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Das Kaleidoskop und der Damm/die Mauer (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 25.03.2017, 11:27 (vor 2561 Tagen) @ Zuban (2464 Aufrufe)

Hallo!

BBouvier scheint seine ursprüngliche Meinung von 2004 "Von äusserst vertrauenswürdiger Seite bekam ich folgendes..." mittlerweile etwas relativiert zu haben: "...abgesehen davon, daß obiges ("Kaleidoskop") m.E. eine recht windige Sache ist,..."35331

Die Quelle kenne ich. Es war eine damalige Forumsschreiberin, die sicher keinen Unsinn erfindet.
Davon ab gesehen ist die Qualität der Durchgaben durchaus kritisch zu betrachten und insofern eine "windige Sache". Man mag sich ja über die Qualität und die Hintergründe der Informationen als Seher selbst nicht im Klaren sein und die Durchgaben besten gewissens wiedergeben.

Hier ist der Originalbeitrag aus dem alten Prophezeiungsforum.
Und hier sind Tushans Ergänzungen.

Manche Aussagen basieren auf ihrer Weltsicht (Drachenlinien, Kraftorte, etc.).
Manche Aussagen basieren auf ihrem Prophezeiungswissen. So geht der Dammbruch mit einiger Sicherheit auf die Fälschung "Atuka hé" durch Ray Nolan zurück, die von unserem alten Forumsleiter Detlef später entlarvt wurde, nachdem er der (Nicht-)Existenz des Schamanen beim besagten Stamm selbst auf den Grund ging.
In Nolans Text heißt es:
"Wenn der Kirchenmann der Weißen stirbt, bricht vorher eine riesige Mauer. Zwei andere sterben in der gleichen Jahreszeit. Ich sehe Hunderte hinter einem Sarg gehen und beten und trauern, über den unerwarteten Tod des einen."

Die Vorlage Nolans war Nostradamus II/57 (Ausgabe 1555):
Auant conflit le grand mur tumbera:
Le grãd à mort, mort trop ſubite & plainte:
Nay miparfaict: la plus part nagera:
Aupres du fleuue de ſang la terre tainte.

Vor dem Kampf fällt die große Mauer,1
Der Große zu Tode, Tod, zu plötzlich und beklagt.
Geboren unfertig2. Der größere Teil schwimmt,
Beim Fluß von Blut die Erde gefärbt.

1 So lautet die Zeile in den Ausgaben Albi 1555 und Wien 1555. In allen späteren Auflagen fehlt das Wort „mur“ („Mauer“).
2 Ein Setzfehler: „miperfaict“ = „imperfaict“.

Das Wort "mur" steht nur in der Erstausgabe von 1555. Später steht da nur "le grand" ("der Große"). Da "mur" maskulin ist, könnte natürlich hier trotz Auslassung immer noch eine Mauer gemeint sein.
Die Mauer hat Nostradamus wiederum aus der alten Vorstellung übernommen, Alexander der Große hätte die Völker Gog und Magog hinter dem Kaukasus eingesperrt. In der syrischen Urfassung des Pseudo-Methodius (die als Vorlage für mehrere spätere lateinische Übersetzungen diente) heißt es noch:
"Und er führte sie aus dem Osten hinaus und führte sie hinein und schloß sie ein in die Grenzgebiete des Nordens innerhalb des Einganges, der das Tor der Welt im Norden ist. Und es gibt keinen anderen Eingang und Ausgang in den Grenzgebieten der Welt von Ost bis West.
[...]
Aber am Ende der Zeiten, gemäß dem Wort des Propheten Hesekiel, der über sie prophezeite und sagte: ‚Am Ende der Zeiten werden an den Grenzgebieten der Welt Gog und Magog hinausziehen ins Land Israel‘. Und diese sind die Völker, die Alexander im Norden einschloß: Gog und Magog und [Bla Bla und Bla Bla und Bla Bla]. Diese zweiundzwanzig Königreiche sind innerhalb der Tore des Nordens eingeschlossen."

Auf diesen Umstand spielt Nostradamus immer wieder mal an, so in III/3:
"Au fond d’Aſie on dira terre tremble" ("In der Tiefe Asiens, sagt man, die Erde bebe").
Und vor allem in V/81: "Mur d’Orient cherra tonnerre eſclaire" ("Mauer des Orients fällt, Donner, Blitz").

Mit dem Beben der Erde in der Tiefe Asiens orientiert sich Nostradamus an einer lateinischen Fassung des Pseudo-Methodius, in der es heißt: "Inmitten dieser Ruhe wird sich plötzlich von Norden mit Gog und Magog ein Volk erheben, das die ganze Erde erzittern läßt."
Eine lateinische Fassung, in der auch die Mauer wörtlich vorkommt, habe ich noch nicht gefunden. Eine solche müßte es aber geben.

Jedenfalls hat sich das Motiv erhalten, allerdings des eindeutigen Bezuges zu Gog und Magog entledigt. Vor allem zur Mitte der 2000er Jahre war die Mauer in der Szene heiß diskutiert. Die bevorzugte Variante "Dammbruch" hat sich auch im Kaleidoskop niedergeschlagen. Der mythologische Ursprung war natürlich unbekannt, denn wer beschäftigt sich schon mit den unersprießlichen lateinischen Pseudo-Prophezeiungen des Mittelalters. ;-)
Da die Mauer/der Damm aber ein über mehrere Ecken abgewandeltes Element der Endzeitprophetie ist, kann man auf ein entsprechendes Ereignis natürlich ewig warten.

Der Rest des Kaleidoskops ist leider zu unspezifisch, um noch konkrete Ereignisse abzuleiten. Es bewegt sich aber im Rahmen des gängigen Szenarios.

Bemerkenswert ist immerhin der Sturz Schröders, der schon vor dem Eintreten im Kaleidiskop erwähnt wurde, sowie der Tod Arafats. Damit hat sich die seherische Kraft aber wohl erschöpft. Die Aussagen über den nächsten Papst nach Johannes Paul II., dieser wäre ein Kriegspapst, der Unglück brächte, stimmten schon nicht mehr. An dieser Stelle ist das Kaleidoskop deutlich von der im Prophezeiungsglauben gegründeten Naherwartung beeinflußt.

"2007 der Wendepunkt ist erreicht. Dann erfüllen sich die Vorhersagen. Sei bereit!"

Ja, ja. :hamper:

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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