Im Magen des Nostradamus (Schauungen & Prophezeiungen)

Einhorn, Samstag, 03.11.2018, 14:22 (vor 1995 Tagen) (1668 Aufrufe)

Grüß Gott allerseits!

Das Thema was ich heute ansprechen möchte, betrifft in erster Linie die Nostradamus-Forscher und weniger diejenigen, die nur an der Deutung der Quatrains interessiert sind.

Wie Nostradamus im Vorwort an König Heinrich II schrieb, sind die Vorhersagen nicht alleine aus seinem "natürlichen Instinkt"entstanden, indem er, zum Teil auf einem ehernen Dreifuß sitzend, Seele, Geist und Gemüt von aller Sorge, Bekümmertheit und Aufregung durch Ruhe und Stille im Inneren befreite, sondern indem er sie mit seinen langen, fortlaufenden Berechnung in Einklang brachte (1). Dass diese Berechnungen "astronomischer" Natur waren, wird an mehreren Stellen betont. Aber, wie er im Vorwort an seinen Sohn César schreibt, wurden die mittels göttlicher Inspiration und Offenbarung unter fortwährender Berechnungen geschriebenen Prophezeiungen dem Urteil der judiziellen Astrologie unterzogen, die nicht von der heiligen Schrift und von den kanonischen Gesetzen verworfen ist, wie er betont (2). Die judizielle Astrologie wird als der Prüfstein all dessen betrachtet, was sich offenbart und soll die Wahrheit von der bloßen Einbildung reinigen. Sie ist somit keine divinatorische Astrologie, die immer von den Kirchen bekämpft wurde, da sie als Einschränkung des freien Willens gesehen wurde. Nun betreffen die Prophéties aber auschließlich zukünftige Dinge. Wie kann man da verhindern, mit einer judiziellen Astrologie in Konflikt zu kommen? Nach Nostradamus ist das nicht der Fall, denn seine Prophezeiungen sind ja Ergebnisse seines "natürlichen Instinkts", die er anhand der judiziellen Astrologie nur einer Prüfung unterzieht. Und die errechneten Zeiten, die durchaus zu den Zukunftsausagen gehören, werden ja durch die Verwürfelung der Quatrains nicht mitgeteilt.

Zweifellos wäre es die Erfüllung des Traumes eines jeden Forschers, Deuter und Interessierten, könnte er die ursprüngliche Reihenfolge der Quatrains in den Zenturien der Prophéties wiederherstellen. Denn dass es eine solche geben musste, lässt sich aus der Aussage des Nostradamus im Vorwort an König Heinrich ableiten, wo er sagt, dass wenn er wollte, jeder Strophe die Angabe der Zeit hinzufügen könnte (3). Er tat dies nicht, weil - wie er sagte - nicht allen diese Angabe genehm wäre. Im Vorwort an seinen Sohn César gibt es jedoch eine Stelle die einen Ansatz verspricht, vielleicht doch die ursprüngliche Reihenfolge wiederherstellen zu können. Sie lautet: "... car la parole hereditaire de l'occulte prediction sera dans mon estomach intercluse". Übersetzt: "weil das vererbte Wort/Schlüsselwort der verborgenen Weissagung in meinem Magen verschlossen sein wird". In allen deutschen Übersetzungen der Bücher, die ich las, wurde "estomach", statt mit "Magen", mit "Brust", "Inneren", "Herz" oder "Mitte" übersetzt. Letzteres führte dazu, dass der eine oder andere sogar meinte, die Start-Stelle für die originale Reihenfolge gefunden zu haben. Erst durch das Werk der Juristen Eilen und Kraus "Entschlüsselte Zukunft, Gedeutete Vergangenheit", in dem das Wort "estomach" richtig übersetzt als "Magen" stand (wenn auch mit der Aufforderung es metaphorisch zu verstehen), wurde ich auf die ungewöhnliche Formulierung aufmerksam und begann mir die französischen Texte anzusehen. In Brasilien hatten wir einige Jahre Französisch im Gymnasium, was mir nun zu Gute kam, weil durch die Ähnlichkeit der Sprachen sich einige Ausdrücke so verstehen lassen, wie es eine deutsche Übersetzung nicht hergeben kann.

Es hat mich auch immer gewundert, wie oft von den Nostradamus-Deutern es versucht wurde zu verdrängen, oder minder zu schätzen, dass Nostradamus in seine Arbeit massivst die Astrologie einbezog. Das ging soweit, dass im Vorwort des sehr guten Werkes von Eilenberg-Kraus steht: "Nach einer Übersetzung des Gesamtwerkes habe ich die Überzeugung gewonnen, dass die Centurien keinen Bezug zur Astrologie aufweisen." (!?) Krasser geht es nicht. Obwohl man den astrologischen Deutungselementen auf Schritt und Tritt in den Vorreden und in den Quatrains begegnete, schienen alle Astrologie-Unkundigen, die sich an sein Werk heranmachten, es fast als eine Voraussetzung für eine Beschäftigung mit Nostradamus zu sehen, eben nichts davon zu verstehen. Offensichtlich fühlten sie sich durch seinen "Bannspruch gegen unfähige Kritiker" am Ende der sechsten Zenturie, in dem u.a. steht: "Omnesque Astrologi, Blenni, Barbari procul sunto:", also "Alle Astrologen, Tölpel und Barbaren sollen sich fernhalten" gerade dazu auserwählt. Die jedoch im Bannspruch gemeinten Astrologen sind die, die ihn hassten, ihm seine seherischen Fähigkeiten absprachen und ihn bekämpften. Und von denen gab es einige, mit denen er in unversöhnlicher Fehde lag. Aber ohne Astrologie kann man den Rätselspruch nicht lösen. Deshalb bleibt auch der Sinn den Nicht-Astrologen für immer verschlossen.

Was mich jedoch viel mehr wundert, ist, dass Astrologiekundige ihn nicht schon längst "geknackt" haben. Vielleicht ist ihnen entgangen, dass das Medizinstudium in jenen Zeiten Astrologie beinhaltete. Da Nostradamus Arzt war, gehörte die Astro-Medizin auch zu seinen Domänen. Im 16. Jahrhundert waren Mediziner häufig Astrologen. Und wenn man zu einem Arzt mit Beschwerden kam, wurde in unklaren Fällen auch das Horoskop des Patienten zu Rate gezogen. Nun, dann schauen wir uns doch in diesem "unklaren Fall" an, was wir aus astrologischer Sicht im Magen vom Nostradamus finden. In der Astro-Medizin sind für den Magen die zuständigen Signifikatoren: Das 4. Tierkreiszeichen Krebs, mit seinem Herrscher Mond und das 4. Haus, als Analogie zum 4. Tierkreiszeichen Krebs. Wenn wir uns nun das Horoskop von Nostradamus ansehen (https://top-astro.de/horoskop/nostradamus-horoskop.php) (4) dann sehen wir, dass das 4.Haus sich im Krebs befindet, also sein 4. Haus und das 4. Zeichen zusammen fallen, was eine Verstärkung bedeutet, und sich dort die Planeten Jupiter, Saturn und Mars befinden! Und zusätzlich schickt der Mond, der Herrscher des Krebses, und damit hier auch des 4. Hauses, einen starkes Trigon auf die Gruppe der 3 Planeten und verstärkt ihre Bedeutung noch einmal. Das heißt, Saturn, Jupiter und Mars sind der Schlüssel für die Weissagungen des Nostradamus!!!

Nach meinem ersten euphorischen Ausbruch, dies offensichtlich als Erster entschlüsselt zu haben, erinnerte ich mich jedoch, dass ich das ja schon irgendwie wusste. Denn schrieb nicht Nostradamus in seiner Vorrede an König Heinrich II: "Alle diese Bilder der göttlichen Bücher stimmen genau mit den sichtbaren himmlischen Dingen überein, nämlich mit Saturn, Jupiter und Mars und den übrigen im Bunde, wie man des näheren aus etlichen Vierzeilern ersehen kann" (5)? Also, die Aussage dass die drei sich außerhalb der Erdenbahn befindlichen Planeten maßgeblich waren für seine Prophezeiungen, ist somit nur eine Bestätigung der Wichtigkeit von dem, was sich in seinem Magen verbarg.

Aber was meinte er mit "parole hereditaire"?. Es ist zweifelsohne etwas, was verebt wird, was sich wiederholt. Und "parole"? Das bedeutet doch "Wort" und auch "Losung". Hat Nostradamus anhand der Namen der Planeten ein Losungswort gebildet, das sich ständig wiederholt und mit dem er die ursprüngliche Reihenfolge der Vierzeiler neu sortierte? Um das festzustellen, schrieb ich ein Programm, das die Buchstaben der Planeten SATURNE, IUPITER und MARS (auch in ihren lateinischen Wortlauten) in Zahlenreihen umwandelte, um mit ihnen die Reihenfolge der Vierzeiler zu ändern. Ich konnte mit ihm die Namen alternieren, Anagramme bilden, den Start innerhalb der Zenturien variieren und auch die Richtungen der Sortierung ändern. Würde es mir gelingen, jene Vierzeiler die verstreut waren und bei denen man mit ziemlicher Sicherheit wusste, dass sie zusammen gehören, mit der algorithmischen Neusortierung zusammen zu bringen, wäre das Problem gelöst. Aber, am Ende einer Reihe von verschiedensten Versuchen, musste ich leider feststellen, dass nichts funktionierte. Als ich dann noch sah, wie die Zenturien bruchstückhaft entstanden und veröffentlicht wurden und auch dass z.B. die VII. Zenturie bei Rosne 40 Vierzeiler hatte, Bei Rigaud 42 und bei Bellecour noch weitere hinzukamen, davon 4 aus einer sog. XII, war klar, dass das nie funktionieren konnte, denn bei der kleinsten Änderung käme der Algorithmus außer Tritt. Ich hatte den Begriff "parole", wortwörtlich genommen und mich in die Irre führen lassen. Nostradamus hatte auch hier wieder eine Allegorie verwendet. Und da stand ich nun, ich armer Tor, und war so klug als wie zuvor...

Langsam wurde mir klar, was Nostradamus mit diesem auf Saturn, Jupiter und Mars bezogenen "Vererbten" meinte und erkannte auch, dass ich mich auch mit der sog. Mundanastrologie jener Zeit, die des 16. Jahrhunderts, beschäftigen musste, also der Astrologie, die sich auf das Weltgeschehen bezog. Es ist in der Astrologie gängige Praxis mit sich wiederholenden Zyklen zu arbeiten. So sind eine der bekanntesten Techniken in der Individual-Astrologie die sog. "Solar-Horoskope". Es sind Horoskope, die jedes Jahr auf den Moment und den Aufenthaltsort gestellt werden, wenn die Sonne in diesem Jahr, in der Regel zum Geburtstag, exakt die gleiche Position hat wie die Sonne zum Geburtsmoment. Die Position der Sonne wird somit von Jahr zu Jahr "vererbt". Das für diesen Moment erstellte Horoskop gibt Aufschluss über das folgende Jahr, bis zum nächsten Geburtstag. Auch gibt es sog. mundane "Jahreshoroskope", das sind Horoskope, die z.B. auf den Moment gestellt werden, wenn sich die Sonne exakt auf 0° Widder befindet, berechnet für einen bestimmten Ort, Auskunft über das folgende Jahr an diesem Orte geben. Auch hier werden die Sonnenpositionen von Jahr zu Jahr sozusagen "vererbt". Eine Verfeinerung gibt es durch die Quartalshoroskope, die auf die Tagesundnachtgleichen und die Sonnenwenden erstellt werden. Es sind also Zyklen die betrachtet werden und die hatten zu Nostradamus Zeit eine sehr große Bedeutung.

Und so gibt es auch Horoskope, die für Momente und Orte berechnet werden können, wenn sich Planeten-Beziehungen wiederholen, diese also ebenfalls "vererbt" werden. So wie die Finsternis-Horoskope der Lichter Sonne und Mond, deren Aussagen für den Zeitraum bis zur nächsten Finsternis gelten. Und hier sind die sog. "großen Konjunktionen", die Konjunktionen von Saturn und Jupiter, schon immer von ganz außergewöhnlichen Bedeutung gewesen. Die auf sie gestellten Horoskope geben Auskunft über die Periode bis zur nächsten großen Konjunktion. Sie haben auch bestimmte Eigentümlichkeiten: Sie bilden sich alle 20 Jahre, und ergeben somit ein fast reguläres Zeitqualitätsraster. Für ca. 240 Jahren verbleiben sie (mit kleinen Ausreißern) in Tierkreiszeichen des gleichen Elements (Feuer, Erde, Luft, Wasser), was diesen 240 Jahren bestimmte gemeinsame Eigenschaften gibt. Nach 960 Jahren haben die großen Konjunktionen den Tierkreis durchwandert. Die Konjunktionen von Saturn und Mars sowie Jupiter und Mars, für die man ebenfalls Horoskope berechnen kann, ergeben weitere kürzere untergeordnete Zyklen, da der Mars in fast 2 Jahren den Tierkreis umrundet und dabei Saturn und Jupiter begegnet. Diese Zyklen sind unregelmäßig und "modulieren" auf ihre spezielle Art und Weise die Zeitqualität, die durch die Zyklen von Saturn und Jupiter bestimmt wird. Da es auch eine Astro-Geografie gibt, in der Zonen und Orte Tierkreiszeichen und Planeten zugeordnet sind, können Aussagen für Orte auf astrologischer Basis erfolgen.

Ein weiteres zyklisches astrologischen Element, das zu Nostradamus Zeiten für Deutungen hinzugezogen wurde, sind die sog. Anno Mundi mit einer Dauer von 354 Jahren und 4 Monaten und die jeweils unter der Herrschaft eines Planeten standen, in der umgekehrten Reihenfolge der Tagesherrscher: Saturn, Venus, Jupiter, Merkur, Mars, Mond und Sonne. Außerdem wurde für die Periodisierung geschichtlicher Epochen auch ein System der 10 Saturn-Umläufe von 300 Jahren. betrachtet. Mit all diesen Elementen ist es möglich, eine Zeitachse mit astronomisch berechneten Elementen zu bilden, die man auch heute nachberechnen kann, wie es damals Nostradamus möglich war. Anhand der astrologischen Regeln und - das Wichtigste - der Fähigkeit und Deutungserfahrung des Astrologen können aus diesen astronomischen Gegebenheiten Zeitqualitätsachsen gebildet werden, denen Nostradamus dann seine Aussagen in den Vierzeiler hätte zuordnen können, die er in seinen veränderten Bewusstseinszuständen erzeugte. Wir wissen nicht, wie viele seiner Prophezeiungen er schon in Versform während seiner Nachtwachen niedergeschrieben hat und was erst während der Nachbearbeitung entstand, als auch die astrologischen Bezüge eingearbeitet wurden und er so die Zeitpunkte des Eintreffens ermittelte. Sicher ist, dass es diese beiden Bearbeitungsphasen gegeben haben muss. Inwieweit dabei sich ergebende reine astrologische Betrachtungen auch noch zu zusätzlichen Prophezeiungen geführt haben, ist auch nicht bekannt, aber man kann es aus einigen Bemerkungen schlussfolgern.

Da man die astronomischen Gegebenheiten nachberechnen kann, ist auch die astronomische/astrologische Zeitachse nachbildbar. Aber nun zu meinen, dass damit auch die Vierzeiler zugeordnet werden können, ist wohl eine Illusion. Eine Reihe von bereits erkannten Vierzeiler sind jedoch bereits auf der Zeitachse eindeutig positionierbar, sofern sie richtig einem Ereignis zugeordnet wurden. Aber bei den noch offenen Vierzeilern dürfte das sehr schwierig sein, insbesondere, da ja diese manchmal mehrere Ereignisse zusammenfassen und sie, aus einem Geschehen, das vielleicht als Gesamtes zuordnungsfähig wäre, nur "Momentaufnahmen" aufzeigen, die auch noch absichtlich undeutlich formuliert worden sind. Unabhängig davon, dass man das astrologische Wissen und die Sicht von Nostradamus beherrschen müsste, die gerade auf astrologischen Gebiet sehr individuell sein kann. Und so wird man leider wohl weiterhin das Eintreffen der Ereignisse abwarten müssen. Dabei ist nicht auszuschließen, dass sich mit dem Fortschreiten der Zeit die wahrscheinliche Zukunft immer mehr herauskristalisiert. Und wenn Nostradamus im Quatrain III/94 mit "Celuy qu'estoit l'ornement de son temps" (6), sich selbst gemeint hat, dann sind schon 452 Jahre vergangen, und alles würde sich ja in ca. 48 Jahren aufklären. Was nur ganz, ganz wenigen der nun lebenden zu Gute kommen würde...

Allerdings geben die Vorreden an seinen Sohn César und König Heinrich II zusätzliche Informationen, die zusammenhängendere Zeiträume erfassen, die aber auch oft in seiner verschleiernden Art und Weise formuliert sind. Und hier gibt es einen Abschnitt, der sich doch sehr gut auf unserer Zeit beziehen kann, und somit für uns relevant wäre. Der ist aber hier nicht das Thema.

Die Schwierigkeit, die Vierzeiler in die Zeitfolge des Nostradamus zu bringen, hat manchen Forscher zum Fuchs aus der Äsop-Fabel werden lassen, dem die Trauben zu sauer sind, statt sich einzugestehen, dass sie für ihn zu hoch hängen. Hier, indem man die Meinung vertritt, dass Nostradamus seine Zenturien der Entschlüsselung entziehen musste, denn sonst könnte man ja etwas dagegen unternehmen, was einen anderen Schicksalsverlauf zur Folge hätte, wodurch seine Vorhersagen wertlos würden. Aber hier irrt man. Denn auch wenn man sie in die richtige Reihenfolge bringen könnte und man meinen würde, dass man ihre Aussage voll verstanden hätte, würde man dem Schicksal nicht entgehen können. Dass das so ist, war bereits Thema der griechischen Tragödien, wie z.B. Ödipus. Der Versuch, eine Prophezeiung zu vermeiden, schafft erst die Bedingungen, dass sie eintrifft. Oder bei Fehlinterpretationen, wie beim Orakel von Dodona mit seinem "Ibis redibis nunquam per bella peribis" (Du wirst gehen du wirst zurückkehren niemals wirst sterben im Krieg), wo es darauf ankommt, wo der Fragende das Komma beim "nunquam" setzt. Auch ich hatte persönliche Erlebnisse, wo trotz einer präzisen Kenntnis einer Gefahr und aller getroffenen Gegenmaßnahmen, um ihr zu entgehen, es nicht geklappt hat. Bei allen diesen Versuchen wird von einer Änderbarkeit des Schicksals ausgegangen, die de facto nicht existiert. Auch die Warnung, die eine Richtungsänderung zum Guten veranlasst, wie auch die unbeabsichtigte "Fehlprognose", die den dann gewählten Weg ins Verderbnis auslöst, gehören zum uns zumeist verborgenen Regiebuch, das sowohl unser persönliches Leben als auch die Entwicklung der Menschheit in 3-D bestimmen. Eine Freiheit, die wir jedoch offensichtlich haben, ist, bei der Entscheidung über ein weiteres unserer Leben in 3-D, den Zeitpunkt und die übernommene Rolle in diesem kollektiven 3-D Drama mitzubestimmen. Gedanken die von 75% der Erdbewohner nie in Betracht gezogen werden können, da sie an das Dogma der abrahamitischen Religionen gebunden sind, dass auf Erden nur ein einziges Leben postuliert.

Herzliche Grüße

Einhorn

PS: Um eventuellen Problemen mit Copyrights vorzubeugen: Dieser Text enthält Auszüge aus einem entstehenden Buch, an dem ich arbeite.


Original-Texte:

(1) "Il est bien vray, Sire que pour mon naturel instinct qui m'a esté donné par mes auites ne cuidant presager, et adioustant et accordant iceluy naturel instinct avec ma longue supputation uny, et vuidant l'ame, l'esprit, et le courage de toute cure, solicitude, et fascherie par repos et tranquilité de l'esprit. Le tout accordé et presagé l'une partie tripode aeneo")

(2) "...par les sacrees escritures, et par les divins canons, au chef duquel est excepté le iugement de l'Astrologie iudicielle: par laquelle, et moyennant inspiration et revelation divine par continuelles supputations, avons nos propheties redigé par escrit."

(3) "que si ie voulois à un chacun quatrain mettre le denombrement du temps, se pourroit faire"

(4) N.B. Das über den Link angezeigte Horoskop hat eine Häusereinteilung nach dem System des Placidus, das aber erst später bekannt wurde. Zur Zeit der Nostradamus war das System des Regiomontanus en vogue wodurch sich das Ende des 4. Hauses nicht in 21°35' Krebs sondern in 17°36' Krebs endet, und damit der Mars auf 18° 31 Krebs sich außerhalb von ihm befindet. Dies spielt aber astrologisch keine Rolle, da er durch die Konjunktionen mit Saturn und Jupiter ein "Stellium" bildet und somit auch noch für das 4.Haus zuständig ist. Unabhängig davon, hält er sich ja im Tierkreiszeichen Krebs auf, das zuständig für den Magen ist.

(5) "Que toutes ces figures sont iustement adaptees par les divines lettres aux choses celestes visibles, c'est à sçavoir, par Saturne, Iupiter, et Mars, et les autres conioincts, comme plus à plain par aucuns quadrins l'on pourra voir"

(6) Centurie III / 94

De cinq cens ans plus compte lon tiendra, Gezählte 500 Jahren später wird man begreifen,
Celuy qu'estoit l'ornement de son temps: Jenen der eine Zierde seiner Zeit war:
Puis à un coup grande clarté donra, Dann wird es auf einen Schlag Klarheit geben,
Qui par ce siecle les rendra trescontens. Was die aus diesem Jahrhundert sehr zufrieden machen wird.


Gesamter Strang: