künstlerische Prozesse öffnen transpersonale Räume (Schauungen & Prophezeiungen)

Sandstaub, Donnerstag, 16.08.2018, 19:22 (vor 2074 Tagen) @ Pferdchen (1230 Aufrufe)

Hallo,

Ich möchte noch einen Aspekt hinzufügen: Schriftsteller sind Künstler, das bedeutet, sie öffnen sich ihrer Intuition, Inspiration, lassen sich treiben, führen,.... Kunst funktionniert nur, wenn man sich öffnet und hingibt, in eine Art Flow hineinfindet. Da ist man selbst nicht mehr wirklich Akteur, sondern lässt ein Projekt sich entwickeln und erlaubt, dass es sich nach seiner eigenen Regie entfalten darf, dass es sich Raum nehmen darf....
Dabei werden immer transpersonale Räume geöffnet. Ich vermute, in den wenigsten Fällen ist das den Künstlern selbst wirklich so bewusst, eher handeln sie aus einem inneren Druck/Drang heraus. Manche wissen aber, was da Heiliges passiert......

Nun ist auch das Handwerkliche Teil eines guten Schaffensprozesses und der Künstler wird versuchen, einen Rahmen, einen schlüssigen Bogen, stringente Übergänge,... zu schaffen. Er wird sich auch überlegen müssen, ob und wie sich sein Projekt vermarkten lässt, welches Publikum er ansprechen wird/will, welche Reaktionen er möglicherweise heraufbeschwören wird. Somit geht er vielleicht Kompromisse ein...... immerhin muss auch ein Künstler von etwas leben.

Das Öffnen transpersonaler Räume schließt für mich immer auch die Möglichkeit ein, Zukünftiges zu erahnen, zu schauen. Das bleibt für uns Zuschauer/Leser eines Romans letztlich nicht beurteilbar, außer man lernt Schauungen, die aus großer Tiefe stammen, anders wahrzunehmen als irgendwelche Prophezeihungen. Ein Maßstab dafür könnte sein, ob durch fremde gelesene Schauungen unmittelbar eigene transpersonale Räume geöffnet werden, ob etwas angerührt wird, das augenblicklich den eigenen personalen Raum öffnet, weitet und sich im weiteren eigene Schauungen einstellen.....

Liebe Grüße!


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