Diese einfacheren Erklärungen überzeugen mich nicht wirklich (Freie Themen)

Explorer, Mittwoch, 15.11.2017, 22:54 (vor 2346 Tagen) @ Taurec (4726 Aufrufe)
bearbeitet von Explorer, Mittwoch, 15.11.2017, 23:09

Hallo Taurec,

Mitbedenken sollte man die durch die Sexualisierung der Gesellschaft erhöhte Promiskuität, mehr Sex mit wechselnden Partnern, sowie den Aufstieg der Pornoindustrie.

Folge: Die Leute ejakulieren häufiger. Dem entsprechend sind in einer bliebigen Stichprobe weniger Spermien zu finden, weil diese nicht im selben Maße erheblich schneller produziert werden.

Prinzipiell ein richtiger Gedankengang. Aber, wenn man Samen spendet, oder ein Spermiogramm anfertigen lässt, sagt man den Männern, dass sie eine Woche vorher nicht mehr Ejakulieren sollen.

Dieser Einflussfaktor ist allgemein bekannt. Denkst du wirklich, dass Akademiker, von denen wohl die meisten Medizin studiert haben, so eine Fehlerquelle nicht berücksichtigen würden?
Auch wird man sich bei den vielen Studien, die eine Abnahme der Spermienanzahll festgestellt hat, die Daten wohl nicht dadurch gewonnen haben, dass man auf der Straße Männer spontan nach einer Samenspende fragt ;-)
Du hast doch auch Studiert. Auf der Uni wird man häufig kontaktiert, ob man an irgend welchen Studien teilnehmen will. Da war viel darunter, Fragebögen ausfüllen, EEG-Untersuchungen, MRT-Scans...
Aber Samenuntersuchungen waren noch nie darunter. Falls doch, würden die einem sicher sagen, wie man sich vorher verhalten sollte:-)

Die Daten zur Spermienqualität kommen wohl fast ausschließlich von Samenbanken, Urologen und Reproduktionsmedizinischen Einrichtungen. Dort wo solche Daten eben gesammelt werden. Die Leute die dort Spenden oder Proben abgeben, werden vorher informiert, dass sie eine Woche "enthaltsam leben müssen".

Auch beim sinkenden Durchschnitts-IQ, hat man mit schädlichen Umwelteinflüssen vermutlich nicht die alleinige bzw. Hauptursache gefunden. Ausgeblendet, da potentiell rassistisch und daher per definitionem schon grundfalsch, wird der standardmäßig geringere IQ der Zuwanderer, deren Bevölkerungsanteil in stetigem Steigen begriffen ist. Ebenso eine Rolle spielt die seit Jahrzehnten stattfindende Demontage des Bildungssystems.

Was man dabei aber auch erwähnen sollte, ist dass auch die erbliche/genetisch-bedingte Intelligenz der Europäer abnimmt. In einer Zivilisation, in der die Lebensumstände für die Kinder von weniger Intelligenten genauso gut sind, wie für die Kinder der Intelligenten, vermehren sich die weniger klugen stehts stärker.
Die Intelligenz ist aber, bei einem erwachsenen Menschen zu mindestens 80% (vermutlich mehr) genetisch bedingt, also von den Eltern ererbt.

Was bestimmt, wie intelligent ein Mensch wird? Sind es die Gene, die Umwelt oder doch beides? Nachdem jahrzehntelang darüber gestritten wurde, welche Faktoren den größeren Anteil an unserer Intelligenz haben, scheint sich nun die Vererbung als wichtigster Einflussfaktor durchzusetzen. Nach neueren Schätzungen könnten bei Erwachsenen sogar rund 80 Prozent der geistigen Leistungsfähigkeit auf die Gene zurückgehen.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21486-2017-05-23.html

Von über 12 Millionen analysierten SNPs schienen 336 signifikant mit der Intelligenz eines Menschen zusammenzuhängen, die wiederum 22 verschiedene Gene beeinflussen. Darunter befindet sich etwa jenes Gen, dass an der Regulierung und dem Wachstum von Neuronen beteiligt ist. Ein weiteres davon wird beispielsweise mit der Entstehung von geistigen Beeinträchtigungen oder zerebralen Missbildungen assoziiert. Alles in Allem bewirken die SNPs einen Unterschied von etwa 5 %, wenn es um die Intelligenz eines Menschen geht. Doch bei einer erneuten Untersuchung entdecken Forscher rund 30 weitere Gene, die mit Intelligenz zusammenhängen. Um diese Ergebnisse zu kontrollieren, analysieren die Forscher den Zusammenhang zwischen den 336 SNPs und dem Bildungsniveau und das bei einer unabhängigen Stichprobe von fast 200.000 Menschen. In 99 % der Fällen zeigte sich, dass beide Werte praktisch vollkommen übereinstimmen.

http://www.supermed.at/gesundheit/liegt-intelligenz-in-der-dna/

Zivilisationen, die ein umfangreiches und undifferenziertes Sozialsystem aufbauen züchten sich so gewissermaßen langsam die Intelligenz aus ihrer Bevölkerung heraus.

Zwischen der DDR und der BRD konnte man bei der Wiedervereinigung einen Intelligenzvorteil von 7 IQ-Punkten zugunsten der DDR-Kinder feststellen.
Begründet wurde dies unter anderem damit, dass in der DDR 92% aller Akademikerinnen Kinder hatten, aber in der BRD gerade einmal 63%!
Überhaupt, hatten ungebildete Frauen in der DDR weniger Kinder, als Gebildete Frauen. Also, genau das gegenteilige Muster zu dem im Westen.

Das steht etwa auch hier:
http://www.science-blog.at/2014/01/intelligenz-ij-ererbt-oder-erworbenij/
Der ganze Artikel ist generell sehr gut verständlich und erklärt viel zur Intelligenz, ihrer Vererbung sowie ihrer Verteilung in Bevölkerungen.

Die Wissenschaft, die völlig ahnungslos ist und den eigenen gesellschaftlichen-kulturellen Verfall systematisch ausblendet, weil die Menschheit sich ja auf dem unaufhaltsamen Wege zur Eroberung des Universums befände (;-)), findet natürlich allein Erklärungen, welche die Verantwortung von den Versursachern weisen, bzw. auf mit technischen Mitteln handhabbare Problemfelder.

"Die Wissenschaft" ist keineswegs "völlig Ahnungslos". Allerdings, können Wissenschaftler nicht alle ihre Erkentnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Zum Thema eroberung des Universums, immerhin wurde jetzt mal endlich ein Planet entdeckt, der die Größe der Erde hat und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Erdähnliches Klima. :-D

Ross 128: Erdähnlicher Planet mit mildem Klima um Sonnennachbar entdeckt
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/

Und er kommt sogar auf uns zu.

Gute Chancen für außerirdisches Leben: Erdähnlicher Planet steuert auf uns zu
http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/gerade-entdeckt-ross-128-b-koennte-gute-chancen-fuer-ausserirdisches-leben-bieten_id_7844369.html

In ganz ferner Zukunft, kann eine raumfahrende menschliche Rasse in also vielleicht erreichen ;-) (man wird ja noch träumen dürfen...)

Grüße
Explorer


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