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Wissenschaftlichkeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 06.01.2016, 13:59 (vor 3025 Tagen) @ chaosad (9698 Aufrufe)

Hallo!

Hier möchte ich kurz etwas hinzufügen: In meinem Volkskunde- und Kulturanthropolgiestudiums war die Feldforschung ein zentrales Thema. Das Aufzeichnen von Gesprächen mittels Diktiergerät UND das Erstellen von Gesprächs- bzw. Gedächtnisprotokollen stellt die Basis einer weiteren wissenschaftlichen Verarbeitung von Daten dar.

In meinem Geographiestudium hatte ich u. a. dieselbe "Grundausbildung" und habe das Aufzeichnen sowie Transkribieren selbst schon vorgenommen.

Allgemein: Wissenschaftliche Methodik ist nur Mittel zum Zweck. Keineswegs geht es darum, mit Wissenschaft oder gar Rationalismus gegen Glauben anzugehen und das Phänomen der Schauungen zu negieren oder kleinzureden. Klarheit ist das Ziel. Das differenzierende Herausfiltern verschiedener Bestandteile, Bilder, Informationen, Interpretationen etc. fördert eher die Glaubwürdigkeit, weil die Aussagen im Laufe der Zeit um so zweifelhafter werden, je unklarer sie sind.

Anfangs war ich recht skeptisch, dass sich meine Interviewpartner bereit erklären würden, einer Aufzeichnung mittels Diktiergerät zuzustimmen, diese Bedenken erwiesen sich in den allermeisten Fällen jedoch als unbegründet heraus.

Ablehnung kam mir auch noch nie unter. In der Regel sind die Leute ja an einer originalgetreuen Wiedergabe und Verwendung ihrer Aussagen interessiert, die zweifelhaft wäre, wenn einer aus dem Gesprächsfluß nur stichpunktartige Notizen mitnimmt. Nicht zuletzt haben sie selbst in der Hand, was sie weitergeben. Der Befrager gibt die Antworten nicht vor sondern führt lediglich wie einer, der mit einer Taschenlampe einen dunklen Raum ableuchtet. Suggestivfragen nach dem Motto "sind Sie der Meinung, daß..." oder "haben Sie das auch so gesehen wie..." sind zu vermeiden.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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