Das war sehr aufschlußreich (Freie Themen)

Ranma, Montag, 30.04.2018, 06:27 (vor 2181 Tagen) @ Baldur (2994 Aufrufe)

Hallo!


Karma klingt interessant, aber auch dafür gibt es nun mal keinerlei Beweise. Es ist lediglich ein Angebot für eine Erklärungsmöglichkeit. Mehr nicht.

Was mich daran stört: es entlastet ein gedachtes System, es wiegelt ab, verharmlost, beschönigt, verteidigt, beruhigt, ohne zu wissen, anstatt knallhart zu fordern, beweise es!

Was habe ich so ein ‚beweise es!‘ schon von Leuten gefordert, die einerseits ihre Religion vor sich hertragen und andererseits auch in der Wissenschaft zu Hause sind, so daß die Fähigkeiten eigentlich vorhanden sein müßten. Aber es ist völlig sinnlos. Die beiden Bereiche werden von den Leuten strikt getrennt gehalten und der wissenschaftliche sogar weniger wichtig genommen.

Würde das Karmaprinzip fordern, dass ich als ehemaliger Täter dereinst zum Opfer werden muss, so setzt dies voraus, dass es dann später mal einen Täter geben muss, der mir gleiches Unrecht antut, womit er selber gleiches Karma für sich auslöst, ohne schuldig zu sein, denn er ist ja das Werkzeug für meine Strafe.

Das kann keine höhere Ordnung sein, das wäre Irrsinn. Und doch könnte es wahr sein, oder auch nicht.

Ja, das wäre Irrsinn. Aber es ist vor allem ein sehr westliches Verständnis von Karma. Es gibt Menschen, die auf die Auflösung von Karma spezialisiert sind. Sofern das funktioniert, muß kein Täter später Opfer sein. Das Wort Karma wurde von den Indern übernommen und der Erklärung der Alten Inder nach ist Karma eher so etwas wie eine schlechte Gewohnheit, die man sich halt abgewöhnen muß, falls man andernfalls darunter leidet.

Kosmische oder karmische Verträge?

Ich glaube nicht daran, kann es aber auch nicht widerlegen.

Womit haben wir unser jetziges Schicksal verdient?


Gute Frage.

Die Zufallsgesetze erzeugen Häufungen, Serien. angeblich leitet sich das mathematisch aus den binomischen Formeln ab, so dass es zu Häufungen/Ballungen und zur Serienbildung kommen muss.
An der Börse gibt es entsprechend das Momentum, den Trend, etc.

Wer zum Pechvogel wird, kriegt es dann gleich mehrfach ab, einfach aufgrund der Naturgesetze, ohne, dass es dazu einen Steuermann, Disponenten, Zuweiser benötigte.

Da hilft es doch sehr, an Verträge zu glauben.

Ich war mal an einem Abend im Casino, als eine Dame, sehr beschwippst, durch die gesamte Räumlichkeit schrie.
Sie hatte eine Glückssträhne.

sie sammelte die jetons nur so ein, egal, wie und wo und was sie setzte.

Beim Rausgehen kam sie noch zu dem Tisch, an dem ich den Abend über das spiel verfolgte, und setzte irgendwas, und gewann auch hier wieder einen weiteren Volltreffer.

So was glaubt man nicht, wenn man es nicht selber gesehen hat. Ich kannte sie sogar, sie war Gastwirtin in der benachbarten Schweiz.

So, wie das an diesem Abend lief, kann es auch im Leben laufen, die berühmten Glückspilze (Jupiterfaktor) und die Pechvögel.

Ich kenne so etwas nur von der Theorie her. Berufsspieler sagen, daß die Gewinnwahrscheinlichkeiten in Wirklichkeit noch geringer sind als in der statistischen Theorie. Das liegt an solchen Glückspilzen, die alles abräumen. Dadurch bleibt für alle übrigen einfach noch weniger. Ich kenne die Theorie jedoch vor allem aus astrologischen Studien über Lottogewinner. Die interessanteste Erkenntnis daraus ist, daß diejenigen mit den größten Gewinnen mehrmals gewinnen und sich ihre Lottoscheine nicht selbst kaufen. Wer so viel Glück hat, daß er im Lotto gewinnt, der hat auch so viel Glück, den Lottoschein dafür geschenkt zu bekommen. Wer nicht so viel Glück hat, einen Lottoschein geschenkt zu bekommen, bei dem reicht es auch sicher nicht für einen mehr als höchstens die Kosten deckenden Gewinn.

Wehe, wer nicht im Mittelfeld mitschwimmt, sondern in der Pechregion ankommt.....

Gerechtigkeit sucht man da vergebens. Aber auch Barmherzigkeit findet man in der Natur nicht, das ist ihr fremd.

Auch Verweichlichung ist der Natur fremd, und wehe, wenn Verweichlichte auf harte Burschen stossen, die nicht gelernt haben, was Anstand, Sitte und Benehmen ist.

Ich bekam zu meinem Beitrag eine interessante Leserzuschrift, die mich nachdenklich werden liess.

In einem Schlaraffia würde alles einschlafen und dekadent werden, Fortschritt gäbe es nicht mehr, denn es passte ja alles, Verbesserungen wären nicht nötig.
Aller Fortschritt wurde aber aus Not heraus geboren, aus Leidensdruck.

Fenrizwolf leidet. Ich leide, obwohl ich endlich ein leichtes Schimmern am Ende des Tunnels sehe. Wo ist der Fortschritt?

Vielleicht ist das das Antriebsmoment der Schöpfung.....auf die Opfer kommt es nicht an, Einzelfälle gehen in der Natur unter, es zählt nur das grosse Ganze, das Überleben der Art, der Gattung, der Spezies.

Die im Dunkeln sieht man nicht. Pech gehabt. Scheiss System.

Ohne Reinkarnation einzubeziehen kann man noch so viele Überlegungen anstellen, aber man bekommt einfach kein gerechtes System hin. Mit Reinkarnation und vielleicht entsprechenden Verträgen dazu ist sowohl Sinn als auch Gerechtigkeit kein Problem mehr. Berücksichtigt man dazu noch, daß sämtliche die Reinkarnation abstreitenden Lehren vom Katholizismus abstammen, dann kann man sich trotzdem grämen, daß man einen handfesten Beweis nicht so leicht erhält. Weiter bringt einen das nicht. Möglicherweise hilft es, mehr mit dem Paranormalen zu experimentieren, um dem Schicksal auf die Sprünge zu helfen.

Gruß,
乱馬


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