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Bewußtseinsreligion (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Taurec ⌂, München, Montag, 18.09.2017, 09:10 (vor 2405 Tagen) @ Steffomio (6181 Aufrufe)

Hallo!

Materie bzw. Energie, Raum und Zeit sind gepixelt (gequantelt) wie Pixel eines Bildschirms.

Alles deutet darauf hin, dass die materielle Realität eine Simulation für eine andere, möglicherweise rein aus Bewusstsein bestehenden Realität ist.

Ohne den Film gesehen zu haben, scheint es doch bemerkenswert, wenn moderne Menschen urplötzlich eine Natur der Welt entdecken, die ihrer maschinellen und doch wieder (wenigstens von den Begriffen her, aber damit zwangsläufig auch inhaltlich) materialistischen und nihilistischen Weltsicht entspricht. Das ist die Brille, durch die sie die Welt begreifen. Letztlich deutet man doch nur wieder hinein, was man als Idee schon in sich trägt. Von Entdeckung kann gar keine Rede sein.

Dort hat man dann Pixel und Simulationen sowie "Bewußtsein", wobei letzteres stets nur und natürlicherweise eine möglichst ausgefeilte Anwendung des Verstandes ist. "Bewußtsein" zeigt sich in dieser Welt darin, daß man reflektiert ist und beständig ("Ich denke, also bin ich.") über alles mögliche nachdenkt. Damit sind wir auch am Kern der Sterilität, welche die moderne Welt ausmacht. Es wird nichts originäres mehr hervorgebracht, sondern nur noch analysiert. Instinkt, Intuition, die seelischen Untergründe des immer nur oberflächlichen Bewußtseins, die aber das Wesentliche sind, werden gar nicht beachtet, weil man das Leben als die von allen geistigen Wurzeln abgetrennte Bewußtseinsmonade begreift, die man als moderner Mensch selbst ist.

Daher kann ich auch den ganzen aufkeimenden neuesoterischen Lehren, die auf eine Entwicklung des Bewußtseins abzielen, nichts abgewinnen. Ich wittere hier eine weitere Form des Selbstbetrugs, mittels welcher der in der Zivilisation gefangene Mensch seine bis zum äußersten gesteigerte Spannung des Wachseins als Zeichen des Fortschritts (ein weiterer moderner Götze) umdeutet, um überhaupt existieren zu können. Natürlich ist das ein Akt äußersten Unbewußtseins. Die wesentliche Motivation ist wie immer schon grundgelegt, ehe man überhaupt darüber nachdenkt. Aus dieser heraus macht man "Entdeckungen", wobei man instinktiv vermeiden wird, den Knackpunkt zu sehen, weil man sich so selbst die Grundlage entzöge.

Zu "Bewußtsein" schrieb ich auch hier (unten) etwas.
Eine "rein aus Bewußtsein bestehende Realität" klingt für moderne Ohren wohl schön, ist aber eine hohle Wendung und nicht zuletzt ein logisches Paradoxon, da ein Bewußtsein, das alles umfaßt, mangels Abgrenzungsmöglichkeit von etwas anderm wieder in sich selbst zusammenfällt.
Bewußtsein ist stets nur die wache Oberfläche des Einzelnen, auf der sich tote Formen, nämlich entwickelte Ideen und ausgedrückte Gefühle sammeln, die nur deswegen und dadurch ins Bewußtsein dringen, daß man nach deren Vollendung darüber nachdenkt. Es gibt eine Verbindung zwischen Bewußtsein, Gehirn/Verstand und Körper/Materie. Was im Bewußtsein betrachtet wird, sind sozusagen die Rückstände des Lebensprozesses, der sich aus den seelischen Untergründen entwickelt und in der diesseitigen, körperlichen und Bewußtseinswelt "geprägte Form" hinterläßt. Die Bewußtseinsfixierung in der Zivilisation ist damit nichts weiter als ein Todeszeichen. Man will nichts weiter als Ausgelebtes registrieren und wissen. Das Leben ist allerdings nicht der Körper (das Fertige), sondern das Wachstum und die Entwicklung aus einer Uridee heraus.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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