Grundsätzliches über Prophezeiungen (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Mittwoch, 12.08.2009, 13:59 (vor 5342 Tagen) @ Moderator (7345 Aufrufe)

Danke, Detlef, für Deine verbindliche und freundliche Antwort!

Ich nehme auch gleich Deine Antwort im Patrizia-Thread mit auf, wenn ich Folgendes noch sagen will.

Wer immer an die Möglichkeit von Prophezeiungen glaubt, der macht insgeheim eine ganz grundlegende Annahme: dass nämlich alles was war, und ist und sein wird, „gleichzeitig“, also „zusammen“, also auf „ein Mal“ existiert. Indem ich auf diesem Thema so lang herumgeritten bin (bei meiner Auslegung von Carpi, Seite 162), wollte ich nur, dass darüber auch mal echt reflektiert wird.

Wenn einer also heute um 14:00 Uhr eine Vision hat, wie in Peking ein gelbes Fahrrad mit blauem Sattel umfällt, und übermorgen steht in der Bildzeitung, dass in Asien ein Erdebeben war und dabei ein gelbes Fahrrad mit blauem Sattel umgefallen ist, dann muss man davon ausgehen, dass das Umfallen des Fahrrades schon existierte, als man es in der Vision sah. Das gebietet eigentlich die Logik.

Hier handelt es sich überhaupt nicht um Dogmen, sondern um Erfahrungstatsachen - beziehungsweise, vorsichtiger ausgedrückt, um zwingende logische Annahmen. Und auf diesen Annahmen basiert sozusagen das ganze Forum hier. Und das ist gar nichts anderes, als was ja auch die Prophezeiung XXL sagt: alles ist ewig vorhanden, nur der zeitliche Zugang ist beschränkt bzw. variiert.

Der Zugang zu Zukünftigem oder zu Vergangenem kann für uns, die wir in der „Zeit-Gegenwartsform“ festgehalten sind (letzteres eigentlich nur durch unsere eigene Schuld), dieser Zugang zu anderem also kann nur aufgehoben werden durch die „Vision“. Nur in der Vision können wir andere Regionen auf der Spule des Filmes so sehen, dass es uns hinterher als ein „Vorhersehen“ erscheint. Oder, wer stark genug ist, kann den ganzen Film in einem einzigen Augenblick „begreifen“. Und man kann auch in die Vergangenheit sehen ...

Die Hauptprobleme beim „Sehen“ liegen daher nicht in der grundlegenden Annahme, dass alles gleichzeitig schon da ist, sondern sie liegen eher in der „Qualität des Sehens“. Und sie liegen darin, dass man Mühe hat, für das Gesehene den passenden sprachlichen Ausdruck zu finden. Und sie liegen darin, dass viele eine Vision nicht von einer Phantasie unterscheiden können. Und sie liegen darin, dass Lügen als Visionen ausgegeben werden können.

Deswegen bleibt uns mit dem Apostel Paulus nichts anderes übrig: prüfet alles und behaltet das Beste. Und das wollen wir nun mit der FLUT mal versuchen.

Gerhard


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