auf deine bitte (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Sonntag, 16.08.2009, 20:10 (vor 5366 Tagen) @ Gerhard (4299 Aufrufe)

moin,

Aber er gilt nicht nur für "Berserker" sondern ganz generell. Ich bin
immer noch am Einlesen in Eure Materien, vor allem in frühere
Forumsbeiträge.

ja, das ist sehr zu empfehlen.


Ich persönlich verwende folgenden Kriterienkatalog für die Beuurteilung
eines "Gesichtes".

(1)

Die Vision muss in sich stimmig sein. Habe beim Vortrag zu
Carpi gesagt, was das im Falle Carpis bedeutet, desgleichen beim meinen
gestrigen Überlegungen zur "IT Oma". Das Problem ist, dass jenes was als
das "Stimmige" erscheint, immer etwas anderes ist, also individuell in
jeder Vision gefunden werden muss. Tut mir leid, dass ich das nicht
genauer erklären kann: es ist eine innere Harmonie in der Vision, egal ob
diese nur ein Detail beschreibt oder ein Riesenschau ist.

stimmigkeit, harmonie... schoene worte. wer entscheidet darueber, was stimmig und was harmonisch ist?
du? mit welcher authoritaet?

(2)

Die Vision muss mit der Realität kompatibel sein. Wenn ein
russischer Panzertrupp in der Nähe von Augsburg ein Maifest stört, so ist
das zumindest nicht sehr stimmig. Denn wenn Krieg ist oder eine Besatzung
herrscht, wird kein Maibaum aufgestellt. Und trotz Tanz hat ja vielleicht
jemand im Dorf das Radio ein oder funktioniert noch das Telefon. Man kann
das aber dehnen: auch in Afghanistan gibt es unter der Besatzung noch
große Dorfhochzeiten, wie wir (leider) gehört haben ....
Die Situation der Maibaum-Panzer-Vision stimmt aber zunächst mal
skeptisch.

mich stimmt skeptisch, wie locker und schnell du ablehnende urteile schreibst.
wir haben verschiedene hinweise auf einen ueberraschenden ueberfall. (z.b. die leute sitzen beim bier, und die russen schaun zum fenster rein)
was ist also die realitaet, mit der ein gestoertes maifest nicht ueberein stimmt?

Nun gibt es natürlich gibt es Realitäten, die wir noch nicht kennen (neue
Waffen, unbekannte Naturkatstrophen wie Tsumanis ins Rheintal etc.). Hier
hilft nur, dass wir offen bleiben und immer wieder Verlgeiche und neues
Material beischleppen.
Beispielsweise haben die Bücher von Alvarez und
Tollman uns auf das Phanömen IMPAKT hingeweisen, das in der Realität
durchaus existiert, aber halt verschollen war bzw. nicht Allgemeinwissen
ist.

waer schoen, wenn du dies nicht nur fuer andere feststellen wuerdest.

(3)

Die Plausibilität eine individuellen Vision erhöht sich, wenn andere
Visionsberichte Ähnliches berichten.
Das ist auch in unserem Alltag
so: wenn wir von mehreren Seiten hören, in der Karibik gäbe es Inseln mit
weissem Strand, blauem Wasser und grünen Palmen, dann glauben wir das
allmählich, auch wenn wir selbst noch nicht dort waren. Aber auch beim
Vergleich zwischen den Visionen muss man auf der Hut bleiben. Oft gibt es
"Bilder", die gar keine sind, sondern nur aus Traditionen stammen, wie
etwa die "dreitägige" Finsternis. Diesen Begriff gibt es schon seit dem
Mittelalter. Hier ist es besser, bei der "Finsternis" allein zu bleiben.
Denn die kann an bestimmten Orten auch nur zwei Tage dauern, an anderen
dagegen eine Woche, und sie kann verschieden "finster" sein. Aber als
Begriff oder allgmeiner "Durchschnitt" ist das brauchbar.

so, so, die 3TF ist also aus mittelalterlichen traditionen. aus welchen?
auch hier faellt mir auf, dass du recht souveraen etwas behauptest, ohne die geringsten belege zu liefern.


Ein kleine Abschweifung sei mir erlaubt: bei Visionen wird eine
"jenseitige Welt" angezapft.
Dort herrscht auch nicht immer die "reine
Wahrheit". Dort liegen nicht nur die Vor-Bilder und die reinen Ideen des
Künftigen, sondern dort wird auch "phantasiert und gelogen". Und dort
liegen auch die Schatten aller Vergangenheiten einschließlich dessen, was
denkende Wesen der Vergangenheit sich gedacht und zusammenphantasiert
haben.

aha. jetzt aber her mit der begruendung! denn das thema, was schauungen ("visionen") wirklich sind, interessiert uns alle hier.


Die Bonität des Sehers bzw. der Seherin. Hier gibt es
natürlich wiederum viele Einzelkriterien, die man nicht alle aufzählen
kann. Wobei es nicht nur wichtig ist, dass jemand bereits eingetretene
Voraussagen vorweisen kann, denn manchmal hat jemand nur eine einzige
Vision im Leben. Es erhöht aber ganz klar die Bonität, wenn jemand
wiederholt Visionen hat und diese sich mehrheitlich bestätigen konnten.
Andere Dinge, die für mich zur Bonität zählen würden, sind etwa der
Charakter und die seelische Gesundheit des Sehers. Zur Bonität gehört im
weitesten Sinne auch die spätere Überlieferung der Vision (da wird manches
absichtlich oder unbewußt verfälscht). Und zur Bonität gehört auch, was ich
im vorigen angeschnitten habe: ein gesunder Bezug zu den gesunden Bereichen
im Jenseits.

die anzahl der schauungen...
ich fuerchte, du verwechselst seher mit handlesern und anderen wahrsagern.
der charakter des sehers...
wie willst du den feststellen? und warum und wie beeinflusst der die schauungen?
spaetere ueberlieferung...
dazu werd ich in einer anderen antwort auf einen anderen beitrag von dir was ernstes zu sagen haben.
und wie, bitte schoen, willst du beurteilen, ob ein seher eine gesunde beziehung zu einem gesunden jenseitigen bereich hat? (klingt ein bisschen nach "channeling") wo es meines wissens noch keine bewiesene erklaerung gibt, was schauungen sind, und wie sie funktionieren.


Man kann da auf extreme Schwierigkeiten in der Beurteilung stossen. Ich
habe mal die Visionen verglichen, die Anna Katharina Emmerich vom Leben
Jesu hatte, mit dem, was Jakob Lorber in seinem großen Johannes-Evangelium
dazu gehört und aufgeschrieben hat. Beide haben den Anspruch, dass sie das
Leben Jesu Tag für Tag berichten würden, als seien sie dabei gewesen. Aber
beide sind sehr weit auseinander in dem, was sie für den Alltag von Jesu
beschreiben. Was stimmt nun? Meine Meinung ist: keiner von beiden hat
Recht. Nach hundert Jahren neutestamentlicher kritischer Wissenschaft ist
ganz schön was zusammengekommen an wirklicher Realität des damaligen
jüdischen, römischen, jesuanischen und und urchristlichen Lebens. Und im
Prinzip sind die vier Evangelien, so verschieden und verfälschend ihre
Perspektive manchmal ist, trotzdem völlig ausreichend, um das Wesen Jesu
kennenzulernen. Dennoch kann man wertvolle ergänzende Einsichten über
Jesus von Anna Katharina Emmerich und von Jakob Lorber bekommen, wenn man
auch deren Texte mal anschaut und bedenkt. Ist eine Zeitfrage, ob man sich
durch diese Massen durch"arbeiten" möchte.

hier erspar ich mir jeglichen kommentar.


Ergänzend darf ich vielleicht erwähnen, dass die Beurteilung von Visionen
eine Wissenschaft für sich ist. Beispielsweise haben die Kirchen im Lauf
der Jahrhunderte lange Kataloge und Überlegungen zu diesem Thema
aufgestellt, aber auch die moderne Prökognitionsforschung hat neue,
wichtige Kriterien entwickelt. Die oben genannten sind aber m.E. die
grundlegenden, von denen man immer ausgehen sollte. Speziell bei
angeblichen ZUKUNFTS-Visionen ist es sehr wichtig, dass entsprechende
Anhaltspunkte in der Vision sind. Wenn jemand an der Nord- oder Ostsee
steht und eine Überschwemmungsvision hat, dann kann das auch eine Vision
von der Vergangenheit sein: dort gab es schon viele "Große Manndränken" -
bei der im Jahre 1362 sollen fast Hunderttausend Menschen ums Leben
gekommen sein.

schau aus der vergangenheit...
kann sein, oder auch nicht. wobei ich persoenlich von so einem phaenomen noch nichts mitbekommen habe.
aber warum die kirchlichen kriterien zur schauungsbeurteilung die richtigen sein sollten, solltest du entweder ausreichend begruenden, oder nicht behaupten.


Wenn es für Euch langweilig ist, dass ich solche Dinge hier schreibe, dann
bitte sagt es mir. Vielleicht wurde das ja ebenfalls alles schon
erschöpfend besprochen. Ich sehe nur, dass manchmal Visionen hier
eingestellt sind, die ich als solche nicht bezeichnen würde. Deswegen
wollte ich meinen Standpunkt mal darlegen.


ich entspreche hiermit deiner bitte.
dass hier bereits alles erschoepfend besprochen wurde, moechte ich bezweifeln.
aber wir versuchen genau dies seit jahren.
die vorgehensweise hier basiert darauf, dass schauungen hier eingestellt werden, und dann darueber nachgedacht und debattiert wird.

die art, wie du in deinen bisherigen beitraegen deinen standpunkt darlegst, genuegt nach meiner meinung, in vielem nicht dem standard, den wir hier anstreben.
wir werden von deinen behauptungen nichts einfach glauben.
du wirst uns mit belegen und nachvollziehbaren ueberlegungen ueberzeugen muessen.

noch etwas:
du benutzt oft das wort "visionen".
nach meinem sprachverstaendnis ist das etwas anderes als schauungen, und auch etwas anderes als prophezeiungen.
visionen/vorstellungen sind etwas, was von menschen aus eigenem willen entwickelt wird. (stadtplaner z.b. haben visionen zukuenftiger staedte)
schauungen und auch prophezeiungen werden offenbar "von irgendwoher" empfangen.


gruss,detlef


Norddeutsche BW-weisheit aus den 70ern:
Kriech heisst Kriech,
weil man im Kriech viel kriecht.
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man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.


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