Meinen Dank einmal begründet (Schauungen & Prophezeiungen)

aavadan, Dienstag, 05.01.2016, 10:43 (vor 3005 Tagen) @ Tribun (10220 Aufrufe)

Ich bin hier neu, habe aber schon sehr viel still mitgelesen.
Als ich jetzt las, dass Tribun die Schauungen des Bauern aus Selb hier noch einmal in (verifizierter) Form veröffentlichen will, schlug mein Herz höher, umso mehr, als es ihm (Tribun) ganz offensichtlich ein sehr ernstes Anliegen ist, die Schauungen zwar in seinen Worten, aber dem Sinn des Sehers untergeordnet beschreiben will. (Vielen Dank für diese Mühen!)
Denn genau hier sehe ich z.B. bei Stephan Berndt „ein über das Ziel Hinausschießen“, wenn er die Schauungen sofort unter seinen Erklärungsversuchen begräbt. Hier sehe ich die zentrale Verantwortung eines Menschen, der Schauungen in die interessierte Leserschaft unddamit in die Öffentlichkeit einbringt: Die Aussagen müssen „rein“ zur Veröffentlichung erhalten bleiben, ohne jede Wertung, ohne jede Interpretation.
Denn jede Wertung, jede Interpretation entstammt dem herrschenden Zeitgeist (z.B. in Berndts 3.0 Weltkrieg der wirtschaftliche Niedergang Deutschlands, den er sofort mit der zur Zeit der Bucherstellung herrschenden Eurokrise in Verbindung bringt). Das ist schade, gefährlich und führt in die falsche Richtung, denn heute sieht es eher so aus, als würden die Flüchtlingsströme die Ursache dafür sein. Aber auch das ist nur ein momentaner Erklärungsversuch.
Schauungen sind eben nicht an Zeit und Raum gebunden, obwohl die Bilder, die beschrieben werden, eigentlich immer aus der Zeit und Sprache des Schauenden zu verstehen sind. Bilder, die er sieht, aber nicht deuten kann, werden auch als Bilder/Allegorien/Vergleiche übermittelt, die viel Raum für Interpretationen lassen. Diese dem Seher selbst nicht (ganz) verständlichen Dinge müssen aber in genau der Form wiedergegeben werden, ohne jede Beimengung von Erklärungsversuchen anderer. Denn für sensitive Menschen, die selbst „Sehende“ sind, ist es unglaublich schwer, die sofort beigefügten Interpretationen wieder aus den Schauungsbildern herauszufiltern. Das ist dann ungefähr so wie das berühmte: „Denken Sie jetzt NICHT an einen blauen Elefanten!“ Man kann die zu der Schauung mitgelieferten Interpretationen nicht mehr ganz ausblenden. – Jeder einzelne Threadbeitrag kann dann so viele Interpretionen beinhalten, wie es nur geht, das ist die Bereicherung und die Auswahl an Interpretaions-Möglichkeiten für den Sensitiven, wenn er die zuvor „aus der reinen Quelle trinken“ durfte.
– Nur – die Quelle muss rein sein:
Jede auf eine Schauung aufbauende oder gar eine Schauung ausbauende eigene Betrachtung ist auf den – ich nenne es einmal „geistigen Gehalt“ der Schauung angewiesen, um vielleicht weitere Einblicke dorthinein und darüber hinaus zu ermöglichen. Diese eigenen Einblicke/Deutungen/Interpretationen müssen dann aber unbedingt außerhalb des Ursprungstextes-Schauungstextes gekennzeichnet werden.
Nicht umsonst heißt es „Im Anfang war das Wort. …“ , auch wenn „das Wort“ in der griechischen Version der Bibel als „logos“ bezeichnet und damit an Vielschichtigkeit und Bedeutungsmannigfaltigkeit fast nicht mehr übertroffen werden kann.
Ich persönlich leite für mich selbst aus diesem „Im Anfang war das Wort.“ jedenfalls eine sehr große Verantwortung für alles ab, was meine „Feder“ in Worten in die Erscheinung bringt. Diese Verantwortung sehe ich auch bei Tribun.
In diesem Sinne dem Tribun meinen großen Respekt!

Dank.


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