn er erhielt im Lauf der Zeit offenbar mehr Information. Er war übrigens nicht nach Stockholm gereist, um den Oberst Melander zu treffen. Stockholm war eine Notlösung, weil Johannsons Reisekasse nach dem Misserfolg in Oslo/Kristiania nicht bis Berlin reichte. Melander war der einzige, der ihn geduldig anhörte.

"‚Na, und was wird mit Schweden?‘, fragte ich [Johansson].
‚Schweden und Norwegen sollen sich hüten da mit verwickelt zu werden. Wir müssen zum Herrn beten, daß er uns bewahrt. Für Schweden wird es schwerer sich rauszuhalten als für Norwegen."

FZ: Im Dezember 1914 trafen sich die Könige von Dänemark, Norwegen und Schweden in Malmö, um über die Kriegslage zu beraten. Dieses "Dreikönigstreffen" endete damit, dass alle skandinavischen Länder sich aus dem 1. Weltkrieg raushielten. In Schweden war die Stimmung deutschfreundlich, in Dänemark wegen des Kriegs 1864 und der Besetzung von Sütjütland (Nordschleswig) deutschfeindlich. Man wäre vielleicht in feindlichen Lagern gelandet. Man entschied sich für die Neutralität.

"Deutschland wird das Elsaß und Lothringen verlieren. Aber du sollst mehr hören: England wird in Indien Krieg bekommen, und auch in Spanien wird es Krieg geben.‘ Aber wie das zugehen sollte, hörte ich nicht. Das gehe uns nichts an."

Naja das in Indien war eher ein gewaltloser Aufstand. Krieg gab es erst bei der Teilung von Indien. Vielleicht hatte er das gemeint. Hier ist auch klar dokumentiert, dass Deutschland den 1. WK verlieren wird. Und da war er noch gar nicht ausgebrochen.

"‚Krankheit wird umgehen unter den Menschen. Es wird die Schwindsucht sein.‘"

FZ: Die Schwindsucht ging damals in der Zeit vor den Antibiotika immer wieder um. Vielleicht hat er aber auch die spanische Grippe von 1918 gesehen und hatte als Nichtmediziner kein anderes Wort.

"Aber die Stimme sagte auch zu mir, daß es Krieg zwischen Schweden und Norwegen auf der einen und Rußland und Frankreich auf der anderen Seite geben werde. Wir werden von keiner Seite Hilfe bekommen, denn alle werden genug an sich selbst zu denken haben."

FZ: Hier betreten wir Neuland. Das kann auch nicht ein Teil des 2. Weltkriegs sein.

"Eine Eisenbahn wird gebaut werden durch Finnland bis Südvaranger. Zwei große Schlachten sollen stattfinden zwischen den Flüssen Porsanger und Tana, etwa eine halbe Meile vom Fluß Tana bei der Gebirgshütte von Vardevare. Dort sah ich Gräber und Leichen. Einen Mann in norwegischer Uniform sah ich stehen mit einem Spaten in der Hand und über ein Grab gebeugt.
Dann fragte ich die Stimme: ‚Wird meine ganze Verwandtschaft auf dem Schlachtfeld fallen?‘ ‚Nein!‘, antwortete die Stimme."

FZ: Ob diese Eisenbahn gebaut worden ist weiss ich nicht. Diese grossen Schlachten haben im 2. Weltkrieg nicht stattgefunden. Die deutsche Wehrmacht zog sich 1944/45 kämpfend aus Finnland über Nordschweden und Nordnorwegen bis zum Lyngenfjord zurück, der weiter unten wieder erwähnt wird. Die rote Armee folgte und besetzte Kirkenes, Vardö und Vadsö, machte aber am Fluss Tana (Daetnu) halt. Das Land zwischen dem Tana und dem Lyngenfjord wurde die letzten Kriegsmonate zum Niemandsland, in dem deutsche Stosstrupps nach norwegischen Flüchtlingen und Widerstandskämpfern jagten. Von zwei grossen Schlachten ist aber da nicht die Rede. Da das Johannsons näheste Heimat war, erklärt sich die Frage nach seinen Verwandten.

"Dann greifen die Russen Gotland an, das sah ich, und erobern die Insel. Dann gehen sie an Land südlich von Stockholm. Mehr konnte ich nicht sehen.
Die Franzosen griffen Göteborg an. Alle Häuser westlich des Flusses sah ich zerschossen, aber östlich des Flusses standen noch Häuser. – Zu dieser Zeit regierten in Schweden die Sozialisten. – Auf der Westseite des Flusses war es voller Gräber. Einen großen Kerl im grauen Überrock sah ich daneben stehen."

FZ: Auch in der Endphase des 2. WK besetzten die Russen für kurze Zeit Gotland. Hier beginnen die Überschneidungen mit Claesson. Claesson erwähnt Gotland nicht, aber er nennt uns den Punkt der Landung südlich von Stockholm: Västervik. Ich kenne die Gegend dort, denn ich habe mal ein halbes Jahr in Gamleby nahe Västervik gewohnt. Sehr schöne Gegend, und eine Invasionsflotte findet dort eine lange windgeschützte Bucht vor. Der Ort ist praktisch unverteidigt. Claesson erwähnt ebenfalls den Angriff auf Göteborg. Übereinstimmend sagen beide, dass die Ortsteile westlich des Göta Älv u.a. Hisingen zerstört werden. Vermutlich auch Västra Frölunda. Bei beiden ist von Luftangriffen (s.u.) die Rede. Eine sozialistische Regierung war auch in Schweden vor 1930 undenkbar. Was ich nicht verstehe: wie kommen die Franzosen da mit rein ?

"Dann sagte ich: ‚Das kann nicht geschehen, wenn nicht Schweden und Norwegen schwer gesündigt haben.‘ Die Stimme antwortete: ‚Das werden sie mit Luftschiffen tun.‘ Über Schweden und Norwegen wurde so etwas wie ein schwarzer Trauerflor sichtbar, aber wie es in Nordschweden war konnte ich nicht sehen. Ich fragte: ‚Wer ist schuld an diesem Krieg?‘ Die Stimme antwortete: ‚Tja, Schweden, aber nicht allein.‘"

FZ: Das Motiv der Sündenstrafe treffen wir auch bei Claesson und bei Minos an. Luftangriffe waren vor dem 1. Weltkrieg praktisch unbekannt. Der schwarze Trauerflor erinnert irgendwie an die 3TF. Auch Claessons Schauung endet damit, dass sich Finsternis über das Land senkt.

"Schweden verlor Gotland und Norwegen den ganzen Norden des Landes bis zum Lyngsfjord. Finnland wurde mehr unterdrückt als vorher, aber in Dänemark war die ganze Zeit Frieden.
Weiter durfte ich nicht sehen.‘"

FZ: Er durfte also die deutsche Besatzung von Norwegen 1940-45 nicht sehen. Schwer zu verstehen warum. Gotland ist aus russischer Sicht begehrlich, weil Schröders Gasleitungen nahe an der Insel vorbeiführen. Norwegen verlor 1945 schon einmal die Kontrolle über die nördlichsten Landesteile bis zum Lyngsfjord, auch Lyngenfjord genannt. Der besticht übrigens in Friedenszeiten mit einer grandiosen Landschaft - nur so nebenbei. Die Unterdrückung von Finnland endete eigentlich 1918, wurde im Krieg 1939-45 teilweise wieder aktuell. Dann wurde das Land wieder "frei" mit Duldung der SU, also aussenpolitisch nicht wirklich souverän. Das kam erst 1991. Wenn man Johannson glaubt, würde Finnland wieder russisch besetzt so wie 1808-1918.

"All das, sagt Herr Melander, trug Johansson in einem sehr glaubwürdigen Tonfall vor. Aber es gibt ja Dinge, die man weder glaubt noch nicht glaubt, fügt der Oberst vorsichtig hinzu.“

FaZit: auch wenn man nur den Text aus dem Zeitungsartikel anerkennt, sind wir präkognostisch mit Johannson noch nicht fertig. Er enthält wichtige Treffer, ist aber noch nicht "verbraucht".


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