Wer hat gegriffen? (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Montag, 29.05.2017, 12:46 (vor 2516 Tagen) @ Taurec (4527 Aufrufe)

Hallo Taurec!

Theorien über die Frühgeschichte des Menschen anzuführen, um daraus allgemeingültige Gesetze wie "Katastrophen stimulieren die Entwicklung des Menschen" zu belegen, ist wohl ein Griff ins Klo,

nicht ich habe da rein gegriffen, sondern BB brauchte diesen Griff für seine Argumentation. Was Du mir vorwerfen möchtest (mich aber nicht im Geringsten beeindruckt), gilt dann wohl gleichermaßen für BB.

Wie ein genetischer Flaschenhals, der die Menschheit auf das Inzuchtniveau eines abgelegenen Bergdorfs zurückwirft (wenige tausend Individuen, in Kleinstgruppen zersplittert), zu ihrer Weiterentwicklung beitragen soll, wäre eine Frage, die sich aus Deiner Behauptung grundsätzlich ergibt.

Dafür gibt es verschiedene Antworten, unter anderem die, dass durch die Katastrophe Konkurrenten aus dem Weg geräumt wurden. Denn unter dem Vulkanwinter haben ja auch andere Tierarten (in Nahrungs- und Besiedlungskonkurrenz) gelitten.

Nach einer solchen Katastrophe würde alles darnieder liegen. Eine weltweite Hungersnot aufgrund der eingeschränkten Landwirtschaft würde ein Massensterben nach sich ziehen. Die Folge wäre ein Abriß der Wissensvermittlung auf sehr vielen Gebieten. Die Hochtechnologie, die auf weltumspannende Netze angewiesen ist, würde nicht fortgeführt werden und müßte von einer nachfolgenden Zivilisation neu entdeckt werden.

Das ist Deine Ansicht, Meinung, Extrapolation und Spekulation in die Zukunft. Ich hindere Dich nicht, das zu glauben. Möglicherweise bin ich allein schon aufgrund meines Alters etwas weiter in der Welt herumgekommen als Du. Man kann heute in China, Brasilien, Indien sowie in vielen Regionen von Afrika sämtliche Kulturstufen der Menschheit nebeneinander finden. Aber selbst hierzulande, in deutschen Dörfern, kenne ich viele junge Leute, die können eine Steuerung löten und programmieren, aber wissen genauso wie man ein Huhn rupft und Obstbäume richtig schneidet. Aus meinem Kenntnistand komme ich also zu dem Schluß, dass das von Dir beschworene "dunkle Zeitalter" höchstens ein oder zwei Generationen dauert - und ich vermute mal, dass es allen Beteiligten vielleicht sogar mehr Freude macht, als die gegenwärtige, in deinen Augen offenbar recht "helle Welt".

Im übrigen gibt es 1000e Erfindungen (nur mal kurz in München im Patentamt vorbeischauen ... - 'freie Energie' findest Du dort kaum ...), die nicht umgesetzt werden können, weil gewisse Monopolisten an gewissen Strukturen festhalten. Wenn ich selbst, aber nur in schwachen Momenten, auf eine mittlere Katastrophe hoffe (ein großflächiger und dauerhafter Stromausfall würde mir vollauf genügen), dann allein darum, dass das einen Anstoß geben könnte, die gegenwärtigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technischen Strukuren neu und möglichst besser auszurichten.

Mein Satz, von Dir dankenswerter Weise nochmals zitiert hat (Katastrophen stimulieren) ist nämlich nur eine andere Form der allgemeinen 'Weisheit', dass der Mensch am ehesten aus Fehlern und am allerbesten durch Notwendigkeiten lernt.

MfG, Sagitta


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