Wertverlust (Freie Themen)

Rübenmann, Samstag, 08.09.2018, 02:32 (vor 2050 Tagen) @ Luzifer (1074 Aufrufe)

Hallo!

für mich ist das eher ein Kontraindikator. Da werden wieder mal Ängstliche aus dem Markt geschüttelt, damit andere kaufen können und wertloses Papier in Anteile von Firmen und in andere Gütern günstiger umsetzen können.

Das ist möglicherweise der Fall.

Außerdem, warum sollte ein Fiat-Geldsystem mit steuernden Zentralbanken scheitern, solange Vertrauen besteht, wird das ewig halten. Und wenn der "Nachschuldner" pleite ist, wird er halt "gepampert" wie erforderlich, die große Gießkanne ausgepackt und gut ist es. Also da liegen auch die Debitisten falsch in meinen Augen, auch wenn ich im "Gelben" gerne lese. Gibt es keine Regeln (zumindest keine wirklich Allgemeingültigen), dann gibt es diesbezüglich kein Endscenario.

Das ist korrekt. Die Frage ist, wie lange die Menschen die deflationäre Depression oder hyperinflationäre Manie durchhalten, ohne sich (zunächst vorwiegend in der Stadt) flächendeckend gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Ohne besondere Mühe kann das aktuelle Beispiel Venezuela gedanklich auch auf den Globus übertragen werden. Die Frage in diesem hyperinflationären Spiel wird nur sein, welcher Machtblock sich mehr Macht sichern kann und wie lange diese Macht haltbar sein wird angesichts des (drohenden) Chaos im Rest der Welt.

Ist ja nicht so, dass auf eine begrenzte Ressource wie Gold zurückgegriffen werden müsste, ein paar digitale Guthaben lassen sich durchaus einfach erstellen.

Die aber in Relation zu etwas stehen müssen, sonst sind sie maximal von emotionalem Wert. Eine Stunde fleißiges Ackern für eine digitale Münze zum Beispiel.

Bei uns gab es früher ein beliebtes Spiel namens DKT, "Das kaufmännische Talent", ähnlich dem Monopoly, aber lustiger. Wenn der Bank die Scheine ausgegangen sind, weil das ganze Geld bereits bei einem Spieler zusammengelaufen ist (Ähmn Parallelen zum wahren Leben sind rein zufällig, nicht beabsichtigt und schon gar nicht signifikant), haben wir halt Zettel angemalt und mit Phantasiesummen beschriftet um weiterspielen zu können, auch wenn es eigentlich schon aus gewesen wäre. Die Zettel golten dann, waren offizielles Zahlungsmittel. Der Gewinner wurde reicher und reicher an Zetteln, aber bezahlen konnte jeder immer. So ungefähr läuft es.

Das Zahlungsmittel muss an etwas gemessen werden können, es schwebt nicht frei (ohne Relation) im Raum herum. Es ist an etwas gebunden. Was früher Gold war, ist gegenwärtig Öl. Da die Erde endlich ist, also auch deren Ressourcen, muss dein von dir erwähntes Spiel in einer Hyperinflation enden. Nur bemerkt man das im Spiel nicht, weil es mit unbegrenzten Ressourcen spielt.

Es stimmt, dass dieses Spiel unbegrenzt weitergehen kann. Es stimmt aber auch, dass damit ein langanhaltender Wertverlust einhergehen wird. Da ist es auch vollkommen sinnlos, einige Nullen von den Geldscheinen zu streichen, siehe abermals Venezuela. Ich habe neulich etwas von ca. 20 Jahren gelesen, die vergangene Hyperinflationen gedauert haben sollen (nicht festnageln, bitte). Auf die gesamte Erde übertragen: etwa 100 Jahre? Schließlich und am Ende wird die Welt-Hyperinflation jedes etablierte Machtgefüge egalisieren. Auf dem Weg zum Feudalismus passieren wir dabei die Oligarchie, die nach langen Kämpfen entkräftet in sich zusammenbricht und der Neo-Tyrannis ihren Aufstieg frei macht. Hierbei werden alle bisherigen (oder übriggebliebenen) Eigentumsverhältnisse neu geordnet werden.

Sollte es zu einem "Crash" kommen, dann wurde der fix eingeplant, anders kann es meiner Meinung nach nicht sein. Und bei so einer Situation, kann man denen, die sich etwas durch Fleiß und Können aufgebaut haben, gleich schön alles abnehmen.

Da die Pleite vorprogrammiert ist, ist Planung nicht notwendig. Es kann versucht werden, sie herbei zu führen, aber ob das gelingt, ist fraglich. Vielleicht werden nur Ängstliche aus dem Markt gedrängt.


Freundliche Grüße
Rübenmann


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