Mein Senf zu IX 48 (Schauungen & Prophezeiungen)

Pferdchen, Donnerstag, 16.08.2018, 21:43 (vor 2051 Tagen) @ Taurec (2319 Aufrufe)

Hallo,

ich hab mal im Forum gestöbert und zwei Gedanken zum IX 48.

Zur Feier des Tages noch unsere Übersetzung des Quatrains IX/48:

La grand cité d’occean maritime,
Enuironnee de maretz en criſtal:
Dans le ſolſtice hyemal & la prime,
Sera temptee de vent eſpouuental.

Die große Stadt des Meeresozeans,
Umringt von kristallenen1 Fluten2.
Zur stürmischen3 Sonnwende4 und Morgenstunde5,
Wird erfaßt6 von schrecklichem Wind.

Meeresozean? - maritime bezieht sich für mein Ohr auf cité, nicht auf occean. Also die maritime Ozeanstadt. "cité d’occean" würde ich schon deshalb als Einheit ansehen, weil es als Anagramm "occitane de" ergibt.

maretz - eine Wortschöpfung aus lat. mare (Meer) und hebr. aretz (Erde). Ist hier ein Grenzgebiet zwischen Meer und Land gemeint, also eine Küste? Vielleicht sogar speziell römisches Gewässer, das an hebräisches Land stößt? Oder ist es ein figurativer Hinweis auf römische Armeen (Metapher Meer), die hebräisches Volk (Metapher Land) unterdrücken? Man fühlt sich auch erinnert an den Engel der Apokalypse, der mit einem Bein auf dem Meer und mit dem anderen auf dem Land steht. (Offenbarung Kapitel soundso, Vers sowieso)

solstice hyemal - hier würde ich doch bei der Wintersonnenwende bleiben. Zusammen mit der Morgenstunde markiert diese einen doppelten Zeitpunkt des Heraustretens aus der Dunkelheit: Einerseits heraus aus der dunkelsten Zeit des Jahres, andererseits heraus aus der Nacht. Ein zweifacher Sieg des Sol Invictus.

Das war jetzt nur, was sich mir beim Lesen spontan für Assoziationen aufdrängten. Was das alles zusammen für einen Sinn ergeben soll, fällt mir grad nicht ein. Da müsste ich nochmal drüber nachdenken.

Gruß,
Pferdchen


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