Entwicklungszyklen (Freie Themen)

rauhnacht, Samstag, 09.06.2018, 11:13 (vor 2120 Tagen) @ Ranma (乱馬) (3004 Aufrufe)

Hallo Ranma,
ich habe so eine Idee zu Entwicklungsthese zur Menschheitsentwicklung. Ich weiß nicht, ob Du das kennst, darum stell ich den Erstentwurf dazu hier nochmal ein.
„Hallo Taurec,
Wie immer hab ich derzeit nicht genug Zeit, dass ordentlich zu machen – was wirklich viel Zeit und „Kopffreiheit“ erfordern würde, so dass ich mich kurz fassen muss. Ärgert mich ziemlich, vielleicht schaffs ich ja aber das noch nach zu holen.
„Die faustische, westeuropäische Kultur ist vielleicht nicht die letzte, sicherlich aber die gewaltigste, leidenschaftlichste, durch ihren inneren Gegensatz zwischen umfassender Durchgeistigung und tiefster seelischer Zerissenheit die tragischste von allen. Es ist möglich, daß noch ein matter Nachzügler kommt, etwa irgendwo zwischen Weichsel und Amur und im nächsten Jahrtausend, hier aber ist der Kampf zwischen der Natur und dem Menschen, der sich durch sein historisches Dasein gegen sie aufgelehnt hat, praktisch zu Ende geführt worden.“ von Spengler

Ich meine, dass was da zu Ende geführt wird, ist eine „Entwicklungsphase“. In für mich typischer schon durchaus recht freiheitlicher Anwandlung betrachte ich den „faustischen WILLEN“als pubertäre Ausprägungsphase.
Mal angenommen, die Entwicklungsgeschichte der Menschheit gleicht analog zum Mikro;- und Macrokosmos der Entwicklung eines Menschenlebens.
- Dann haben wir da in der Frühgeschichte das Wesen in Einheit. Entwicklungsgemäß ist der Säugling nicht getrennt, er ist noch völlig abhängig von der „Versorgung und Obhut“. Wird ihm dies nicht zuteil, stirbt er. Sprich; er ist abhängig von der ihn umgebenden Umwelt und erlebt sich auch nicht als davon getrenntes Wesen. ( Das ist durchaus auch vergleichbar mit instinkthaften Leben in großen Bereichen des Tierreichs. Versorgung und Obhut findet durch instinkthafte Handlungen statt und gelingt nur bei ausreichenden Bedingungen der Umwelt/ Natur )
- „Sozialisierungen“, hier schon das Erkennen von Ich und Du, Subjekt und Objekt sowie Regeln des Zusammenlebens finden sich in Horden ( Menschen) und Herden, Roten, Stämmen ( Tiere). Ich meine hier schon erste Trennungen auszumachen, die mit WILLEM und Vorausdenken-versus WIRKEN zu tun haben.
Ich springe grob über jahrtausende Entwicklung und lande beim
- magischen Alter. In dieser Zeit entwickeln Kinder „magische“ Erklärungsmuster für Geschehen. Z.B. die Ampel schaltet auf Grün, wenn ich dreimal blinzel oder ähnliches. Eine höhere, oder magische Macht wird gesetzt, um Erklärungen und merkwürdigerweise hier schon die Ursache – Wirkung-geschehen einordnend bar zu machen . Im Makrokosmos der Menschheitsentwicklung entstanden da Glaubensordnungen oder später Religionen.
In diesen laaangen Zeiten gab es zuerst die MUTTER und dann den VATER als „Obrigkeitsinstanz“, dies ist im Leben eines Menschens wie auch in der Entwicklunggeschichte der Menschheit identisch.
- Noch weiter gefasst und da wird es nun erst für dies Thema erst interessant, gab es dann in immer stärkerer Ausprägung DEN VATER als König, Kaiser oder Zar. Wohlgemerkt war das in der analogen Übertragung der Vater des Kindes. Dieser Vater ist zu diesem Zeitpunkt in der Entwicklung des Kindes tatsächlich noch allmächtig und allumfassend wirkend. Geborgenheit und Überleben ist nur in der wohlgemerkt hoffentlich positiven oder auch unausweichbaren Gewalt dessen sicher gegeben.

- Und dann kam die Pubertät: Der Vater und althergebrachtes stürzt vom Sockel.
„zwischen umfassender Durchgeistigung und tiefster seelischer Zerissenheit die tragischste“ Zeit
„Gott“ starb. Das ICH und der WILLE trat auf die Bühne. Faustisch im räumlichen Unendlichkeitswahn, da erst wirklich in der Durchsetzung. Die letzten Könige und Zaren konnten das, was da umsetzbar erwirkt wurde, gar nicht mehr sein . Wurden gestürzt, gemordet oder dankten ab. Die Hinwendung erfolgte in typisch pubertärer Ausschließlichkeit: SO; NUR SO, SOLL ES SEIN. Demokratieromantik oder radikale „peergroups“samt dazugehöriger Ideologie ( Diktaturen aller Couleur) je nach völkischer Verfassung wurden erwirkt und erlebt.
- Die, in Teilen, „libertäre“ Erschlaffung!!! ( Spengler sah da das Ende und den Untergang, ICH nicht)!! ist der Nachpubertät geschuldet. Da richtet sich Menschlein nach dem Sturm und Drang eher gemütlich ein. Er baut Haus und Heim, ob er noch zeugt und pflanzt ist eher fraglich, denn eben dieser Bereich ist ziemlich neu in der Geschichte der Menschheit seinem Willen unterworfen. Dummerweise interessiert ihn dies in dieser Phase eigentlich aber wirklich wenig und sofern nicht natürlich gezwungen oder anderweitig inspiriert nimmt er davon eher Abstand. Im libertären, spätpubertärem Sein geht es Mensch sehr egozentriert um SO LEB ICH; IST MIR WURSCHT; WAS ANDERE MACHEN
oder auch AM GROßEN; GANZEN KANN ICH EH NICHTS DREHN.
- Nicht alle Völker auf diesem Kontinent haben dies Stadium ( keineswegs in Abwertung, was sollte dies denn auch!!) erreicht und werden wohl ihre Rolle noch spielen müssen.
Das wird übel!!
- Und dann IRGENDWANN kommt die Erwachsenenreife:
Da erst setzt dann das Begreifen von Gesetzlichkeiten ein. Da wird die Ordnung keine erzwungene Unterordnung, sondern schlicht das Sein am rechten Platz. Sehr freiheitlich!
Da erst kann es dann den „Souverän“ geben und da wird es ihn auch geben. Als Ausdruck und Zusammenballung der Gemeinschaft. Wohlgemerkt ist das ein ein ganz anderer Vater, als der Vater des Kindes vormals. -------Ein Ausdruck der Gemeinschaft in Reife. Wie immer, gewirkt aus allem.
- Und das dauert noch!
Liebe Grüße, Rauhnacht“
Das war so mein erster Wurf in diese Richtung, zu finden in diesem Faden: https://schauungen.de/forum/index.php?mode=thread&id=29186


Mit dem Beginn der Erwachsenenreife fällt so nach und nach die Ausprägungsphase des Patriachats in seiner „pubertären“ Entwicklung.

Was so ein wenig flapsig heißt, dass die erwachsene Menschheit sich in der Ausrichtung, der Vorstellung und dem Gehorsam, der Anlehnung nicht mehr wie Kinder an Mutter( matrilineare Gemeinschaftstrukturen – nach innen gerichtet), am Vater ( patriachale Strukturen – nach außen gerichtet) oder an pubertärem Eroberungswahn ( egozentriert und libertär) bedient, sondern in die nächste Zyklusphase eintritt.
Allerdings hat das dann--- dann gar nix mit dem Feminismus zu tun.
Huh- ich meine, Frauen und Männer sind nicht! gleichberechtigt. Was bedeutet, sie sind nicht in derselben- gleichen Art und Weise berechtigt bestimmte Aspekte des Lebens um zu setzen. Schlicht darum, weil sie nicht GLEICH sind. Diese Gleichmacherei ist Entwertung.

Frauen beispielsweise und Deinen Punkt da aufgreifend können Kinder gebären, aber ja natürlicherweise nicht allein. Ohne Mann , der da von außen nach innen da ähm Input setzt, wird das eigentlich nix. ( Klar gibt’s selbst da in diesen noch egozentrierten undd libertären Zeiten Schwurbel, wie wir alle uns immer weiter vom naturhinterlegtem Gleichgewicht entfremden könnten, bis hin zu künstlichen Gebärmuttern)

Und so gibt es das eigentlich noch an vielen Stellen. Ich halte auch gar nix von Frauen in z.B. Landesführung oder gar Kriegsministerien in nach außen gerichteter Aufgabe.

Es geht um Gleichwertigkeit mit dem Sein am rechten Platz. Was nicht! bedeutet Frau per Gebot in Küche und Kirche, sondern Frau sorgend zum Erhalt von gesunder Gemeinschaft oder gar Gesellschaft. Damit da überhaupt organisch alles von unten nach oben wachsen könnte, bedarf es vielem. Und natürlich der verantwortlichen und schützenden Kraft des Mannes.

Bis sich Frauen und Männer aber ihre Machtzerrüttungstänzchen gegenseitig und gegen den Rest der Welt sparen können und miteinander, statt gegeneinander arbeiten, wird’s wohl noch dauern. Und erst dann wächst da wieder etwas gesund zu einer neuen Ordnung. Nächster Entwicklungszyklus.

Freundliche Grüße
Rauhnacht


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