Realität vs. Wunsch (Freie Themen)

Quintus, Samstag, 24.03.2018, 11:49 (vor 2218 Tagen) @ Explorer (2286 Aufrufe)

Hallo Explorer
Ob die Weltenwende nun um 2032 kommt oder nicht, dies wird für die meisten von uns nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Wir werden von allen Seiten in die Zange genommen und KÖNNEN diese Probleme garnicht lösen. Wir standen 2008, gemessen an der heutigen Problemlage, vor winzigen Problemen! Dennoch stand das Finanzsystem nur ganz knapp vor dem Zusammenbruch.
Nun stehen wir vor der „Mutter aller Blasen“ (Nouriel Roubini)
Egal ob Demographie, Zuwanderungsdruck, weltweite Verschuldung, technischer Wandel etc.etc.
Jeder Einzelfaktor birgt bereits genug Sprengstoff für die Zukunft, aber alle zusammen genommen sind höchst explosiver Sprengstoff, der keine Fehler im Umgang mit diesem erlaubt.

Japan monetarisiert seit über 20Jahren seinen Staatshaushalt! Japan besitzt hier übrigens kein Alleinstellungsmerkmal,sie sind nur die am längsten praktizierende Nation mit „Luftfinanzierungserfahrung“
Weltweit werden die gesellschaftlichen Herausforderungen nur durch „Luftgeld“ in Schach gehalten!

Unsere Weltwirtschaft läuft nicht mehr so wie früher mit räumlich begrenzten Wirtschaftskrisen, während andere Regionen prosperierten.
Die Weltwirtschaft ist vernetzt wie nie und alle Wirtschaftsräume laufen gefährlich im Gleichtakt. Wenn eine Region ins Wanken gerät, wird diese Krise unverzüglich in die anderen Regionen exportiert!


Die Vorlaufzeit beginnt schon sehr bald in Form eines Finanzcrashes und selbstverständlich daraus resultierender Wirtschaftskrise ala 1929. Wir sehen die beginnende Abschottung der Märkte durch Zölle und anderer weniger offensichtlichen Restriktionen. Mechanismen, die immer und immer wieder kurz vor einer großen Wirtschaftskrise verzweifelt angewandt werden, in der Hoffnung den Abschwung(in diesem Falle das gigantische US-Haushaltsdefizit)dadurch aufhalten zu können.
Wir werden wohl noch Helikoptergeld sowie die Abwertung des Euro sehen(wie von Frau Hoffmann gesehen)
danach werden wir aber in ungemütliche Zeiten abdriften.....

Ich könnte 2007 in vielen Gesprächen mit Geschäftsleuten schon damals erkennen, daß 99 Prozent selbst auf dem Höhepunkt des Wirtschaftszykluses einen Abschwung oder einen veritablen Finanzcrash nicht sehen wollten oder könnten und das bei einem Ölpreis von 150 Dollar....
Ich würde damals als Schwarzmaler belächelt. Aber man darf eben nicht nur seinen Horizont ins Visier nehmen.
Nur wer weit nach links und rechts schaut und dabei auch außergewöhnliche Statistiken und Diagramme zur Hilfe nimmt, wird rechtzeitig das Unheil kommen sehen!
1.Peak CO2-Konzentration:
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2. Volatilitätsindex/Kreditimpuls:
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3.Martin Armstrong:
Er ist wohl einer der ungewöhnlichsten „Forecaster“:
Die Zahl Pi von Martin Armstrong weißt auf Oktober/November 2019 hin.
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4. Das Kreditvolumen der US-Märkte:
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Dein Gefühl hat dich mit 2015 nicht im Stich gelassen, aber:
Ende 2015 trat der Weltkreditimpuls (sehr gut aufbereitet durch die SaxoBank)wieder den Weg nach unten an. Dies ist ein untrügliches Zeichen für eine kommende Krise größeren Ausmaßes. (Nachschuldnerproblem) Es wurde allerdings wie 2008/2009 von China mit einem gigantischen Konjunkturprogrammm wieder nach oben gezogen.
(die Gründe lagen für mich auf der Hand, da China noch etwas Zeit benötigte um mit den USA militärisch auf Augenhöhe stehen zu können) soweit meine persönliche Einschätzung! Die Chinesen wissen, daß die Zeit für SIE läuft, da sich der Abstieg Amerikas zusehends beschleunigt und den Chinesen in die Hände spielt.

Das Verhältnis Schulden zu Wirtschaftsaktivität auf internationaler Ebene verschlechterte sich seit 2008
aber nochmal dramatisch, aktuell rund 325% des BIP
Der drei Monats US-Dollar LIBOR, also die Rate, zu dem sich Banken gegenseitig US-Dollar für drei Monate leihen, ist in den letzten 12 Monaten dramatisch gestiegen. Dies gilt mit leichten Abweichungen auch für den 1-3-6-12Monats US-Dollar LIBOR.
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Dieser Satz betrifft nach Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich immerhin 5 Billionen US-Dollar Kredite weltweit, die einen variablen Zins vereinbart haben. Indirekt dürfte es noch mehr Kredite betreffen.
Damit kommt unser System auf allen Ebenen unter Druck. Die verschuldeten US-Unternehmen haben höhere Finanzierungskosten, Studentendarlehen und Autokredite werden teurer und entziehen den Konsumenten Kaufkraft, die Spekulation auf Kredit wird unattraktiv. Es ist das Szenario, wo es sich lohnt, am schnellsten zu laufen. Hoch geleveragte Märkte fallen übrigens nicht graduell und geordnet, sondern brutal und schnell.
Es sind seit kurzem verstärkt Geldflüsse von den emerging Markets zurück in die USA erkennbar( Zinsanstieg der 10jährigen Treasuries) Dieser Trend war bereits 2015 ein Auslöser der Turbulenzen in den BRICS-Staaten( Rußland müßte hier eigentlich ausgegliedert werden)

Die Türkei versinkt immer tiefer im Schuldensumpf und wird spätestens 2020 implodieren(eine solch starke Währungsabwertung gegenüber dem Dollar UND Euro ist bei der großen Zahl an Fremdwährungskrediten absolut tödlich) Das Ablenkungsmanöver Krieg auf syrischem Staatsgebiet wird den wirtschaftlichen Kollaps nur beschleunigen.
Nun wackelt auch noch das ach so glänzende amerikanische Aktiengebäude, welches durch Aktienrückkäufe der Firmen auf nicht mehr zu rechtfertigende Höhen getrieben wurde und nicht mehr den geringsten! Bezug zur Realwirtschaft besitzt.
Das große Rad, will heißen: die großen Geldmengen werden aber am Anleihemarkt bewegt. Hier sind aufgrund der unglaublich dilettantischen US-Führung, die Risse im Lügen und Schuldenturm nicht mehr zu übersehen. Wer genau hinsieht, muß sich fragen wie lange es noch möglich sein wird sich ein Defizit per anno von mittlerweile fast 1Billion Dollar finanzieren zu lassen, wenn nur noch rund 50Mrd. Dollar reell an Staatsanleihen von anderen Staaten gekauft werden(wer hier andere Zahlen nennt, der darf sie auch gerne weiter glauben..)
Viele amerikanischen Städte stehen vor der Pleite( Chicago hat sogar vertraglich die Gehälter der städtischen Angestellten dem Hedgefonds welcher Chicago mit frischem Geld am Leben hält, nachrangig gestellt.
Der Häusermarkt in Kanada sowie Australien geht nach fast zwei Dekaden in die kritische Phase über.
Der größte Pensionsfond der USA ist hoffnungslos unterfinanziert und steht nach einem Börsencrash vor einer Katastrophe( beziehungsweise die Pensionäre)
Zu Europa gibt es im Grunde nichts mehr zu sagen, der Zug ist abgefahren seit die Briten die Reisleine gezogen haben und Deutschland kein Vetorecht mehr in Brüssel besitzt. Sollte demnächst die deutsche Einlagensicherung von Hr.Scholz der EU auf dem Silbertablet serviert werden, dann wird der Michel es schon sehr bald zu spüren bekommen.
Apropos Deutscher Michel: „Deutsche Kleinsparer investieren im Januar 2018 6,3 Mrd. in Aktienfonds“ soviel wie zuletzt vor 18 Jahren auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase. Dies ist ein immer guter Indikator für die Endphase einer Hausse!

Mit freundlichen Grüßen
Quintus


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