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Über die Notwendigkeit von Religion und deren Hoheit (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Sonntag, 28.08.2016, 04:27 (vor 2770 Tagen) @ Baldur (4174 Aufrufe)

Hallo, liebe Diskutanten!

Erst am Mittwoch durfte ich einem überaus kurzem ökumenischem Gottesdienst beiwohnen.
Allein in der Kürze lag die Würze. Denn grundsätzlich war das eine politische Veranstaltung.
Die Vielfalt der Farben wurde gepriesen und beschworen.
Platitüden werden kurz sinnverwandte Zitate der Apostel hinterher geschoben, ein Lied genuschelt, und fertig ist die Laube.

Subtrahiert man die autoritätsstiftende (Garde)robe und sakrales Interieur, bleibt eigentlich
nur sehr profane Propaganda übrig.
Memento mori hört man nur noch bei Beerdigungen, ansonsten hat die tagespolitische
Bezugnahme durchaus parallelen zur Lindenstraße.
Demnächst werden dann halt bei Bedarf wieder Waffen gesegnet.

Mit Bibelzitaten ist das so ein Bißchen wie mit vermeintlichen Einstein-Zitaten:
Wenn der das gesagt haben soll, geht das schon klar - vermeint man fix.

Generell ist es mir lieber, die Leute haben einen autoritär inszenierten und komplett ausgedeuteten Bezug zur Spiritualität als gar keinen.
Doof wird's nur, wenn geeifert, missioniert, manipuliert und gelogen wird.

Daß tatsächlich erfahrene Spiritualität und christliches Bestreben sich nicht gegenseitig ausschließen,
habe ich auch beobachten dürfen.
Aber es ist doch immer noch Vereinsmeierei, oder wie eine scheuklappenhafte Fixierung
auf einen Musikstil.
Organisierte Religion ist oft freiwillige Selbstlimitierung und Aufgabe der Souveränität.

Ob es um Sex, Geld, Persönlichkeitsentfaltung oder Sicherheit geht: die Kriminalität ist immer mit im Spiel.
Nachfrage generiert Angebot.

Ich weiß nicht, wie es sich mit dem oft gelobten Carlos Castaneda verhält.
Einige loben ihn über den grünen Klee, während andere ihm zumindest Plagiieren nachgewiesen haben wollen.

Aber die für mich mit allergrößtem Abstand beeindruckendsten Bücher waren jene
von Robert Allen Monroe, der teilweise berichtsartig von eigenen Erlebnissen in den näheren
und weiteren feinstofflichen Ebenen berichtet.
Ich hatte das Glück, von einem ehemaligen (?) Forumsmitglied Begleitung bei der Lektüre
gehabt zu haben, ansonsten hätte ich vermutlich einiges gar nicht wahrgenommen bzw. überlesen.

Die Fliege in der Suppe ist für mich, daß Monroe ein erfolgreicher amerikanischer Medienunternehmer war.
Da sind oberflächlich schon einige Antikriterien vereint. Dennoch halte ich seine
Darstellungen über das uns umfassende "Jenseits" für das authentischste und erfrischendste
Material das mir bisher untergekommen ist.

Meiner Ansicht nach wird seine Glaubwürdigkeit durch die allgemeinen Ähnlichkeiten zu
sog. Nahtoderfahrungen gestützt.
Selbst wenn es sich um Ausgeburten reiner Phantasie handeln sollte, und seine aufklärerischen
Aktivitäten eher zum Ziel gehabt haben sollten, aus dem letzten Rahm der Hippie-Zeit
eine Scientology-ähnliche Organisation zum Gelderwerb zu etablieren, so bleibt doch
für mich der persönliche Eindruck, daß er damit der "Wahrheit" hinter den Türen
doch am nächsten kommt.

Forumsmitglied "NeuOrest" ward hier leider lang nicht mehr gesehen, sollte aber aus eigener
Erfahrung meine These bestätigen oder widerlegen können.

Besonders interessant und bizarr war für mich zu lesen, daß auch jenseitig die Wonne,
kollektiv Gottesdienst nach bekannter Sitte abzuhalten, ungebrochen zu sein scheint.
Anstatt weiterzugehen, erbauen sich einige dort wohl heimelige Kirchen und Kapellen,
um ihrer inbrünstigen religiösen Leidenschaft weiterhin frönen zu können.

Irgendwo dort gibt es bestimmt auch einen "Himmel" in dem deutsche Schäferhunde
mit Sprengkörpern traktiert und Andersartige von der falschen Fakultät blutrünstig
geschächtet werden.

Im Sinne der Resonanz scheint es tatsächlich von unseren Schwingungen und Überzeugungen
abzuhängen, wo wir dann einst temporär verweilen.
Himmel und Hölle wären somit zumindest teilweise Kreationen unseres eigenen Wirkens und Wollens.

Grundsätzlich scheint unsere Freiheit und Verantwortlichkeit größer zu sein, als gemeinhin
angenommen.

Mit lieben Grüßen

Fenrizwolf


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