Kognitive Dissonanz auf dem Höchststand (Freie Themen)

Quintus, Samstag, 17.03.2018, 17:23 (vor 2224 Tagen) @ Leserzuschrift (2284 Aufrufe)

Sehr geehrter Mitleser
Wie komme ich zu solch einer Einschätzung?

In der Regel gibt es nach jeder tollen Party am nächsten Morgen einen Kater.
Je ausgiebiger und länger gefeiert wird, desto heftiger wird der Kater am Morgen danach.

Jedes auf Schulden aufgebaute System benötigt einen Nachschuldner.
Bei Staaten sind dies zum Beispiel die Käufer von Staatsanleihen. Nur können
Schulden nicht unendlich aufaddiert werden(ähnlich eines Bluthochdruckpatienten welcher fortwährend eine immer höhere Dosis an Blutdrucksenkern bekommt, der dann selbstverständlich immer schlimmere Nebenwirkungen bis hin zum Tode erfährt, da das eigentliche Problem seines Bluthochdrucks nicht beseitigt wurde) Sobald die Schuldenkurve, welche sich immer exponentiell entwickelt, in die fast Senkrechte übergeht, ist das Ende nahe.

Gestern vor genau 10 Jahren begann die Bankenkrise, die bis heute nicht gelöst, sondern lediglich mit Unmengen Luftgeld in die Zukunft verschoben wurde(Schulden lösen keine Probleme, ABER sie kaufen Zeit zum dann dringend notwendigen Handeln).
2008 hatte Bear Stearns mit zeitlicher Verzögerung Lehmann Brothers in den Abgrund gerissen, danach wären Banken durch weltweite Verflechtung wie Dominosteine gefallen und hätte in Folge schwersten Schäden in der Realwirtschaft angerichtet. Die Bankenkrise hätte sich unaufhaltsam in die Realwirtschaft gefressen und es wäre eine Spirale nach unten losgetreten worden, welche ab einem gewissen Zeitpunkt unkontrollierbar wird und alle westlichen Staaten in eine fundamentale Krise gestürzt hätten. Politische Unruhen, anschließend Chaos bis hin zu Bürgerkrieg hätte uns als Szenario gedroht.

Wird es nach dieser Krise überhaupt noch Gewinner geben?
Die Welt steht aufgrund der weltweiten Überschuldung und kaum beeinflußbarer Megatrends wie Überbevölkerung, der ungelösten Energiefrage (EROEI-WERT) Globalisierung, Demographie, Abbau von Redundanz dank ShareholderValuedenken, immer komplexeren und damit fragileren Gesellschaften und Systemen etc.vor dem finalen Kollaps des Finanzsystems.

Unsere Weltwirtschaft läuft nicht mehr so wie früher mit räumlich begrenzten Wirtschaftskrisen während andere Regionen prosperierten.
Die Weltwirtschaft ist vernetzt wie nie und alle Wirtschaftsräume laufen gefährlich im Gleichtakt. Wenn eine Region ins Wanken gerät, wird diese Krise UNVERZÜGLICH in die anderen Regionen exportiert und verstärkt den Abwärtssog. Der berühmte Sargnagel für diese energiehungrigen mittlerweile sehr fragil aufgestellten Industrienationen sind dann Naturkatastrophen so wie sie von vielen Forumsmitgliedern gesehen werden und wurden.

Mit freundlichen Grüßen
Quintus


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