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Zukunft ändern (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 15.02.2017, 18:34 (vor 2620 Tagen) @ Schwan (3859 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 15.02.2017, 19:04

Hallo!

Die Frage, die dahinter steckt ist: Kann die Zukunft verändert werden oder steht sie fest?

Wenn sie verändert werden kann, und sich unabhängig von den Prophezeiungen ändert, können ALLE Prophezeiungen in die Tonne.

Will man diese Frage halbwegs vernünftig angehen, muß man zunächst Schauungen und Prophezeiungen trennen. Die etymologische Wurzel beider Wörter weist den weg:
1. Schauungen = übersinnliche, d. h. über das Körperliche hinausgehende Wahrnehmung
2. Prophezeiung = Wortaussage, die naturgemäß von allem Möglichen inspiriert sein kann: von Schauungen, aber auch (im Exstremfall) von religiösen Wahnvorstellungen, die zu wüsten Vorstellungen über die Zukunft führen.

Daher sollte Dein Satz lauten:
"Wenn sie verändert werden kann, und sich unabhängig von den Schauungen ändert, können ALLE Schauungen in die Tonne."

Und um das festzustellen müßte man als ersten Schritt Aussagen sammeln, bei denen es sich sicher um Schauungsberichte handelt. Dann kann man abwarten, was daraus wird, d. h. ob sie eintreffen.

Irlmaier/Adlmaier ist hierfür ein denkbar schlechtes Beispiel.

An die Schau Deines Sohnes mit der Straßenbahn sei erinnert. Hätte er sie nicht gehabt, hätte er seine Handlung nicht anpassen können.

Die Schau ist, bis auf das Ende, zu >90% eingetroffen. Heißt: Selbst abgewendete Schauungen treffen ein.
Daraus folgt wiederum: Wenn Prophezeiungen hatten sie keine Schauung als Grundlage, sondern waren wohl substanzlos zusammenfabuliert.

Auch wenn die Prophezeiungen zum Teil gefälscht sind, denn ein Teil ist eingetroffen, sind sie in der Welt und haben eine Auswirkung.

Die Auswirkung ist in dem Vorlauf, der zu dem gesehenen Ereignis führt, bereits enthalten.
Im Extremfall führt der Versuch des Abwendens erst recht zum Eintreffen. Im Alternativfall sind die Versuche des Abwendens völlig belanglos und zeitigen keine feststellbare Wirkung auf das in Frage stehende Ereignis.

Aber: Der freie Wille (oder wenigstens die Illusion desselben) bleibt unangetastet, auch wenn Schauungen eintreffen.

Wer das gedanklich nicht auf die Reihe bekommt, hat ähnliche Probleme wie der Betrachter eines Vexierbildes:

[image]

Determinismus und Willensfreiheit sind kein Widerspruch.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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