Vorräte anlegen (Freie Themen)

Leserzuschrift @, Dienstag, 24.01.2017, 14:37 (vor 2648 Tagen) @ Emerald II (2221 Aufrufe)

Hallo,

wie Sie habe ich ebenfalls weder Haus noch sonstiges Landeigentum. Allerdings habe ich neuerdings einen schönen Pachtgarten (keine Kleingartenanlage) mit reichlich Obstbaumbestand. Auch hat dieser Garten eine stabile (gemauerte) Hütte mit einem Kachelofen (sehr nützlich in der Krise). Leider liegt der Garten recht nah an der Stadt, was jetzt Vorteile hat, in der Krise jedoch weniger vorteilhaft ist.
Allerdings wohne ich in einem Landkreis, der sehr dünn besiedelt ist, laut Karte der BRD gehört hier dieser Landkreis zu den am dünnsten besiedelten Gebieten. Das ist vorteilhaft. Große Städte (also die, die laut Population in die Hunderttausende gehen) gibt es hier nicht, auch nicht im näheren Umkreis. Statt dessen gibt es viel Land, welches bergig ist, und unweit gibt es ein höheres, größeres Gebirge.

Vorräte waren mir auch immer am Wichtigsten.
So habe ich schon sehr früh angefangen, Dosen zu vergraben, verpackt in Samla-Boxen von Ikea. Kann man auch im beliebigen Baumarkt kaufen. Die Dinger gibt es in verschiedenen Größen und sie sind sicher. Sie dürfen natürlich KEINE Löcher irgendwo haben. Damals im Garten habe ich in diesen Boxen Vorräte in Dosen/Gläsern/eingeschweißt und vakuumiert vergraben, das hat drei Jahre gehalten. Beim Ausgraben waren nur die Dosen etwas feucht am Rand, alles andere war o.k.

Jetzt kommt es natürlich auf die familiäre Situation an. Ich bin Einzelperson, ich muß nicht für andere vorsorgen. Früher dachte ich an eine Art „Monatstonne“ irgendwo im Wald. Mußte aber dann feststellen, dass mir das viel zu viel an Menge ist: 1. zum Einkaufen, und 2. zum Schleppen an den Ort, wo es vergraben werden soll und 3. zu viel Arbeit beim Einbuddeln, denn: je größer die Tonne, desto größer muß das Loch im Waldboden sein. Dann kommt noch was 4. dazu: Je größer, desto mehr Spuren hinterläßt man.
Das muß nicht sein.
Einfacher geht es mit Wochentonnen. Dann bin ich logischerweise von den Tonnen weg zurück zu den Samla-Boxen (oder was Vergleichbares). Ich wähle die große, flache Variante, so eine Box kostet hier nebenan im Supermarkt (die haben die auch, das sind diese Kisten für unters Bett, aber ohne Löcher) 5 Euro. Das ist o.k.
Dort passen Vorräte für mich für eine Woche rein. Aber gut bestückt. Schließlich handelt es sich, wenn man das mal brauchen sollte, um eine Notsituation, und da will man nicht knausern müssen. Inhalt ca 30 Liter.
Vorteil: Den Inhalt krieg ich in eine Ortlieb-Fahrrad-Tasche (ich hab kein Auto). Ich muß wenig graben, mache wenig Spuren im Wald.
Die Boxen befinden sich nun im Wald. Wenn ich Zeit und Geld hab, bestücke ich eine weitere Box. Zwei sind schon vergraben.
Hier ist das Land sehr einsam, man begegnet kaum jemandem. Ich habe die Standorte der Boxen natürlich gut ausgesucht. Sie befinden sich immer abseits eines Hauptweges, von dem dann nochmals ein Nebenweg abgeht. Dann aber nicht mehr so weit rein gehen (Trageweg zu lang). Ideal ist ein unaufgeräumtes Waldstück mit niedrigem Laubbaumbewuchs. Nadelwald ist oft, wenn er höher ist, kahl unten am Boden, dh. einsichtig, man hat keine Deckung, es gibt kaum bis kein Unterholz, bei Laubmischwald (Buche, Eiche usw) ist das anders, es gibt oft Unterholz, wo eine Lichtung steht, oder man geht direkt in einen Jungwald (Buche zb.), wo die Stämme dicht an dicht stehen.
Dort geht keiner durch, auch kein Pilzsucher.
Dort gibt es genug Laub zum abdecken und eventuell Gebüsche zum Tarnen bei der Arbeit, Totholz zum Tarnen, und so weiter.
Was nicht in der Nähe sein sollte, ist ein Hochstand. Logisch.
Dort vergrabe man dann eine Kiste.
Immer nur eine Kiste an einen Ort, niemals mehrere wichtige Dinge an einem Ort verstecken/vergraben.

Alles, was größer ist, ist Quatsch, weil es auffällt. Fahrrad ist am besten im Gelände, da komme ich überall hin mit.

Man hat es ja auch nicht eilig sondern sorgt nur ein bisschen vor.

Genau so kann man mit anderen Gegenständen verfahren.
Dabei immer beachten: Nicht alles an einem Ort deponieren. Generell stört mich nicht, was irgendwelche Leute davon denken, was ich tue. Ich habe aber Bekannte, die machen das genau so (oder ungefähr so). Wenn man jetzt Familie hat, muß man halt für mehr Leute vorsorgen. Man kann das aber als gesunder, kräfiger Mann durchaus alleine machen. Ohne daß die Frau davon erfährt.

Es stimmt nicht, daß es in Deutschland keine Orte gäbe, wo man das machen könnte. Natürlich ist eine Gegend, wo die Bevölkerungsdichte nicht so groß ist, und das nächste größere Waldgebiet auch schnell erreichbar, von Vorteil. Mitten im Ruhrgebiet wird das ein bisschen schwierig

Natürlich ist das nicht viel, wenn man so, mühselig, immer mal wieder, irgendwo eine solche Box vergräbt. Das ist mir aber egal. Wir wissen ja gar nicht, was kommt. Ich habe da kein Ziel, daß ich sagen würde, es müssen jetzt 100 Tonnen werden (für 2 Jahre oder so). Ich mache das einfach.
Langfristig finde ich es auch sinnvoll, zu wissen, was man aus der Natur essen kann – das ist eine ganze Menge. Nein, damit meine ich nicht Bouviers „ich fang mir mal einen Hasen“, sondern eben Grünzeug (Jochen Vogels „dirty dozen“ auf youtube zu fnden sind dabei sehr nützlich) kombiniert mit Öl und Salz. Öl und Salz muss man immer haben. Die Kohlehydrate holt man sich dann aus der Natur.
So habe ich zb. gelesen, daß unsere Vorfahren von Eicheln und Bucheckern im Winter gelebt haben. Da experimentiere ich auch.
Ich behaupte nicht, daß das so klappen wird, aber es wäre möglich, deshalb experimentiere ich ja. Einfach zu sagen: Das geht nicht, ist nicht mein Ding.

mit freundlichen Grüßen Septembermond


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