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Kopf hoch, Köpfe ab - wer zuletzt lacht, lacht allein (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 07.01.2018, 08:58 (vor 2294 Tagen) @ Leserzuschrift (1368 Aufrufe)

Hallo Ranma!

Im Spätsommer hatte ich mal einige Zeilen guten Willens hier verfaßt, die aber nach Absenden im Nirvana verschwunden sind, weil ich entweder zu doof für Tablets bin, oder es falsch eingesetzt habe.

Deine Erfahrungen machen mich betroffen und betrübt, eigentlich wütend bis zur Weißglut.
Berührt bin ich deshalb, weil ich sehr, sehr ähnliche Erfahrungen wie Du in den letzten Jahren gesammelt habe.

Vater wurde zum Pflegefall, Behörden üben Terror aus, Geschäftspartner scheiden sich zwischen Kriminellen und kleinen Aufrichtigen.

Der Bypass eigener Lebenskräfte ins Portemonnaie Krimineller läuft wie am Schnürchen, während selbst bei schwindender Kraft, nichts mehr gelingt.

Selbst das Kind wollte man uns rauben – freilich unter Domestizierung staatlicher Organe, feindlicherseits.

In der Stunde des Entsetzens folgten dann die heimtückischen Angriffe ehemaliger Vertrauter.
Meine Tante, meinen vermeintlich besten Freund und meine Schwester habe ich durch ihre seelische Deformation und Intrigen verloren.

Ein vorsichtig geführtes, kleines Familienunternehmen ist zerstört, Vater ist pflegebedürftig und Mutter auf den Rollstuhl gefesselt.
Alles was einmal fundamental war, ist eliminiert; fast alle, denen ich vertraute, sind nun Verbrecher.

Auf dem Weg in den Abgrund, zeigen insbesondere jene beachtliche Fürsorge, die noch vom Leichnam zehren wollen.
Und während das Gesindel am lebendigen Fleisch herumbeißt, kommt das kälteste aller kalten Ungeheuer und nimmt noch mehr, immer mehr. Alle Teufel sind unersättlich.


Die Welt in der ich aufgewachsen bin, ist ganz ohne Weltkataklysmus auf Stumpf und Stiel ausgerottet.
Je pervertierter, vertierter und haltloser ein Individuum oder Komplex ist, desto größer scheint sich dieser Tage seine Macht aufzublähen.
In Gegenwart dieser Tendenzen ist mir insbesondere die Kuschelesoterik verwöhnter Hausfrauen besonders zuwider.

Diesen Saustall misten wir nicht aus, indem wir uns in Vergebung üben. Eben selbstreflektierende, sanfte, gutmütige Geister sind es doch, die dem Schlachten erliegen sollen.
Ja, Schlimmes passiert, und ein Dominostein fällt den anderen.
Aber die Parallelen zwischen Deinem Leiden und meiner jüngsten Vergangenheit sind unübersehbar.
An einem astrologischem Vergleich beider Vitae bin ich sehr interessiert.

Ich weiß nicht, welchen Wert meine Ergriffenheit haben mag, aber ich drücke hiermit symbolisch einem Freund im Geiste einen sehr altehrwürdigen Speer in die Hand:
Geh‘ behutsam damit um – denn an ihm zerbrechen alle bei Anritt. Er heißt ,Widerstand‘.

Im Herzen ein Wille

Mit besten Grüßen

Fenrizwolf


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