Zwei Fragen (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Mittwoch, 06.01.2016, 19:56 (vor 3004 Tagen) @ Taurec (9782 Aufrufe)

Guten Abend Taurec,
guten Abend BB!

Wenn jemand drei Male den folgenden Satz wiederholt

(Ja, man muß schon nachfragen, denn das wußten wir bereits.),

dann ist das nicht mehr sachlich sondern es ist rhetorisch, und es entsteht mithin eben ein "Ton".

Man fragt sich dann, was dieser Ton bewerkstelligen soll. In Verbindung mit anderen, gleichartigen Stilmitteln (Wiederholung von "seinerzeit definitiv!", auffälliges Spielen mit Konjunktiven und Annahmen etc.), entsteht bei mir der Eindruck, dass ein grundsätzlicher Angriff auf den Seher und dessen Bote gefahren werden soll. Die Plazierung des Karnevalshutes am Schluß führt darüberhinaus zu dem Eindruck, der ganze "Bauer von Selb" sei, wie dieser Hut, ein komischer Scherz - halt so ein Typ, der sich alles angelesen und, wie viele andere, nur nachgeplappert hat. Es wird dem Bauern allerdings von BB großzügigerweise zugestanden, dass der Bauer es nicht mutwillig tut, sondern das Angelesene habe sich bei ihm "unbewußt festgesetzt und wäre dann als eigene Schau aufgetreten".

Ja geht's noch!

(ist ein Zitat von BB ...)

Wenn man wie hier im Forum ständig an Bekh, Adlmaier und Konsorten rumnörgelt, durchaus zu Recht, sich dann aber auf die Füße stellt und behauptet: mir hat der Bauer aber gesagt .... - dann begibt man sich auf die gleiche Ebene wie diese Leute, die am Ende auch nur sagen würden: so hat man es mir gesagt. Es steht hier, wie Tribun feststellt, Aussage gegen Aussage. Und da die Aussagen, so der von BB suggerierte Schluß, sowieso nur ein Hirngespinst sind, frage ich mich, warum er sie so standhaft verteidigt. Vielleicht auch nur, weil das Ganze nur ein dramatisches Stilmittel sein soll, um den Bauern in die Tonne zu befördern, denn im Grunde wird unterstellt, dass der Bauer und/oder Tribun lügen.

Das ist insgesamt ein Analyseverfahren, das die Sachlichkeit durchaus verlässt. Man kann die Fragen, die BB jetzt (nach so vielen Jahren ...) an den Bauern stellt, durchaus an den Bauern richten - das habe ich auch nicht in Abrede gestellt. Ich habe nur gesagt, dass der Ton von BB meines Erachtens dabei unangemessen sei. Und dabei bleibe ich auch.

Tiefer gehend entzieht die Aussage-gegen-Aussage-Argumentationweise sowie die Annahme bzw. Unterstellung, dass beliebig im Alltag Gelesenes und Gesehenes im Gewande einer frühmorgendlichen Schauung auftauchen können, jeglicher Schauungsdiskussion den Boden. Denn an den Schauuenden und ggfs. dessen Überbringer werden hiermit Kriterien angelegt, die im Regelfall nicht erbracht werden können. Ein gewisses Vertrauen, nach immer notwendiger kritischer Prüfung, bleibt immer gefordert. Der Beitrag von BB war, in seiner Gesamtheit verstanden, von vorneherein darauf angelegt, dieses Vertrauen zu zerstören.

Und nun zu meinen Fragen.

Wo in der gesamten Schauungsliteratur gibt es das Bild "nur einige verkohlte Baumstümpfe ragen aus dem Sande", das der Bauer hätte lesen und nachplappern können?

Und wo in der gesamten Schauungsliteratur sagt ein Seher, dass er in seiner Schauung eine Temperaturempfindung hatte?

(Damit meine ich nicht, dass Eiszapfen gesehen werden oder Schnee, oder daß "man weiß", dass es kalt ist. Sondern ich meine, dass der Schauende in der Schauung die Umgebungstemperatur wahrnehmen kann. Denn das ist, wenigstens nach meinem Kenntnisstand etwas Bemerkenswertes, nicht gerade Häufiges, etwa so, wie wenn in der Schauung etwas gerochen wird, wozu es zwar mehrere, aber auch nur sehr wenige Beispiele gibt. Oder es ist etwa so, wie wenn der Schauuende in der Schauung den Luftdruck wahrnehmen kann, wofür es nach meinem Kenntnisstand bislang nur ein Beispiel gibt).

Den Herren freundliche Grüße!

Sagitta


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