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Bestenfalls vergleichbar, aber nicht identisch (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 25.07.2018, 22:28 (vor 2095 Tagen) @ Dannylee (933 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 25.07.2018, 22:37

Hallo!

sollten mehrere Personen ähnliche Schauungen haben, werden sie mit Sicherheit auch eine ähnliche Wortwahl treffen.

Dieses Argument kommt immer wieder, in der Regel von sich die Dinge zurechtbiegenden Glaubenwollenden. Es ist aber nicht stichhaltig.

Vorausgesetzt, zwei Personen hätten tatsächlich ähnliche Schauungen, würden sie diese ähnlich beschreiben, aber eigen und individuell, jedoch nicht mit identischer Wortwahl und gleicher Motivkombination.
Seit Jahrhunderten werden Prophezeiungen aneinander vermeintlich verifiziert, indem man identische Wortwahl als Deckung mißinterpretiert, während es eigentlich bloße Plagiate von der offensichtlichsten Sorte sind.
Sich deckende Schauungen entsprechen einander aber unterhalb der rein linguistischen Ebene. Zwei identische Schauungen verschiedener Personen gibt es nicht. Es gibt aber verschiedene Schauungen in unterschiedlichen Situationen, Perspektiven etc. von dem selben bzw. vergleichbaren Ereignissen, z. B. des Waldviertlers Feuersäule in Böhmen und die Schau des Schweizers vom 26. April 2007. Selbiges trifft auf ITOmas Funkenregenschau und die diversen Himmelskörperschauungen zu. Die Beschreibungen sind ähnlich genug, um zu erkennen, daß das gleiche gesehen wurde. Sie haben aber nicht die selbe Wortwahl in ähnlicher Reihenfolge.

Wenn er schreibt, "Blitz, Donner, schweren Sturm und Hagel", während das Original lautet, "Hagelschlag ... mit Blitz und Donner", ist das schlicht abgeschrieben, mehr nicht.

Zudem wäre ich weit weniger stutzig, wenn es nur ein (!) Traum mit Irmaierreferenzen wäre. Es sind aber derer drei. Das macht eine Verbindung um so wahrscheinlicher.

Das ist zuviel auf einmal.
1. Identische Wortwahl zur Beschreibung der Finsternis, kombiniert mit "Strom fällt aus".
2. Einerseits warmes Klima/"Südfrüchte" mit "Bauern werden ihre Produkte nicht los", andererseits warmes Klima/"Südfrüchte" mit "Kramer wird seine Produkte nicht los".
3. Ein Tsunami im Chiemsee. Nachdem ich die Unmöglichkeit der Irlmaierschen Nordseebombe wiederholt und unwiderlegt dargestellt habe, kommt einer (in offenkundiger Irlmaierreferenz) mit einer noch viel unsinnigeren Variante derselben frei erfundenen Irlmaieraussage. :augenrollen:

Dass man sich im Falle der Finsternis von Antennen fernhalten soll, steht nirgends bei Irlmaier & Co., soweit ich weiß.;-)

Falls er eine echte Schau hatte, hat er sich und uns jedenfalls keinen Gefallen getan, sich – bewußt oder unbewußt – an Irlmaier anzulehnen. Auch die Wortwahl aufzugreifen, weil man vielleicht vermeint, damit sogar die Glaubwürdigkeit zu vergrößern, führt letztlich zum Gegenteil.
Möglicherweise haben wir hier aber den Grenzfall eines nicht absichtlich Fälschenden, sondern eines Prophezeiungslesers, dem die angelesenen Informationen nun in abgewandelter Form als Träume wiederkehren. Die identische Wortwahl läßt aber eine irgendwie geartete Absicht vermuten, die gegen diese "milde" Variante spricht.

Zu guter Letzt sei noch angemerkt, daß sich die Diskussion über einzelne Wörter und Phrasen gar nicht ergeben hätte, wenn eine – wie von mir immer wieder gefordert – umfassende Schauungsbeschreibung geliefert worden wäre. Das würde unter die sprachliche Ebene führen und die Bilder an sich plastisch machen. Dann könnte man sich mehr über Inhalte unterhalten, statt an der Wortwahl hängen bleiben zu müssen. Eine Beschreibung mit Substanz würde sich zwingend (wie oben beschrieben) auch bei starker Ähnlichkeit unterscheiden, während sie sich bei mangelnder seherischer Substanz unweigerlich der Vorlage anähneln muß, um die Anspielung an das Gemeinte beim Adressaten zum Klingen zu bringen.

Das hier ist nämlich keine Beschreibung:
"Im Übrigen sah ich, daß im Pfälzerwald auch Bananen angepflanzt werden, und daß die Bauern ganz erhebliche Probleme haben ihre Agarprodukte an den Mann zu bringen (massive Überproduktion)."

Wie soll denn dieser völlig ökonomisch-abstrakte Vorgang eines Nichtverkaufenkönnens wegen Überproduktion seherisch ausgesehen haben?
Wie bei der Pandemie verläßt diese Aussage die Maßstabs- und Informationsebene einer typischen Schauungsszene und geht zu eigentlich nachgeordneten interpretatorisch-verstandesmäßigen Konzeptionen über. Daß er neben dem Bananenanbau die ganze Waren- und Lieferkette sah, bis irgendwann jemand mit vollem Lagerhaus in Bananen ersoff, ist nicht anzunehmen. Wie kam der Einsender also zu dieser Ansicht? Es ist eine bloße Behauptung ohne Angabe des Bildes oder der Mitteilung, die dem im Falle einer echten Schau zugrundegelegen haben müßte.
Warum beschreibt er es nicht? Vermutlich, weil er dazu gar nichts sah. Das macht aber auch das Sehen des Bananenanbaus unwahrscheinlich.

Immerhin ist die Bananensache kein bloßes Wortplagiat (wie bei der Finsternis), sondern ein Motivplagiat, bei dem eine in Prophezeiungen gängige Vorstellung, nämlich der "guten Zeiten danach", nacherzählt wurde. Die Ähnlichkeit ist aber groß genug, um beim Leser auch ohne Erwähnung Irlmaiers gleich anklingen zu lassen, was gemeint ist.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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