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Lanze für den freien Willen und die Freiheit des Geistes (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Luzifer, Österreich, Mittwoch, 04.07.2018, 00:58 (vor 2117 Tagen) @ traumtaenzerin (2941 Aufrufe)

Hallo zusammen, sehr geehrte Forumsteilnehmer,

nachdem ich schon geraume Zeit in Eurem interessanten Forum mitgelesen habe, habe ich mich entschlossen selber einen Beitrag zu verfassen, da speziell dieses Thema zumindest für mich von entscheidender Bedeutung ist. Zunächst großen Respekt, wie hier das Thema Schauungen und anderes (was mich ehrlich gesagt noch mehr interessiert) diskutiert wird. Einige der Dinge, die hier geschrieben worden sind, auch zu allgemeineren weltanschaulichen Themen, haben mich schon sehr stark zum Nachdenken angeregt und weitergebracht.

Da dies mein erster Beitrag ist, eine kurze Vorstellung. Bin im angewandten Bereich meiner Naturwissenschaft tätig. War fast mein ganzes Leben ein reduktiver Materialist, komme aus einem Elternhaus, wo Religion keine Rolle spielte und im Diplomstudium wird einem auch nichts anderes Weltanschauliches beigebracht. Nachdem ich beim Doktorat bereits voll berufstätig war, „musste“ ich widerwillig Fachvorlesungen durch Philosophie (das geht immer) substituieren, weil die Philosophen ihre Lehrveranstaltungen dann abhalten, wenn Berufstätige normalerweise nicht mehr arbeiten. Die Hybris nur Naturwissenschaft ist Wissenschaft und das andere ist naja… hat sich dabei schon damals ein wenig abgeschwächt. Dann hatte ich einen Traum, in welchem ich Menschen, die mir nahestanden, durch telekinetische Fähigkeiten retten musste. Der war so eindringlich, dass ich das dann gleich ausprobieren musste. Kam mir unglaublich blöd vor beim Versuch, war aber ziemlich „geschockt“ beim ersten Mal, das geht (habe das sicher mehrere hunderte Male seit damals ausprobiert, nicht immer aber meistens und mit unterschiedlicher Intensität). So eigentlich hätte ich mein Weltbild schon damals in die Tonne kippen müssen, aber das ist nicht so einfach bei den eingefahrenen Denkmustern. Ich begann nach der Brücke zwischen der Naturwissenschaft und den Dingen hinter den Dingen zu suchen, bin kein Physiker, was dieses Unterfangen nicht gerade leicht macht.

Es brauchte schon mehr, deutlich mehr. Erst nachdem ich gesundheitlich fast am Ende war, mit einer krönenden Vision, in der sich das Schicksal als Art Uhrwerk dargestellt hat und unveränderlich und meines war der Holzpyjama drei Meter unter Gelände und ich eigentlich schon abgeschlossen hatte, erkannte ich ein paar erste Dinge von den Dingen hinter den Dingen, die sind schon sehr „abgefahren“ sind. Dieses Wissen und vermutlich das Einverständnis unzähliger anderer Wesen (eine andere Vision, ein Ruck durch das Uhrwerk, ein Riegel wurde verschoben mit Auswirkungen auf viele Leben) erlaubten mir hier zu bleiben. Dann strömten mir (zu) viele Informationen zu, konnte Menschen beispielsweise in ihr Innerstes schauen (und sah dann auch, an ihrem späteren Verhalten, dass die Dinge stimmten) und bekam Antworten auf Fragen, die ich stellte und auf Dinge, die ich eigentlich gar nicht wissen wollte. So das angestammte Weltbild war zerfallen und das Neue ist noch nicht tragfähig, ein Zustand bei dem man mit Leichtigkeit den Verstand verlieren könnte. Ich bin mir sicher, hier sind einige, die genau wissen was ich meine. So inzwischen habe ich fast alle Kanäle wieder abgestellt und gehe die Dinge recht entspannt und gemächlich an, anders funktioniert das nicht.

So aber zum Thema:
Wenn man die Relativitätstheorie ernst nimmt, kann es keinen freien Willen geben, die krasseste Form wäre das „Blockuniversum“ in dem alles schon existiert. Allerdings könnte man sich auch an Ed Smolin halten, der die Zeit als fundamental ansieht und annimmt, dass sogar die Naturgesetze evoluieren. Eine eindeutige Antwort aus dieser Ecke kann meiner Meinung nach nicht gegeben werden.

Mir stellen sich die Dinge anders dar. Wissenschaftler sprechen manchmal von der Information als grundlegendstes Ding, noch vor Feld, Energie und Materie. „Leben wir in einer Computersimulation“ sind solche aktuelle Schlagzeilen, die man in entsprechenden Artikeln lesen kann. So ist das halt, wenn man zwar erkennt, dass was anderes als das uns Umgebende das Grundlegende ist, aber aus der materialistischen Denke nicht rauskommt.

Wir leben in keiner Simulation wir leben IM Urgrund des Seins, der alles ist, was ist (real) und was sein könnte (imaginär). Nichts ist außerhalb des Urgrundes, er vereint alle Gegensätze und damit ist mit aristotelischer Logik und Boolscher Algebra Schluss an dem Punkt. „Du sollst dir kein Bild machen“, trifft es schon perfekt. So nun existieren wir und sind Teil des Ganzen und haben Bewusstsein, wir sind dem Urgrund naturgemäß der Art nach ähnlich, da wir ein Aspekt, ein Teil sind, wenn auch im Grade sehr verschieden (Es gibt viele Grade und der Mensch ist garantiert nicht die Krone der Schöpfung, eher schon eine der untersten bewussten Hierarchien). Der Schöpfergott muss allerdings nicht notwendigerweise ident mit dem Urgrund selbst sein, er ist mit großer Sicherheit auch nur Teil und nicht das Ganze und selber bereits in der Polarität, allerdings spielt dies in dieser Betrachtung nicht die wesentliche Rolle. Aus unserer Perspektive ist er/sie alles was es gibt, unsere basale Realität. Wir leben in ihm/ihr und sind Teil. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan“, oder „sind Kinder Gottes“ zielen genau in diese Richtung.

Das heißt, wir müssten zumindest in Ansätzen können, was ein Schöpfergott kann und in der Tat, das können wir auch und zusammen mit dem schärfsten Messer dem „Wie unten so oben“ der Hermetiker, lässt sich das Rätsel, ob wir freien Willen haben, lösen.

Zunächst zum „spirituellen Schweizermesser“: Warum sollte es eine Analogie geben, warum sollte das Wesen der Götter, Erzengel, Dämonen, Menschen, Schnecken und Topfpflanzen Ähnlichkeiten aufweisen, welche Rückschlüsse auf die jeweils andere Ebenen ermöglichen. Der Grund ist einfach, der Urgrund ist alles, was es gibt und was sein könnte, alles ist Teil und in ihm inkludiert, inklusive dem Set an Gesetzen, dem alles folgen muss. Ein Fischsaurier, ein Fisch und ein Wal sehen ungefähr gleich aus, weil das Medium Wasser in dem sie leben und die Gesetze, die sich daraus ergeben, die Form bestimmen. Evolution ist stufenweise Anpassung an das Gesetz und Naturgesetze sind sozusagen erstarrte geistige Gesetze für das uns umgebende Materielle. Exkurs: Man kann auch nicht wirklich gegen das Gesetz handeln, ein Rückführen der Sünder an den Urgrund braucht es nicht, weil die Trennung vom Urgrund eine reine Fiktion unsererseits ist.

So, wenn von schöpferischen Menschen die Rede ist, denken die meisten an den Maler eines Gemäldes oder den Bildhauer, der eine Skulptur erschafft. Das Ergebnis hat aber keinerlei Zeichen von Leben, tote Materie (die es so nicht gibt, da eigentlich alles wesenhaft ist) bleibt was sie ist, ist das Ergebnis auch noch so schön anzusehen.

Allerdings erschaffen wir praktisch jeden Tag ganze Welten und Wesen, der Vorgang ist für uns so selbstverständlich, dass dem kaum jemand Beachtung schenkt. Wenn wir schlafen und träumen, treten Wesen ins Leben, welche ein eigenständiges Bewusstsein haben und das wir nicht beeinflussen können, wir haben keinerlei Einfluss auf das Geschehen, obwohl alles in unserem Geist stattfindet. DAS ist Schöpfung im Kleinen und analog, wenn auch schon etwas ausgefeilter, auch im Großen. Wir können höchstens selber im eigenen Traum vorkommen, „inkarnieren“ sozusagen darin (wie Christus??), haben dann aber auch keinen „übernatürlichen Einfluss“ auf das Geschehen im Traum. Außerdem verlieren wir beim Träumen unser eigenes Bewusstsein, Zeit in der Außenwelt vergeht, ohne, dass wir das bemerken, eine weitere Analogie, wert nachzudenken.

Da der Urgrund alles ist was ist und was sein könnte, bedingt natürlich dessen vollkommene Unveränderlichkeit, das ist richtig. Allerdings entspricht es auch unserer Erfahrung, bzw. beispielsweise auch der Quantenmechanik, dass mögliche Zustände was anderes sind als „Tatsächliche“. Ein potentieller Lottogewinn ist so gut wie keiner, als Beispiel. Wir sind als bewusster Teil des Ganzen einfach in der Lage Mögliches in für UNS Tatsächliches zu verwandeln. Aus der absoluten Perspektive des Urgrunds ist aber Mögliches und Tatsächliches von gleichem Range, möglicherweise wird alles Mögliche irgendwo auch zu Tatsächlichem. In diesem Sinne ist unser Geist frei, frei wie der Urgrund selbst aus dem wir bestehen. Die Freiheit ist ohne Begrenzung, der freie Wille, die einzige Eigenschaft des Urgrunds, die wir ansatzweise ergründen können.

Warum funktioniert das „Wünsch dir was vom Universum“ der Esoteriker nicht und warum treten Schauungen häufig auch ein, wenn sich Katastrophen potentiell verhindern ließen. Nun das ist auch recht einfach. Alle bewussten Wesen können dass (in unterschiedlichem Grade, die „Macht“ ist schon recht ungleich um nicht zu sagen ziemlich unfair verteilt) und „Realität“ werden Dinge, die am meisten Support bekommen. Dabei haben fast alle Supporter keinerlei Ahnung, warum sie was tun und wohin die Reise geht, allerdings möchte ich dieses Fass hier nicht aufmachen.

Daher ist es wirklich sehr einfach sein Schicksal zu ändern, solange das keinen anderen betrifft. Das Wünschen oder Erzwingen eines Lottohauptgewinns ändert das Leben vieler, da müsste man schon sehr nachhelfen und das ist schon sehr „finster“, anders geht es beim Großen aber nicht.

Auch kann man nichts, aber auch gar nichts gegen das Gesetz ausrichten, auch nicht gegen die Naturgesetze, allerdings erreichen alle Systeme immer instabile Zustände, bei denen das Gesetz prinzipiell Verzweigungen erlaubt. Je komplexer umso schneller und häufiger treten diese auf. Klassische Physik funktioniert deswegen so gut, weil man genau das, unzählige weitere Einflussfaktoren im Experiment vermeidet. Ein Pendel, dass sich oben am Kulminationspunkt befindet, kann nach rechts oder links herunterfallen, genau dann kann man mit Geistigem in das Physische eingreifen. Wir steuern mit unserem Geist unseren Körper genau in der Weise.

Fazit: Unser Geist ist freier als auch nur irgendwie vorstellbar, nichts ist determiniert, aber das „Schicksal“ des Einzelnen und der Masse im Besonderen ist in wesentlichen Zügen festgelegt, darum kann der eine oder andere auch flüchtige Eindrücke der Zukunft erhaschen.


Beste Grüße
Franz


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