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Überraschungsangriff? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 11.03.2016, 18:43 (vor 2939 Tagen) @ Dr.Who (6843 Aufrufe)

Hallo!

Dir sollte klar sein, daß der Angriff, sollte er überhaupt je stattfinden, zu einer Zeit erfolgt, in der es kein geregeltes Wirtschaftsleben mehr gibt. Das heißt:

  • keine LKWs
  • kein Berufsverkehr
  • keine Sommerfrischler

Und zwar die ganze Woche über.
Die notwendigen Güter, insbesondere Treibstoff, werden rationiert sein, das Land mit Notstandsgesetzen regiert werden. Die Menschen werden von Lebensmittelzuteilungen und Suppenküchen ernährt werden und auf ihr fußläufiges oder mit dem Rade erreichbares Umfeld beschränkt sein.
Das beschreibt noch den günstigsten Fall, in dem es dem Staate gelingt, noch grundlegende Strukturen aufrecht zu erhalten. Wahrscheinlicher ist, daß sich die staatlichen Strukturen im Chaos auflösen oder auf punktuelle "Sicherheitszonen" zurückziehen. Die einmarschierenden Russen sähen sich dann eher mit kreuzenden Plündererhorden nichtdeutscher Herkunft oder Straßensperren durch Partisanen konfrontiert.

Die alte Mär vom "Überraschungsangriff", bei dem eine hochzivilisierte, rund laufende Gesellschaft feierabends oder in den Ferien überfallen wird, weil zu dieser Zeit das hochgerüstete, topmoderne Heer aus Wehrpflichtigen und höchst kompetenten Offizieren kurzzeitig die Waffen etwas sinken läßt, sollte eigentlich längst vom Tisch sein. ;-)

Die Aussage aus der westfälischen Volkssage, der Feind sei zu Mariä Himmelfahrt in Büderich, ist eher als grobe Datumsangabe zu verstehen, die in ein einprägsames Bild gekleidet wurde. Dem liegt kein wirklich gesehenes Bild einer Messe zugrunde.

Wahrscheinlich hängt die Aussage mit der Volkssage bei Beykirch zusammen, die angeblich von 1622 stammt, aber erst für 1849 belegt ist. Darin ist von einer allmählichen Zurüstung die Rede bis der Krieg im August ausbricht:

„Der Monat Mai wird sich mit Ernst zum Krieg rüsten, aber es ist noch nicht die Zeit.
Der Monat Juni wird auch zum Krieg einladen, aber es ist auch noch nicht die Zeit.
Der Monat Juli wird erst grausam handeln, daß viele vom Weib und Kind Abschied nehmen müssen.
Im August wird man an allen Enden der Welt vom Krieg hören.
Der September und Oktober wird ein großes Blutvergießen mit sich bringen.
Im November wird man Wunderdinge sehen. Um diese Zeit ist das Kind 28 Jahre alt, dessen Säugamme von Morgen sein wird. Dieser wird große Dinge verrichten.“

Ende Juli, Anfang August als Kriegsbeginn paßt auch mit Rills Angabe zusammen, der Feldzug dauere 58 Tage. So kommt man auf den Oktober (Blutvergießen), in dem auch Nostradamus die Finsternis ansiedelt. Danach kommt der "große Monarch", der laut der Volkssage biographisch offenbar auf Jesu Spuren wandelt und mit 28 Jahren die Weltbühne betritt. Hier ist auch das Motiv "aus dem Osten kommt der starke Held" versteckt.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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