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Schauungen & Prophezeiungen sortieren (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 22.05.2016, 13:01 (vor 2867 Tagen) @ Hope (4602 Aufrufe)

Hallo!

Man muß meines Erachtens schlichtweg trennen zwischen Schauungen und Prophezeiungen.

Wenn jemand Angaben zu seiner Begabung machen kann, wann und auf welche Art er Schauungen hat und diese Wahrnehmungen beschreiben kann, haben wir es vermutlich mit authentischen Schauungen zu tun.

Ob es sich dabei auch wirklich um Zukünftiges handelt, oder ob ledigiglich angelesenes Wissen verarbeitet wurde, bzw. ob die Informationen womöglich aus einer anderen zweifhaften Quelle (etwa Channeling mit Geistwesen) stammen, ist eine andere Frage.

Wenn allerdings keine Schauungsbeschreibung vorliegt und jemand trotz Nachfragens keine bieten kann (wie es bei Maria S. zu sein scheint), haben wir es vermutlich nicht mit Schauungen zu tun. Solche Leute bleiben recht unspezifisch, schildern allgemeines statt konkreten Geschehens oder versteigen sich gar in den Angaben von Hintergründen und Handlungsmotivationen. Das sind halt Prophezeiungen im Sinne des etymologischen Ursprungs des Wortes, also Wortaussagen und Behauptungen.

Bei den meisten älteren Quellen (wenigstens bis einschließlich Irlmaier) überwiegt der Prophezeiungsanteil den Schauungsanteil bei weitem.
Historisch wurde zwischen Schauungen und Prophezeiungen gar nicht unterschieden. Das landete alles im selben Topf, weswegen man heute nur noch mutmaßen kann, welche Aussagen einen seherischen Ursprung haben könnten.
Trennt man aber zwischen beiden, hat man die gedankliche Grundlage, um Sinn von Unsinn zu trennen. An Prophezeiungen muß man nämlich ganz andere Fragen stellen als an Schauungen.

Prophezeiungen: Wo hat der Aussagende seine Inhalte her? Welche kulturellen, literarischen, religiösen Vorlagen hatte er?

Schauungen: Wie ist die Begabung? Wie äußern sich die Schauungen? Wie oft wurde gesehen? Was wurde gesehen? Wie werden die Bilder interpretiert?

Wenn sich bei Prophezeiungen die Aussagen decken, ist Abschreiben wahrscheinlicher. Wenn sich bei Schauungen die Bilder decken, ist wahrscheinlicher, daß gleiches/ähnliches gesehen wurde.

Ich würde bei Prophezeiungen so vorgehen, zunächst alles Abgeschriebene auszusondern und den Rest, der sich nicht zuordnen läßt, als Aussage mit möglicher seherischer Grundlage zu betrachten.

Bei den neueren Quellen herrscht zum Glück oft der umgekehrte Fall vor: Da überwiegt der Schauungsanteil den prophetisch-interpretativen Anteil und die Personen sind oftmals noch persönlich greifbar, befragbar oder dokumentieren ihre Schauungen selbst.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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