Nachtrag zur Nachfrage (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Mittwoch, 17.08.2016, 15:19 (vor 2780 Tagen) @ Taurec (3600 Aufrufe)

Hallo!

Ich verstehe die Junimitte 2024 als ein Ereignis, bei dem zuerst die Venus hinter die Sonne geht, dann desgleichen der Merkur (vom Mond mal abgesehen, der sich ja davorschiebt). Das ist keine absonderliche jedoch schon ein wenig auffällige Bewegung - kommt also nicht sooo oft vor.

Zu dieser Zeit mag dann etwas mit FORME geschehen - was immer FORME sein soll. FORME könnte durchaus ein anderes Himmelsereignis sein, in einer ganz anderen Ecke des Sonnensystems, meinetwegen drei einträchtig nebeneinander her fliegende Kometen mit Kurs auf das Bikini-Atoll. Oder weiß der Himmel was ...

Es könnte FORME natürlich auch ein Ereignis auf der Erde sein, parallel zum Kriegsgeschrei, durch welches FORME in den Hintergrund gedrängt wird. Diese letztere Aussage ist vielleicht das eigentlich Sichere am ganzen Vers.

Außerdem betrifft diese ganze Deutung nur die Situation von 2024. Wir sind ja gar nicht sicher, dass Nostradamus diese im Auge hatte!!!

Wie der parallele Beitrag von Malbork zeigt, endet Rechthaberei bei Nostradamus nur im Dissens und bleibt ohne echtes Ergebnis.

Wenn ich mich mit diesem Michel beschäftigen würde, dann würde ich zuerst ein Gesamtbild seiner Intentionen zu entwerfen suchen (Pfändler hat mal den Anlauf dazu unternommen). Nostradamus hat durchaus umgrenzte Themen: die Muselmannen, ein paar wichtige historische Gestalten, ein paar wichtige Länder, eine kleine Apokalypse, einen Ausblick in die Transzendenz (Unsterblichkeit des Menschen) etc. etc. Und neben diesen großen Bögen gibt es den alltäglichen Schweinkram (der König wird im Bett erstickt, böse Räuber klettern über die Stadtmauer, ein Frau versteckt sich in einem Fass etc. etc.). Man sollte hier zu erkennen versuchen: was will er eigentlich damit sagen. Oder macht er nur ein Experiment mit Schauungen und dem Kalender? Oder ist er ein bißchen eingebildet und geisteskrank?

Da Nostradamus den Anspruch erhebt, Bilderreihen zu sehr langen Zeiträumen zu geben, sollte man - wenn man in seinem Werk irgendwelche Bezüge zu unserer Gegenwart sucht - diese Beschränkung auf einen Ausschnitt methodisch vorher reflektieren, gegebenenfalls auch aus dem Text heraus begründen. Etwa indem man sagt: sehr viele Verse befassen sich mit einem besonderen Herrscher (Chyren, Selin o.ä.), und wir haben, aus anderen Verhältnissen heraus, Grund zu der Annahme, dass dieser Herrscher demnächst hier erscheint. Also sind wir legitimiert, die Texte aus dieser Perspektive heraus zu lesen.

Erst wenn aus den Texten des Nostradamus heraus selbst evident und belegbar würde, dass innerhalb eines kurzen Zeitraumes (ein zwei Menschenleben), ein historischer Imperator auftaucht, Kirche und Papst in Schwierigkeiten geraten, der Bär nach Honig sucht, die Muselmannen sich zusammenrotten (aber,heih, geschlagen werden ...!!), Asteroiden durch die Wolken zischen und Weltmeere über die Ufer treten, vor allem auch Angela Merkel in Rente geht etc. etc. - erst wenn derart ein stimmiges Bild entstünde - ohne dass man Nostradamus interpretatorisch vergewaltigen müßte -, erst dann dürfte man dieses Ergebnis mit den (kurioserweise dann ähnlichen ...) Weltwendeschauungen vergleichen. Und könnte dann eine gegenseitige "Bestätigung" sehen (was immer das dann heißen soll).

Bei anderem methodischem Vorgehen könnte es dagegen aussehen, als ob man mit einem blinden (=undurchsichtigen) Nostradamus die ebenso blinden (=undurchsichtigen) Weltenwendevorhersagen sehend machen wollte.

Das will BB doch auf keinen Fall - oder?

Also ich bitte: dass ich mich bezüglich Nostradamus hier wieder ausklinken darf!

Mit Dank und Gruß, Sagitta


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