Unterdrückung der Sexualität versus des Weiblichen (Freie Themen)

Deutscher im Exil @, Nicht in Merkelstan, Sonntag, 10.06.2018, 13:57 (vor 2145 Tagen) @ traumtaenzerin (2797 Aufrufe)

Katja,

ich habe wegen meiner diesbezüglich sehr umfangreichen Lebenserfahrung viel Verständnis für Deine Sicht der Dinge.

Aber ich glaube, daß die Ursache, die Quelle der von Dir erlebten Zustände nicht im Patriarchat oder in vordergründiger Frauenfeindlichkeit liegen, sondern "ganz einfach" in der Unterdrückung der weiblichen Sexualität als Machtinstrument. Ich bitte ausdrücklich, meine hier sehr bedeutsamen Anführungszeichen zu beachten.

Die Unterdrückung der Sexualität im allgemeinen und der Frauen im besonderen war immer, in allen Kulturen und Religionen das einfachste und wirksamste Mittel der Unterdrückung.

Was das Christemtum anbelangt, so geschah dies dort sogar als ausdrückliche Widertat gegen die Essenz der Lehre des Jesus von Nazareth, der pauschal gesagt "die Liebe" predigte und Teil derselben ist nunmal der uns vom Schöpfer gegebene Sexualtrieb, der zu sicher wesentlich mehr als zur Fortplanzung gedacht war.

Mir wurde das nach vielen in innigster und nicht nur physischer Liebe verbrachter Stunden mit meiner absolut geliebten Frau bewußt, als ich den Gedanken hatte (oder war es sogar eine Intuition?): "Nie war ich Gott näher!".

Unterdrückung oder heute vorherrschend alternativ die extreme Beschmutzung dieser menschlichen Fähigkeit durch "Verbilligung" ins Ordinäre oder Perverse, das sind die wirksamsten Formen der Unterdrückung. Prüderie und sexuelle Perversionen sind nur zwei Seiten mit denselben Zielen.

Ich habe in meinen jungen Jahren die aus dieser Erziehung resultierenden sexuellen Probleme mancher gleichaltriger junger Frauen leidvoll erlebt und nur ein oder zwei, die davon eher frei waren. Meine gleichaltige Cousine hat mir vor längerer Zeit mal "gestanden", daß sie ihren ersten Orsgamsmus mit fast dreißig Jahren mit ihrem zweiten Ehemann hatte.

Aus dieser Erfahrung habe ich mich zwischen meinem etwa 45. Lebensjahr, nachdem meine zweite Ehe gescheitert war, weil meine Frau als Folge von Mißbrauch als Kleinkind schizophrene Verhaltensweisen zeigt, und etwa meinem 58. Lebensjahr, als ich mich ernsthaft und tief zum dritten Mal in meinem Leben verliebt habe, dem intensiven Dating gewidmet und das ganz systematisch und mit Erfolgen, die zu nennen die Etikette verbietet.

Ich habe dabei eine niedrige zweistellige Zahl von Frauen näher kennen gelernt und mit diesen eine freundschaftlich-sexuelle Beziehung meist über einige Monate gehabt, die allesamt zwischen mindestens 15 Jahren und im Maximum 28 Jahre jünger waren. Achtung: Auf One-Night-Stands war ich nie aus und habe diverse Angebote abgelehnt, wenn es m.M.n. sonst nicht paßte.

Kurz gesagt: Diese Frauen wußten alle ganz genau, daß, was und wie sie mit mir wollten und bald auch warum. Keine hatte Orgasmus-Probleme, ganz im Gegensatz zu meinen früher gelichaltrigen Partnerinnen - und nein, ICH war daran weder negativ noch positiv "schuld", denn meine gleichaltrige, erste Ehefrau war die einzige Ausnahme dieser meiner schlechten Erfahrungen mit in den 50-iger und frühen 60-gern Jahren geborenen Frauen.

Übrigens berichtete mir ein sehr promiskuititiv lebender Freund von identischen Erfahrungen.

Diese jüngen Frauen, zwischen minimal 22, meist 24 bis etwa 28, selten knapp über 30, haben mich als nicht aus ihre sozialen Umfeld stammend gezielt dafür "mißbraucht", um mit einem zwar deutlich älteren, aber dennoch jugendlichen Mann, sich "auszutoben" und Erfahrungen zu sammeln, die sie im Freundeskreis besser nicht sammeln wollten. Ein paar haben das sogar explizit gesagt.

Nur zwei haben mich ihren Freundinnen präsentiert, bei den anderen existierte ich nur als unbekannter Wochenend-Partner. Übrigens bin ich mit dreien heute noch befreundet, natürlich nur platonisch.

Erwähnt sei, daß diese Frauen fast alle aus dem Gebiet des sprachlichen Bayern stammten, als aus Gesellschaften, die das Gegenteil von großstädtisch, sondern eher ländlich und tendenziell stark religiös geprägt sind/waren.

Das zeigt m.E. wie vormalige, in der Gesellschaft noch vorhandene Resitriktionen hier gezielt mit einem sozial Fremden überschritten wurden, um Erfahrungen zu sammeln.

Es geht also nicht vordergründig um die Unterdrückung des Weiblichen, sondern um Beherrschung generell der Menschen durch Unterdrückung der Sexualität. Den konkret Handelnden, Vätern wie Müttern, ist dies natürlich nicht bewußt, sondern sie tun es, weil "man" (die Gesellschaft) es so erwartet.

Gruß

P.S. Lebenserfahrung ist wie Hubraum in der Motortechnik: Hubraum kann man nur durch mehr Hubraum überbieten. Logisches Denken für dabei selten zu Lösungen.


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