Wozu die völlig haltlosen Unterstellungen? (Freie Themen)

Ranma (ランマ), Dienstag, 12.06.2018, 03:44 (vor 2117 Tagen) @ Taurec (2438 Aufrufe)

Hallo!

Was ich behaupte, das ist, daß Du und Taurec und Deutscher im Exil nur entsetzt zur Kenntnis nehmen können, wenn ein Türke wegen der Familienehre seine eigene Schwester meuchelt, während ein Afghane oder ein Syrer das problemlos als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. Weil Türke, Syrer und Afghane nämlich aus noch funktionalen Patriarchaten kommen, während das europäische am Ende des neunzehnten Jahrhunderts zusammengebrochen ist und wahrscheinlich auch nie so strikt war.


Nein, das hast Du zu keinem Zeitpunkt behauptet, tust nun aber so.

Die Formulierung „ich behaupte“ ist die Gegenwartsform. Kannst du nichtmal so viel Deutsch?

"Entsetzt" bin ich deswegen nicht. Ich behaupte indes, daß weder Du noch die anderen in Deiner Liste durchschauen, was der innere Sinn solcher Taten im Gefüge dieser fellachoiden Spätreligion ist, die wohl – wie vermutlich für solche typisch ist – einem strengen Regelsystem folgt, das für bestimmte Taten entsprechende Strafen zwingend voraussieht, aber individuelle Einzelfälle nicht bewertet. Mir ist das recht egal. Wie käme ich dazu, andere Kulturen verbessern zu wollen? Sie sollten ihre Bräuche nur nicht in meinem Vaterland ausleben.

Aha. Siehst du diese fellachoide Spätreligion als patriarchalisch an? Ein paar Einzelfälle bringen das Patriarchat sicher nicht zu Fall. Es kommt darauf an, ob die Illusion, das Land sei von den Vätern vererbt worden, aufrecht erhalten werden kann. Deine Idee der geistigen Vaterschaft ist nicht mehr diesem Problem zuzurechnen, sondern könnte schon Teil der Lösung sein, also des Nachfolgers des Patriarchats.

Im Übrigen kann man wohl das Morden nicht auf Frauen als Opfer reduzieren. Neulich sah ich irgendwo den Bericht über einen jungen Mann (wohl irgendwo in einer südrussischen slawisch-islamischen Gesellschaft), der schon seit Jahren des Haus nicht verlassen hatte, weil sein (inzwischen verstorbener) Vater (!) jemanden umgebracht hatte und er die eherenhafte Retourkutsche befürchten mußte. Er war zur Zeit der Tat noch ein Kind ohne jegliche Verantwortung. Das heimische Haus ist dabei ein anerkannter Rückzugsort, wo einem kein Leid angetan wird.

Das gibt es auch noch. Aber was hat das damit zu tun, ob das Patriarchat vor seinem Ende steht?

Du allerdings, postmodern-links und genderideologisch verpestet, reduzierst eine in diesen Gesellschaften alltägliche Gewalt, die aus verschiedenen Gründen jeden ereilen kann, auf eine böhse "Frauenunterdrückung". Das spiegelt wiederum die rein ideologische Grundlage des Patriarchatsbegriffs wider, welche dieser in der Regel bekommt. Nicht gerade wissenschaftlich, außer in Deiner Welt. ;-)

Auch in meiner Welt nur eine Folge des Kollapses des Patriarchats. Während das Patriarchat noch funktioniert, gibt es keine Genderideologie. Erst danach kann man genderideologisch verpestet werden.

Möglicherweise solltest Du Dich mal vom Geschichtsuntericht distanzieren und mit echter Geschichte befassen. Dann müßte man nicht ständig Deine Irrtümer und Vorurteile korrigieren.

Jetzt bin ich auch noch für die Schulpflicht verantwortlich? Ich habe schon einiges von dem revidiert, das mir in der Schule aufgetischt wurde. Vielleicht gibt es in der Hinsicht auch noch mehr zu tun. Aber das kann unmöglich nur mich alleine betreffen, schließlich gilt die Schulpflicht im gesamten Land. Also bitte setz deine Aufklärungsarbeit fort!

Ich kann dir nämlich versichern, daß sie nicht als einzige von einer Welt träumt, in der die Menschen gleichberechtigt sein können ohne gleichgeschaltet sein zu müssen.


Der Traum selbst ist eigentlich schon ein Verfallszeichen erster Klasse.

Weil ich einen Verfall (den des Patriarchats) postuliere, darf ich das als Zustimmung auffassen?

Menschen sind von Natur aus nicht gleich, können daher auch nicht gleich berechtigt sein, weil sie auch nicht in der Lage sind, gleiche Pflichten zu übernehmen. Das setzt eine auf das Individuum bezogene Betrachtungweise voraus. Statt dessen aber nicht vom einzelnen Menschen auszugehen, sondern willkürliche Gruppen von Menschen zu setzen, denen man bestimmte pauschale Merkmale zudichtet, steigert die Ungerechtigkeit ins Unermessliche. So sehen sich – vereinfacht gesagt – Massen von Frauen, die nie einen Beruf ergreifen wollten, ins Gelderverdienerleben gedrängt, weil sich eine Minderheit, der man ins Hirn geschissen hat, mit dem Gedanken durchgesetzt hat, daß sie unterdrückt werden würden, und sich als Befreier der Masse gerieren.

Damit attackierst du die Ideale der Französischen Revolution. Ein weiterer Zyklus, der endet und einen neuen Durchlauf beginnt. Je mehr Leute sich deiner Position anschließen, desto schwieriger werden es egalité, fraternité, liberté[/b] haben.

[quote][quote]Das betrifft den längsten von mir angenommenem Zyklus. Wir können nur zu den Sternen reisen, wenn wir nicht länger auf unserer Seßhaftigkeit beharren. Nur weil die spätrömische Kaiserzeit keine Dieselautos und keine Mondraketen kannte, heißt das nicht, daß auch uns diese Erfindungen verwehrt gewesen wären. Mit noch weiteren Reisen könnte es ähnlich sein.[/quote][/quote]
[quote]
Das ist unsinnig. Die Entwicklung solcher Technologien setzt eine zivilisatorische und infrastrukturelle Grundlage voraus, die Seßhaftigkeit zwingend bedingt. Daß Einzelne freilich aus ihrem Sessel aufstehen müssen, um in das Raumschiff zu steigen, ist eine ganz andere Frage.
Entsprechend wurde ebenso nicht das Merkmal der Seßhaftigkeit von der abendländischen Kultur aufgegeben, um mit einzelnen Segelschiffen den Atlantik zu überqueren. Im weiteren Verlauf gab ein Teil der Bevölkerung seine Seßhaftigkeit kurzzeitig auf, um auf der anderen Seite des Atlantiks wieder seßhaft zu werden.

Du grenzt hier offenbar (typisch "anthropologisch") Zyklen anhand oberflächlicher Merkmale ab, welche die Geschichte nicht abbilden. De facto ist nicht "die Menschhheit" (die es gar nicht gibt) seßhaft geworden. Zwischen überall und wiederholt aufgetretenen Phasen der "Völkerwanderung" gab es hingegen Phasen der Seßhaftigkeit, in denen Kulturen in ihrem Mutterboden wurzelten und wuchsen.
[/quote]

Würden Seßhaftigkeit und Nomadentum überall so friedlich koëxistieren und sogar einander abwechseln wie du es beschreibst, dann würde ich darin kein Problem sehen. Aber es gibt Länder, allen voran Finnland, die ihre traditionellen Nomaden (zumeist Rentierzüchter) zur Seßhaftigkeit zwingen. Unter solchen Bedingungen hätten frühere Siedler nicht auf Segelschiffen den Atlantik überqueren können. Darum denke ich (und wie gesagt bin ich mir dabei nicht so sicher), daß es hier eine Pendelbewegung gibt, die jetzt kurz vor dem Anschlag auf der Seite der Seßhaftigkeit ist und danach in die entgegengesetzte Richtung schwingen wird.

[quote]Gruß[/quote]
Ranma


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