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Unbekannten Ursprungs und zu Joe Brandt (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 01.05.2018, 08:34 (vor 2181 Tagen) @ detlef (2350 Aufrufe)

Hallo, Detlef!

Schön, daß Du noch da bist.

die (heutigen) behauptungen, fehlschauungen seien ein produkt der psyche des schauenden, implizieren, dass der schauende, wie auch immer, aktiv in der zukunft nach informationen "fischt", und einen schlechten fang beim erzaehlen (unterbewusst) nachbessert.

doch, wer tut das schon? (ich mein jetzt das fischen, nicht das nachbessern)

die einigermassen glaubwuerdigen seher, von denen ich darueber weiss, sind sich mit mir einig, dass schauungen von selbst kommen, nicht vom seher gesucht/geangelt werden.
dies deutet darauf hin, dass es einen/mehrere/viele sender geben muss. (egal, wer, wie, was so ein sender ist)
wenn nun von den selben personen richtiges und falsches gesehen wird, kann der fehler genau so gut beim sender, wie beim empfaenger liegen. (wenn nicht beim interpreten, wie im fall Brand)

Solange wir nicht wissen, was dahintersteckt, was wir mit heutigen Methoden wahrscheinlich auch nicht erfahren können, müssen wir davon ausgehen, daß es alles gibt. Das wäre anbetrachts der Vielfalt der Erlebnisse zudem plausibel.

Dann gibt es Leute, die gezielt fischen. Anders wäre es Gabriele Hoffmann (und auch Irlmaier) nicht möglich (gewesen), absichtlich Aussagen zu bestimmten anwesenden Menchen zu treffen.
Am anderen Ende des Spektrum stehen Leute, die quasi im Vorbeigehen unabsichtlich Dinge mitnehmen, die aus irgendwelchen Gründen (Resonanz?) an ihnen haften bleiben.

Darüber hinaus sind aktive Sender auf der anderen Seite anzunehmen, die teils Schauungen schicken, teils wie bei Lorber et al. Nachrichten diktieren.
Trotz Bevölkerungsexplosion dürften derzeit noch immer mehr Menschen tot als lebendig sein. Da gibt es sicher genügend Kandidaten, die eine Suppe anrühren, um sie hier herunterzutüten.

Welche Art des Schauens, ob fischend oder hängenbleibend, aktiver Part oder passiver Empfänger, hängt wohl von Art und Ausprägungsgrad der Begabung ab.

Unser Problem ist, daß das bequeme Grundaxiom, das die Prophezeiungs- und Schauungsforen am Leben erhält, offenbar falsch ist.
Das Axiom lautete, daß Schauungen die echte Zukunft zeigen und immer eintreffen. Man müsse sie nur richtig analysieren, Fälschungen und Interpretationen herausfiltern, um die reine Information zu erhalten.

Offenbar zeigen aber Schauungen, die nachweislich präkognitive Elemente enthalten und vom Seher wie eine Schau empfunden werden, irreale Ereignisse.

Der Waldviertler sah in der Funkenregenschau (zwischen 1960 und '65) künftig gebaute Gebäude seines Dorfes und Kinder von Bauern, die heute selbst bald Großväter werden. Das Dorf war optisch 1985 bereit. Das Hauptereignis blieb aus.

Entsprechendes muß man wohl bei ITOmas München-Pasing-Schau annehmen, die den Stadtteil in seiner heutigen (oder leicht vergangenen) Gestalt sah. Auf das Hauptereignis können wir wohl lange warten.
Hinter den Pasing Arcaden (gegenüber, auf der anderen Seite der Unterführung) wird schon wieder gebaut. Ich frage mich, ob diese Gebäude auch in der Schau waren.

Warum diese Diskrepanzen bestehen, ist ein völliges Rätsel, weil der Ursprung der Schauungen nicht klar ist. Keine noch so klügelnde Theorie vermag ihn abschließend zu klären.
Es dem psychischen Apparat der Seher zuzuschreiben, ist bequem, halte ich aber nicht für pauschal zutreffend.

Das bedeutet nicht, daß die Zukunft wandelbar oder veränderlich wäre, wie es sicher einige gerne hätten, weil sie mit ihrem Denken nicht aus der Kausalität herauskommen. Es heißt lediglich, daß man auch Falsches sehen oder falsch sehen kann.

Noch zu Joe Brandt:

Der ist ein sehr schlechtes Beispiel, weil er eine Rundumkomplettfälschung ist. Da war nie jemand, der etwas gesehen hat.

Die Mobiltelephone basieren auf einer falschen Übersetzung aus dem Englischen.

Deutsch: "Ich fragte mich, wie die Menschen im Osten es erfahren würden, dann sah ich Hand-Funk-Betreiber (Mobiltelefon). Ich sah sie an den merkwürdigsten Stellen, so als ob ich direkt bei ihnen war."

Englisch: "I wondered how everybody would know about it—people back East. That was when I saw the 'ham radio operators.' I saw them in the darndest places, as if I were right there with them."

"Ham radio" ist allerdings nicht mobiler, sondern Amateurfunk.

Einer dieser "ham radio operators" sitzt außerdem wie ein Amateurfunker an einem Tisch: "He was inland, but the waters had come in. His hand was still clinging to the table, he was trying to get up, so that once again he could say: 'This is California. We are going into the sea. This is California. We are going into the sea.'"

Auch der Rest paßt auf die Sechziger Jahre. Der Text ist eine Komplettfälschung. Da hat nie einer etwas gesehen.
Und in der deutschen Übersetzung vom Ende der Neunziger hat jemand entweder in gutgläubiger Naivität oder dreister, absichtlicher Verzerrung der Tatsachen (man könnte auch Lüge sagen) aus dem Amateurfunk Mobiltelephone gemacht. Daß die Verfälschung kein Versehen war, sondern absichtlicher Betrug, wird auch dadurch wahrscheinlich, daß in der deutschen Fassung die Behauptung einer Erstveröffentlichung im Jahre 1938 angefügt wird, die selbst im englischen Original fehlt. Dort gibt es nirgendwo eine Angabe, daß der Text vor 1969 erschienen wäre, als der großohrige Präsiden Lyndon B. Johnson noch im Amt war.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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