Das ist eine Antwort, ... auf eine Antwort ... (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Donnerstag, 07.01.2016, 13:53 (vor 3025 Tagen) @ Sagitta (9846 Aufrufe)

Hallo Sagitta,

Hier ist es nun eine Frage der sorgfältigen, möglichst vernünftigen Abwägung, ob man dem späteren, also dem Bauern, im Ergebnis unterstellt, dass er nachgeplappert hat (und womöglich ein paar phantastische Ergänzungen hinzugedichtet oder gar, um seine Lügerei zu kaschieren, bewußt umformuliert hat).

Das Ergebnis einer "sorgfältigen, möglichst vernünftigen Abwägung" ist nicht "unterstellt", sondern eine subjektive, aber sachliche Beurteilung, eben weil es Ergebnis einer vorausgehenden "sorgfältigen, möglichst vernünftigen Abwägung" ist.
Indem Du das ggf. "negative" Ergebnis einer "sorgfältigen, möglichst vernünftigen Abwägung" eine "Unterstellung" nennst, und außerdem als Begründung einer ggf. "negativen" Beurteilung nur "Nachplappern" oder gar "Lügerei" (was ich als systematisches Lügen verstehe) nennst, als ob es nicht die viel näher liegenden Befunde eines grottenschlechten Gedächtnisses oder der Selbsttäuschung gäbe, greifst Du erneut zu einem manipulativ meinungsbildenden Stilmittel der Rhetorik, was Du anderen jedoch zum Vorwurf machst.

Das Berichtete wurde zwischen 1971 und 1984 geschaut. Einige der Texte wurden 2000/2001 (aus der Erinnerung?) schriftlich festgehalten, also 15 bis 30 Jahre danach. Nach weiteren 15 Jahren, also 30 bis 45 Jahre nach dem Geschauten, wurde nun erneut (wiederum aus der Erinnerung?) darüber berichtet.

Wer sein Gedächtnis überschätzt, möge eine Schule aufsuchen, die er vor Jahrzehnten fast täglich besuchte (vorausgesetzt, sie wurde baulich nicht verändert) und überprüfen, wie zuverlässig und detailliert seine Erinnerung tatsächlich ist ;-)

Wenn ein Bericht nach 15 bis 30 Jahren mit einem weiteren Bericht nach 30 bis 45 Jahren nicht übereinstimmt, halte ich es nicht für zwingend, daraus zu schließen, einer oder beide Berichte seien gelogen. Wenn man jedoch Ehrlichkeit voraussetzt, bleibt als Erklärung entweder ein Sieb-Gedächtnis oder/und aber die Neigung zur Selbsttäuschung.

Beides kann man Niemandem vorwerfen, jedoch disqualifiziert m. E. beides, in die Walhalla der "Quellensammlung" einzuziehen, sondern verurteilt dazu, sich wie Diogenes (aber aus anderen Gründen) mit einer Tonne zufriedengeben zu müssen.

Eine "literaturkritische Analyse und Beurteilung von Schauungen bzw. Prophezeiungen" greift m. E. im Falle eines Sieb-Gedächtnisses und/oder der Selbsttäuschung nicht.

Bei Bildern eines kollektiven Ereignisses kommt ein Umstand hinzu, der hinsichtlich Übereinstimmung von Berichten die Schlussfolgerung "Plagiat" oder "Glaubwürdigkeit wegen Übereinstimmung" erschwert:
Gustav Meyrink berichtet in "Meine merkwürdigste Vision" ( http://literatten.bplaced.net/ap/m/vision.php ) über eine Vision als Grundlage seiner Novelle "Das Grillenspiel", was für mich nahelegt, daß ein allegorisches Bild, das für ein kollektives Ereignis steht, von mehr als nur einer Person fast identisch geschaut werden kann, auch wenn diesem allegorischen Bild vermutlich kein reales Ereignis entspricht.

Auch für die quellenkritischen Bemühungen hier im Forum gilt möglicherweise die ernüchternde Botschaft einer Gruppe, die sich "2109" nannte, an Dr. Ernst Senkowski im Rahmen seiner Transkommunikations-Forschung:
"Eine Gruppe besteht aus einer Versammlung unwichtiger Personen, die jede für sich allein nichts tun kann, indessen gemeinsam beschließen, daß nichts getan werden kann." :rotfl:
http://www.rodiehr.de/a20/a_20_senk_synchr_t3_23_04.htm

Gruß
Ulrich


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