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Der Abschaum reibt sich an neuen Ufern (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 15.07.2018, 06:47 (vor 2106 Tagen) @ Baldur (2519 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Sonntag, 15.07.2018, 07:16

Hallo Freunde!

Bei „Verstehen Sie Spaß?“ am Samstagabend überraschte ein fingierter Polizist an der Ampel wartende Passanten damit, daß er ihnen bereits in Gewahrsam genommene Straftäter in Handfesseln zur Betreuung überantwortete, während er plötzlich dem nächsten Schurken nachrennen mußte.

Insbesondere die Damen, nun unversehens im Staatsdienste befindlich, erfüllten ihre Aufgabe mit der Sorgfalt einer schwäbischen Hausfrau.
Die Kuriosität der Tatsache, daß ein unbeholfenes Mütterchen einen 150-kg-Rocker in Schach hält, war ihnen wohl zu keiner Zeit bewußt.

Die ganze Welt ist Bühne:

Ich glaube, daß jeder Mensch in seinem Leben verschiedene Rollen spielt, und dabei gewisse Rahmen seiner Persönlichkeit wechselt.
Mir ist an mir selbst aufgefallen, daß meine Tonlage und teils mein Gebaren fast automatisch variierten, je nachdem mit wem ich in welcher Situation zu tun hatte.
Wofür ich mich innerlich schämte, wird den meisten vermutlich niemals ins Bewußtsein kommen.

Es klingt so banal, daß man im intimen Kreis offener agiert als der Angeklagte gegenüber dem Richter, doch haben gesellschaftliche Hierarchien hier ihr Zuhause.
Auf einem Klassentreffen nach zwanzig Jahren war die Ordnung im Nu wiedergefunden: Der Klassenclown, der Klassenbeste, der Eremit – alle fanden gleich Ihre Rolle.

Leider ist für viele sonnenklar, daß alle Welt nur deshalb existiert, damit sie auf krummen Rücken himmelwärts wandern können, um noch heller zu strahlen.
Die geprügelten Hunde bekommen beim Anblick von Siegerlächeln, aufrechtem Gang und unverschämten Gehabe schon das Flattern, und lassen in Erwartung einer neuerlichen negativen Erfahrung die Schultern hängen, und laden zur Mißhandlung somit regelrecht ein.

Doch tritt einmal der frisch gewordene Kühne die Affen von der Bühne, droht lebenslange Verfolgung. Die narzißtische Kränkung entzweit den Großartigen von seinem Lebenselixier „aufgeblasene Übergröße“, und mündet in erbittertem Rumpelstielzchen-Haß.

Grundlage dieser Ikarus-Manier ist, entgegen aller natürlicher Annahme eben nicht der starke Eisen-Hans, sondern oft ein minderwertiger Wesenskern, der ein Pappschild mit der Aufschrift „großartig“ wie eine Standarte stolz vor sich herträgt.

Hochtrabende Servilität:

Diese charakterliche Deformation ist vermutlich die schlimmste aller sozialen Seuchen.
Unter der Verwendung von Lob und Tadel – Belohnung und Strafe von einem übergroßen Leitbild, pauschen die zur Vollendung submissiven Anti-Individuen ihr Leidbild als Schadbild auf echte Menschen ab.
Wer will nicht zu den „Guten“ gehören; wer will nicht stets auf der Seite der Sieger sein, automatisch immer Recht haben, und im Schatten des Papa Kollosus die Gegenwart beherrschen?

Stereotypisch fallen einem kurzgeschorene weibliche Pädagogen mit Doppelnamen ein, die sich mitsamt ihrer Schule ganze Landstriche untertan machen, als ob sie gleich Cäsar im goldenen Harnisch siegreich vom Felde zögen.
Das einmal Verinnerlichte, das auch täglich per Weisung variieren kann, ist nicht Erkenntnis, sondern Mission auf dem Weg zur Erlösung.

Expo 2000:

Der exponierte Mensch beklagt sein Legehennendasein und seine Verhausschweinung nicht, er zelebriert sie als neue Religion.
Narzißmus und Servilität erhalten im Feuer eines destruktiven Wettbewerbs die totale Motivation.

Keiner fragt mehr „wo sind wir?“, „wo will ich hin?“, sondern gleich dem Esel hinter der vorgehaltenen Möhre, rattern nun stählerne Ketten Kinderfleisch zu Brei.
Motiviert bis in die Haarspitzen, und mit formvollendeter Weltanschauung, willfährig unter den Augen der Ärgsten, geht es bis zum Ende.
Wer hier Parallelen zu den späteren 1930 Jahren entdeckt, irrt, denn im Gegensatz zu einstigen Gegebenheiten, hat die neue Raserei kein idealistisches Substrat; es ist reiner Abfall.

Waren die Nazis noch die wütende Reaktion einer ihrer Zukunft beraubten Generation eines zu Ende gehenden heroischen Zeitalters, und die junge Bundesrepublik eine demütige, opportunistische, biedere Version Teil-Deutschlands, so ist Deutschneyland v 4.0 seit spätestens Mitte der 1990er Jahre ernsthaft geisteskrank und Drogensüchtig.

Apparatschiks im Wahn übertreffen wetteifernd die Bosheit ihrer Herren, und alles natürlich Gewachsene erstickt unter Sondermüllhaufen totaler entfesselter Bürokratie und von Lobbyisten erwirkter Komplexität.
Die Gesunden liegen wie die Kranken danieder, die Augen sind leer, die Herzen zittern nur noch, und das Fleisch erlahmt.
Mit totem Blick, gebeugtem Haupt und krummem Rücken, bestaunen wir die satanische Perversion, die selbst die vorzüglichsten Familien in der Nachbarschaft längst befallen hat.

Adipöse Kinder rollen wie Bälle in die Indoktrinationsanstalten, deren weibliche Politoffiziere längst den ganzen Familienalltag dominieren.
Jede Art von Widerwillen oder auch nur behäbiger Befehlsausführung wird mit Denunziation beim Jugendamt bestraft, welches in seiner völlig unkontrollierten Machtfülle, lebendige Familien dem Reißwolf unmoralischer Gerichte zuführt.

Aktion Biber-Limes:

Sammelt Stämme und Steine, aber werft sie nicht in Richtung der modernen Götter – es wird den eigenen Tod bedeuten.

Fällt nötigenfalls ganze Stammbäume, Maibäume, oder Weihnachtsbäume.
Mit diesen Dingen, und seien es Kieselsteine, baut ihr Mauern – um Eure Herzen, in die Täler und schlimmstenfalls durch die Familien, durch die Wälder bis zum Horizont und darüber hinaus.

Dann laßt Ihr Eure Tränen hineingießen, sammelt den Regen und alles unschuldig vergossene Blut.
In drei Wochen wird so aus einer Metropole ein Stausee.
Der Abschaum zerfällt allmählig an den Kluften frischer Ufer.

Mit besten Grüßen

Frenrizwolf


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