weltverschwoerung = denkfehler (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Montag, 20.04.2009, 14:08 (vor 5479 Tagen) @ Eyspfeil (6396 Aufrufe)

moin,

Und 16 Jahre danach soll es schon wieder aus sein?
Da merkt doch der Dümmste, daß irgendwas nicht mehr
stimmt.

Ähnlich läuft es auch mit modernen Speicherchip-Fabriken
und anderen HiTec-Manufakturen, die plötzlich alle nicht
mehr "konkurrenzfähig" sind, in irgendwelchen exotischen
Ländern in Übersee gibt es aber ein BSP von 7% oder
mehr, und da laufen die Chips oder Handys wie Schmitts
Katze mit satter Rendite.
In Indien oder Brasilien eine "aufstrebende Mittelschicht",
hierzulande werden die redundant gewordenen
Schichten zu HartzIV geschickt.

wir sollten vorsichtig sein, wenn wir brot mit kuchen vergleichen.
die unrentablen fabriken in der ersten welt haben einen ganz anderen lohnfaktor, als die in der dritten welt, die rentabel fahren.

hier bei uns liegen die arbeiterloehne z.b. zwischen 300 und 400 eu monatlich.
(brutto!!)
mit rund 1000 eu nettoeinkommen bin ich hier guter mittelstand.

selbst wenn man bei euch jeden job mit nem ein-euro-jobber besetzen wuerde, waere der lohnfaktor durch die Lohnnebenkosten bei euch immer noch doppelt so hoch wie hier.

und es gibt eine ganze reihe laender, wo die loehne nicht mal halb so "hoch" sind, wie hier bei uns.

ihr in europa habt schon "alles". deshalb muss produziertes vorwiegend in den armen laendern verkauft werden.
was glaubst du, koennen sich achzig prozent der weltbevoelkerung leisten? eine petromax lampe zu 50 euro, oder eine chinafunzel zu zwei-euro-fuffzich?

wie ich schon oefter schrieb, ich seh da weniger koordinierte verschwoerung, als reinen abwehrkampf gegen den zusammenbruch eines gedankenlos aufgebauten systems.

die raff-wirtschaft der ersten welt konnte wunderbaren reichtum erzeugen, mittels fast kostenloser rohstoffe.
was sie ohne ausreichende zahlung fuer rohstoffe nicht konnte, war zukuenftige kunden in den armen laendern fuer die ungebremste ausbreitung der erste-welt-wirtschaft zu schaffen.
und jetzt ist die erste-welt-wirtschaft halt mit vollgas gegen die mauer der realitiat gefahren.
die selbe mauer, an der auch schon die ganzen kommunisten gescheitert sind: bei endlichen mitteln kann man nun mal nicht alle menschen gleich reich machen.- nur alle gleich arm.

und komm mir nicht mit der milchmaedchen vorstellung von den superreichtuemern.
wenn man alle vermoegen der welt, die eine million $ ueberschreiten, auf alle bewohner der erde verteilen wuerde, gaeb das ein oder zwei pack kaugummi pro kopf, mehr nicht.
und die schulden waeren dann immer noch da....

der aufstieg von laendern wie brasilien liegt nicht "im system" der ersten welt, sondern darin, dass diese laender sich von eurem wirtschaftssystem unabhaengig gemacht haben.
hier in lateinamerika ist das wunderbar zu beobachten.
die laender, die sich von den erste-welt-banken und vom internationalen waehrungsfond bereits loesen konnten, haben heute loehne, die ein klein bisschen hoeher liegen, als die lebenserhaltungskosten.
davon kommt der aufschwung. nicht von irgendwelchen verschwoerern.

gruss,d


Norddeutsche BW-weisheit aus den 70ern:
Kriech heisst Kriech,
weil man im Kriech viel kriecht.
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man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.


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