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Russischer Einmarsch (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 23.05.2018, 10:23 (vor 2158 Tagen) @ Ranma (らんま) (1912 Aufrufe)

Hallo!

2,3 % also. Wenn man als regelmäßiger Leser hier BBouviers verhinderten Küchenbrand und die Straßenbahnschau kennt, dann geht man noch nicht unbedingt davon aus, daß die Zahl sogar dermaßen hoch ist. Durch einen so hohen Anteil abgewandelter Schauungen ist die Theorie, daß immer alles so wie geschaut eintreffen muß, solide widerlegt! Schauungen benötigen also auch keinen Werksschutz.

Die Zahl ist natürlich mit Vorsicht zu genießen, da sie auf leidiglich einer Studie basiert.
Sie basiert zudem auf persönlichen Schauungen zum eigenen Privatbereich. Das ist eine ganz andere Qualität als Schauungen zum Weltgeschehen, so daß sich die Frage stellt, inwiefern Kategorien zwischen diesen beiden Typen übertragbar sind.

Während persönliche Schauungen bisweilen vom Seher selbst verhindert werden können, halte ich Schauungen zum Weltgeschehen (falls sie echt sind) in der Praxis für absolut nicht abwendbar, weil die gesamtgesellschaftlichen Faktoren und Masse der Menschen, die auf ihr Eintreten hinwirken, jede Möglichkeit persönlicher Intervention übersteigt.
Wenn Schauungen zum Weltgeschehen nicht wie gesehenen eintreffen, ist wohl nicht erfolgreiche Intervention, sondern etwas anderes der Grund.

Ferner bedeutet das auch, daß die hier mitlesenden russischen Strategen nun davon ausgehen dürfen, daß sie mit einem Einmarsch erfolgreich sein und danach eine Besetzung folgen lassen könnten. Von einem Einmarsch werden sie trotzdem absehen, weil der einfach nicht mehr nötig ist. Donald Trump ist der Insolvenzverwalter des nordamerikanischen Imperiums. In Europa begreift man erst ganz langsam, daß sich die USA von überall zurückziehen und sich auf sich selbst beschränken. Für die nächsten Jahrzehnte müssen sich die Europäer nur die Frage beantworten, ob sie lieber Teil der Neuen Seidenstraße oder Teil der Eurasieschen Union sein wollen.

Daß sich geopolitische Strategen an Schauungen orientieren, kann man ausschließen. Diese sind an momentanen Tatsachen und deren logischer Entwicklung interessiert. Schauungen als Entscheidungsgrundlage heranzuziehen widerspricht deren Charakter und politischem Tatsachensinn. Sich angesichts der Unwägbarkeiten des Phänomens nach Schauungen zu richten, wäre auch sachlich geradezu töricht. Ein russischer Einmarsch findet statt, wenn es notwendig ist, die Rahmenbedingungen günstig sind und das Risiko kalkulierbar ist.

Wenn die Amerikaner sich zurückziehen, fällt das degenerierte und zur Selbstbehauptung unfähige Europa ganz von selbst in die Hände Russen. Auf ähnliche Weise fielen Westrom in die Hände der Germanen und Byzanz in die Hände der Osmanen, nachdem sich diese Reiche nicht mehr aus eigener Kraft behaupten konnten. Das antike Ägypten wurde von den Persern an die Griechen und schließlich an die Römer weitergereicht, ehe es von den aufsteigenden monotheistischen Religionen überprägt wurde.
Im Zuge dessen werden auch in irgendeiner Form russische Militärkräfte auftreten, deren Grenzübertritt man natürlich als "Einmarsch" bezeichnen kann, auch wenn nicht oder kaum gekämpft wird.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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