Ursache möglicher Verfälschungen... (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Montag, 29.12.2009, 19:41 (vor 5569 Tagen) @ Georg (6628 Aufrufe)

Hallo Richard,

Auch gut möglich, dass ich es mal vor Jahren bei Backmund gelesen habe.
Habe auch das von dir genannte Buch.
Habe nur dumpf aus dem Gedächtnis zitiert.


Aber, wenn sich Seher begriffsmäßig in ihrer Sprache annähern,
- Begriffe aus der Literatur übernehmen etc. -
heißt das noch lange nicht, dass sie deshalb ein Plagiat begehen.


mfG Georg


Hallo Georg,

stimme Dir zu.
Im konkreten Fall Irlmaier stellen sich ja leider grundsätzlich immer zwei Fragen:
1. Gab es "Hinzutaten" (an Überlegungen, Angelesenem usw.), die der Seher Irlmaier wie seine originären Schauungen ebenfalls als eigene Schauungen ausgab?
2. Inwieweit schilderte Adlmaier in seinem Schrifttum, auf das sich wiederum so viele andere als "Quelle" berufen, die Aussagen Irlmaiers korrekt?
Ich erwähne das nur, weil ich vor kurzem in Adlmaiers 2. Auflage von "Blick in die Zukunft" feststellen konnte, wie freizügig/verfälschend Adlmaier selbst mit Passagen aus einem ihm vorliegenden Schriftwerk umging. Konkretes Beispiel: Der 1. Feldpostbrief. Adlmaier zitiert in seinem Buch angeblich diesen und setzt folgende Worte in Anführungszeichen, als stünden sie dort so geschrieben:

"Wenn ihr wüßtet, was die Zukunft bringt, würdet ihr große Augen machen . . ."

Liest Du aber die entsprechende Passage im 1. Feldpostbrief selber, findest Du folgende Aussage:

"Wenn wir wüßten was uns noch alles bevorsteht würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen, und wir dürfen ja nicht glauben, daß wir von der Welt was wüßten."

Wenn man sich vorstellt, in welcher Zeit (politischem Umfeld der jungen BRD) Adlmaier hier so mit obigem Zitat aus dem 1. Feldpostbrief umging, kann man schon ein mögliches Motiv Adlmaiers erraten. Nur: Die viel interessantere Frage ist hier: Wenn Adlmaier mit Aussagen, die von Dritten immerhin überprüfbar sind, schon so selbstherrlich umging, wie war das dann erst bei Aussagen, die nur an sein eigenes Ohr gedrungen sind und die er dann der interessierten Öffentlichkeit kundtat?

Neben der Hinterfragung von Seheraussagen sind also im Fall Irlmaier zugleich auch die Aussagen (= Wiedergaben?) von Adlmaier zu hinterfragen. (Der Fall Johansson/Gustavsson ist sicher nicht so ganz einzigartig.)

Gruß
Richard


Gesamter Strang: