Jeden Tag eine gute Tat (Freie Themen)

Bär, Sonntag, 28.08.2016, 11:31 (vor 2760 Tagen) @ dersoeflinger (1801 Aufrufe)

Werter Neuling,


Amtssprache in Deutschland ist meines Wissens Deutsch (Türkisch noch nicht)) und nicht das Besatzersprech.

Bushcrafter und Survivalisten, nannten sich Pfadpfinder und hatten genau so viel drauf und zusätzlich gab es jeden Tag noch eine gute Tat. Seine minimalistischen Waldspaziergänge mit Anglizismen voll zu stopfen und sich damit wichtig zu tun kommt zumindest bei mir nicht wirklich gut an.

Natürlich erzittere ich vor lauter Ehrfurcht wenn ich deinen imposanten Werdegang höre.

Bei mir sieht das alles viel einfacher aus. In den letzten 10 Tagen hatte ich 4 Tage Besuch von dem Boss, Major, einer ausländischen Antiterroreinheit. Also kein Kriseninterventionsteam wie die SEK´s sondern die dortige GSG 9. Wir haben unser Wissen weiter gegeben und er hat uns im urbanen Bereich auf den Stand gebracht. Das Vorgehen im eigenen Hof und Gelände zu trainieren, mit den eigenen zur Verfügung stehenden Mitteln ist schon lehrreich. Das "Wissen" das dir dein Fernseher vermittelt durch Action Jackson Vol. 27 ist nicht wirklich hilfreich werter Freund.

Danach habe ich mich praktisch mit dem Dörren verschiedener Fleischsorten beschäftigt, Gemüse und Obst kommen nächste Woche dran. Danach hatte ich das Glück einen alten Mann mit über 70 Jahren zu Besuch zu haben der ein tägliches Sportprogramm durchzieht das ich in meinen besten Zeiten nicht täglich gemacht habe. Er demonstrierte mit seinem Bogen wie blitzartig er spannte, abzog und mit tödlicher Genauigkeit traf. Er war schlicht schneller als ich in John Wayne Manier mit einem Spezialholster hätte sein können.

So und über jede dieser Erfahrungen werde ich künftig, sobald sie praktisch verfestigt sind, etwas schreiben können wenn ich es für nötig halte. Ich kann doch nichts dazu dass ich auch angegraut immer noch intensiv lerne. Oder vielleicht doch?

Sieh es mir bitte nach wenn ich nach einem recht bewegten Leben Erfahrungen gesammelt habe und eine nicht zu leugnende Aversion gegen die "Ich packe meinen Rucksack und schlage mich durchs Gelände" Fraktion entwickelt habe. Diese Wahnvorstellung in unseren durchweg kultivierten Lande unerkannt und unbemerkt Monate oder Jahre lang durch die Lande zu streifen sind angesichts dessen was auf uns zukommt nichts anderes als Kasperletheater und Selbstbetrug.

Spätestens nach dem ersten deftigen Schnupfen oder wenn die Panzerplatten aus dem Rucksack leer sind, sucht der Pfadfinder die Zivilation auf. Und da ist er mit seinem Bushcraft Buck Knife und Survival Tool eine potenzielle Gefahr, er hat nichts aber will das was der Seßhafte hat haben nämlich die Ressourcen. Er wird sehr bald feststellen, dass die Seßhaften doch noch manchen uralten K 98 im Schrank haben wie uns die Sehungen so antizipieren (die Bauern schießen aus ihren Fenstern heraus).

Diese Diskussion allerdings bin ich nicht bereit nochmals zu führen.

Ich halte Oma Hilde mit einer Mistgabel, Tomaten im Garten und Erbsen im Keller für besser aufgestellt als die knallharten, durchtrainierten Neuzeit Pfadfinder. Umso mehr als diese nicht mehr die täglich gute Tat präferieren.


Bärengruß


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