Unkenrufe gegen unbestechliche Mathematik - und die eigene Vergänglichkeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Donnerstag, 02.02.2017, 07:03 (vor 2612 Tagen) @ Harald Kiri (2908 Aufrufe)

Hallo, Harald,


Dir ist schon klar, dass bei einem zur Zeit noch überexponenziellen Wachstum (1900 1,6 Mrd.;1965 3,3 Mrd.;2005 6,6 Mrd.), also einer derzeitigen Verdopplungsrate von 40 Jahren aus den jetzt 7,5 Mrd. Menschen der Erde bis 2057 15.000.000.000 werden? Bei gleichzeitig immer größer werdendem Energienedarf.

Ja, ist mir klar.

Es kann also gar nicht anders, als dass viele Menschen vorzeitig verenden. Das hat nichts mit Glaube oder Religion zu tun. Das ist alternativloser Fakt.

Davon gehe ich ebenfalls aus.

Die Frage ist daher nicht, ob. Die Frage ist, wann.

Richtig.

Das schöne an exponenziellem Wachstum ist, dass der jeweils letzte Zyklus so groß ist, wie alle vorigen zusammen. Wenn bei täglicher Verdopplung der Teich vorgestern noch etwas über 1/4 voll Algen war, quillt er heute über.
Aber wie sagte der junge Mann, der am 11.09.2001 aus dem 130. Stockwerk des WTC gesprungen ist, als er am 30. Stockwerk vorbeiflog? "Bis jetzt ist alles gut gegangen, warum sollte es sich ändern?"

Volltreffer, stimmt.


Ob es nun die geschauten Katastrophen sind, oder einfach nur Energie- oder Wasserknappheit ist relativ egal. Aber in den nächsten maximal 100 Jahren wird die Erde ganz anders aussehen, als wir es erwarten. Und es werden erheblich weniger Menschen darauf leben.

Das wird erst dann bekannt sein, wenn es soweit ist.
Ich weiss nicht, ob man sich um 1800 oder 1900 solche Gedanken gemacht hat, aber wenn, hätte man sich die heutige Welt wohl nicht vorstellen können und sie für schlicht unmöglich gehalten.
Von der "Clum of Rome und Hoimar-von-Ditfurth-Phase" um 1975ff. herum weiss ich es, denn deren Sorgen hatte ich damals verinnerlicht, und war darauf eingestellt, mangels Erdöl zum 18.Geburtstag nicht mal mehr ein eigenes Auto haben zu können.

Überhaupt war alles ganz schröckelig, das Waldsterben hat damals dazu geführt, dass Deutschland zur Steinwüste wurde. Die Leute starben wie die Fliegen am völlig verseuchten Essen, die Weltmeere waren total leergefischt, und da die Flüsse ebenso totalverseucht waren, starben damals alle, die einen Schluck Wasser tranken.

Statt dessen wurden die Flüsse sauberer, trotz Belastungen des Essens stieg die Lebenserwartung an, und Seefisch gibt es noch immer in jedem Supermarkt.

Irgendwas stimmt(e) also nicht, und wer einmal lügt, dem glaubt man nicht (mehr).

Die Chinesen liessen nur noch ein Kind zu, heute brummt der Laden und man darf sogar zwei haben.
Ganz offenbar werden diese vielen Chinesen sogar satt.

Ich kenne die Argumente der Dauermahner, aber was letztlich zum Abbruch des exponentiellen Wachstums führen wird, ist doch völlig offen, zumal sie sich auch langsam abschwächen kann.
Es steht keinesfalls fest, dass es sich um einen Asteroideneinschlag handeln wird, oder einen Weltkrieg.
Es kann auch Rohstoffverknappung sein, oder eine Seuche, oder irgendwas anderes.

Oder aber, die technologische Entwicklung macht den Sprung in eine noch "grössere Dimension" möglich, wie auch immer.

Wir wissen es einfach nicht, was wann wo kommt, obwohl wir Dein Szenario grundsätzlich annehmen dürfen. Das mussten wir 1975ff. aber umso mehr, ohne, dass sich auch nur irgendwas davon ereignet hätte.

In meinem Leben hat sich derweil viel ereignet, ich wurde rund 40 Jahre älter, und das meiste, was davon mutmasslich noch vor mir lag, liegt mittlerweile hinter mir.
Die Zeit ist schnellebig, und wenn es während der nächsten 10 Jahre, gerade mal ein unmerklichen Zucken in weltgeschichtlichen Dimensionen, so lange dauert schon die sogenannte Eurokrise, unverändert weitergeht, zähle ich dann bereits zu den Senioren.
Die meisten aus meinem Bekannten- und Verwandtenkreis muss ich mittlerweile am Friedhof besuchen, nicht ein einziger starb am erwarteten Grossgeschehen.

Je näher das eigene Ende absehbar heranrückt, desto geringeren Stellenwert nehmen Befürchtungen zum angeblichen "Weltenende" ein.
Meine ich.

Bei allem aber bleibt eines festzuhalten: in der jüngeren Geschichte stimmten warnende Prognosen und Erwartungen des Übelsten noch nie.

Ich glaube einfach rein gar nichts mehr. Schon gar nichts aus der Angstmacherecke der politischen und klerikalen Berufslügner.

Beste Grüsse vom Baldur


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