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Wollknäuel (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 04.08.2018, 22:25 (vor 2064 Tagen) @ Luzifer (2232 Aufrufe)

Hallo!

Das die Dinge fast immer so eintreten, spricht dafür das die in der Zukunft als Ziel angelegten Ursachen unglaublich starke Wirkungen hervorrufen und damit sozusagen Realität schaffen, es bedeuted jedoch nicht unbedingt als Verallgemeinerung unumstößlich oder "göttlicher Weltenplan".

Meines Erachtens bleibst Du an der Klippe hängen, Dir Zeitlosigkeit vorzustellen, in welcher die Schöpfung nicht im zeitlichen Nacheinander, sondern als fertige, vollendete und keine Unwägbarkeiten (solche würden Inperfektion andeuten) aufweisendes "Gesamtkunstwerk" dasteht – sozusagen das aufgerollte Wollknäuel im Gegensatz zum linearen Faden.

Ein freier Wille, die Möglichkeit zur Änderung setzt zwingend Zeit voraus. Ohne ein zeitliches Konzept ist ein Vorher, Nachher und Bestimmen des Unterschieds überhaupt nicht vorstellbar. Im Absoluten gibt es aber keine Zeit (sie ist dort ein aufgerolltes, in sich geschlossenes Gesamtes wie auch der Raum), also auch keinen freien Willen (bzw. es gibt ihn als platonische Idee der dem Menschen auferlegten Wahrnehmungskategorie, aber nicht im Vollzug).

Die Schwierigkeit liegt darin, zu begreifen, daß beide sich scheinbar ausschließenden Gegensätze völlig zutreffend sind: die fertige Schöpfung und die (empfundene) Freiheit der Wegewahl derer, die sich vorwärts entlang des im Absoluten aufgewickelten Wollfadens linear vorwärts bewegen, dessen Entwicklung nachvollziehend. In der Zeitlosigkeit ist natürlich jede Entscheidung, jeder Verlauf "gleichzeitig" konzentriert. Dort gibt es keine Kausalität, sondern "Beziehungsgeflechte" zwischen den Bestandteilen der Schöpfung, reine Information, wie die Dinge zusammengehören. Würdest du hypothetisch an irgendeiner Stelle Deines Lebens eine andere Entscheidung treffen, wären die daraus sich ergebenden Verflechtung in der zeitlosen Betrachtung natürlich schon vorhanden.

Die Frage ist eher, was präkognitiv wahrgenommen wird: ein Hauch der übergeordneten zeitlosen Ebene des Schöpfergottes oder eine der Zeit teilweise verhaftete Zwischenebene, auf der abweichende Zukünfte (Stichwort Straßenbahnschau) gesehen werden, die sich gegenüber dem absoluten Zeitlosen als unscharf darstellen. Unschärfe heißt hier, daß von uns nicht feststellbar ist, ob die Schau die später verwirklichte Zukunft zeigt oder eine irreale Möglichkeit, deren Verwirklichung gar nicht auf dem Plan steht. Das Sehen solcher Irrealitäten würde letztlich nur dazu beitragen, daß geschieht, was tatsächlich geschehen soll.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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