Textvergleichungen Irlmaier (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Sonntag, 20.04.2014, 02:58 (vor 3631 Tagen) @ randomizer (7176 Aufrufe)

Hallo!

Quellen sind eine Sache für sich. Besonders bei Irlmaier. Man vergleicht ihn in letzter Zeit immer öfter mit anderen Prophezeiungen, und das ist gut so. Man sollte aber zuerst ihn mit sich selber vergleichen. Genauer gesagt: verschriftliches Hörensagen von Irlmaier mit anderem verschriftlichem Hörensagen von ihm. Zur Illustration hier einmal ein Beispiel betreffend den so viel diskutierten Irlmaierschen Strich - tut mir leid, dass es/er so lang ist.

Der erste der nachfolgenden Textauszüge ist der Bericht eines Besuchers bei Irlmaier, der in der Ich-Form erzählt. Die Worte Irlmaiers habe ich kursiv gesetzt. Interessanterweise ist hier noch gar keine Rede von Kastln, sondern von gelben Paketen, vielleicht DHL, aber das abfallende Fleisch ist bereits schwarz.

[Zitat Beginn] Nach einer Pause: Nach dem dritten Mord geht's los! Kein Zweifel, er sprach von Krieg. Schon wieder Krieg. Das ganze Land zwischen Donau und Rhein ist in Rauch gehüllt. In drei gepanzerten Keilen greifen sie an, von Ost nach West, von Berlin bis zur böhmischen Senke. Sie spitzen sich zu auf Ruhr und Rhein. Jetzt, jetzt kommen die weißen Vögel vom heißen Sand. Ich sah ihn die Hand von den Augen nehmen. Was für Augen. Augen, wie die eines Blinden, die um so schärfer nach innen sehen. Sie kommen über die Alpen, sagte er. Er wandte den Kopf zur Wand, dahinter ich die Berge wusste. Immer mehr. Er hob den Kopf zur Decke, als ob dort der offene Himmel und Tag wäre. Er schaute aus nach Norden. Armes Böhmen. Armes Prag. Er blickte in nordwestliche Richtung. Sie werfen etwas ab, schaut aus wie Pakete, gelbe Pakete. Wo die hinfallen, da gibt es kein Leben mehr. Die Menschen liegen tot zwischen den Vögeln, die vom Himmel gefallen sind, auf den Straßen und Plätzen zwischen Häusern, an denen keine Fensterscheibe gebrochen ist. Warum sollte ich's leugnen: Vor Beklemmung wagte ich kaum zu atmen. Weiter hörte ich ihn sagen: Das Fleisch fällt den Toten schwarz vom Gerippe.[Zitat Ende]

Das ist von Konstantin von Bayern, NACH DER SINTFLUT, Berichte aus der Zeit eines Umbruchs, 1945-1948, Süddeutscher Verlag München, 1986 (Seite 163). Konstantin hat Irlmaier 1948 besucht. Es könnte sein, dass bei diesem Besuch Irlmaier die Vögel das erste Mal "geschaut" hat. Aber dieses Zitat ist natürlich kein echter Bericht mehr, denn da liegen fast 40 Jahre dazwischen!!! Bitte auch beachten: Irlmaier wendet während der Schauung den Kopf!? Es fallen natürliche, echte Vögel herunter? Konstantin bekommt nicht mit, dass die Tageszeit in der Schauung die Nacht ist.

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Im folgenden Text kommen ein paar der Vögel auch aus dem Osten. Eigentlich war der Anlass für diesen meinen Beitrag eine Bemerkung von Eyspfeil, dass die Vögel aus verschiedenen Richtungen kämen. Darauf ist niemand eingegangen. Der folgende Text ist etwas eingedeutscht.

"Das eine weiß ich ziemlich gewiß, wenn der Krieg kommt, nachher beißt es oben im Norden am meisten aus. Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her, das ist höher wie eine Haus, das überschwemmt die Ufer, und wen es erwischt, der kommt nicht mehr lebend davon. Es geht ganz geschwind, es dauert nicht lang. Und ich sehe weiter viele große Vögel; die einen kommen vom Osten her und die anderen vom Süden. Sie fliegen über uns weg. Und da, wo sie was fallen lassen, da wird es schlimm. Es sind bloß so kleine 'Kästchen.' – aber sie sind recht gefährlich. Es scheint mir, daß da nicht mehr viel lebt, wo so ein Kästchen niederfällt. Aber da bei uns im Saurüssel, da passiert nichts. Wir haben Glück."

https://schauungen.de/wiki/images/2/2c/AltbayrischeHeimatpost20-11-1949.jpg

(Hier auch wichtig: Die Flut nach bzw. am Ende des Krieges. Dank an dieser Stelle an BB für seine Diskussion der jahreszeitlich verschiedenen Fluten!)

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Im nachfolgenden Text ist mindestens eines der Kastl schwarz, nämlich das Hauptquartierkastl. Und dann ist hier auch wieder der Schmiß ins Meer dabei. Ob das wohl ein anderes Ereignis ist als die Nachherflut? Und der Strich ist hier plötzlich ein (menschen-, tier- und gras-) leerer Fleck in der Mitte !?

"Dann steigen so viel Tauben aus dem Sand auf, daß ich sie nicht zählen kann. Die fliegen über uns weg, brauchst aber keine Angst haben, bei uns werfen sie nichts runter. Aber dort, wo das Hauptquartier ist, schmeißen sie das schwarze Kastl runter, dann ist alles hin. Dann fliegen sie nach Norden. In der Mitte steht ein Fleck, da lebt gar nichts mehr, kein Mensch, kein Vieh, kein Gras. Sie fliegen ganz hinauf, wo die dritte Heeresmasse reingekommen ist, und schneiden alles ab. Dann werden sie alle umgebracht, heim kommt keiner mehr von den drei Heerzügen. Da sehe ich aber einen daherfliegen von Osten, der schmeißt was in das große Wasser, dann geschieht was Merkwürdiges. Da hebt sich das Wasser wie ein einziges Stück türmhoch und fällt wieder herunter, dann wird alles überschwemmt. Es gibt ein Erdbeben und die große Insel wird zur Hälfte untergehen. Die ganze Sache wird nicht lange dauern. Ich sehe drei Striche – drei Tage, drei Wochen, drei Monate, ich weiß nicht genau, aber lang dauert es nicht!"

Adlmaier, Blick, 1950

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Im folgenden Text ist erstmals das Gras schwarz. Und es gibt eine Steinhaufenstadt. Und keine Pakete oder Kastln werden mehr geworfen sondern gelber Staubregen.

Aussage vom 7. Dezember 1952: "Der Russe rennt in seinen drei Keilen dahin, sie halten sich nirgends auf, Tag und Nacht rennen sie bis ans Ruhrgebiet, wo die vielen Öfen und Kamine stehen. Aber dann kommen die weißen Tauben und es regnet auf einmal ganz gelb vom Himmel herunter. Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch, kein Vieh, kein Baum, kein Gras, das wird welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht und kann ich nicht sagen. Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht, stirbt. Von Prag geht's hinauf bis ans große Wasser an eine Bucht. In diesem Strich ist alles hin. Dort, wo es angeht, ist eine Stadt ein Steinhaufen. Den Namen der Stadt darf ich nicht sagen. Nach dem sehe ich, daß niemand mehr darüber kann. Die herüben sind, können nicht mehr zurück, die Drüberen können nicht mehr herüber. Dann bricht bei den Herüberen alles zusammen. Zurück kommt keiner mehr. Welche Jahreszeit es ist? Trüb, regnerisch und Schnee durcheinander. Vielleicht Tauwetter. Die Berge haben oben Schnee, aber herunten ist es aper. Gelb schaut es her. Ich sehe vorher ein Erdbeben. Der Koreakrieg ist aus."

(PS: Gegen Ende des Krieges, winterlich, ein Erdbeben? Zusammen mit der Flut im Norden? Und mit der Dunkelheit? Die ebenfalls gelb ist?)

Adlmeier, Blick, 1955

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In der folgenden Version taucht plötzlich die Erdkugel auf.

"Ich sehe die Erde wie eine Kugel vor mir, auf der nun die weißen Tauben heranfliegen, eine sehr große Zahl vom Sand herauf. Und dann regnet es einen gelben Staub in einer Linie. Die Goldene Stadt wird vernichtet, da fangt es an. Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zu der Stadt in der Bucht. Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen. sind schon tot. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Baum, kein Strauch, kein Vieh, kein Gras, das wird welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist. Ich weiß ich nicht und kann es nicht sagen. Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht stirbt. Die herüben sind, können nicht hinüber und die drenteren können nicht herüber, dann bricht bei den Heersäulen herüben alles zusammen. Sie müssen alle nach Norden. Was sie bei sich haben, schmeißen sie alles weg. Zurück kommt keiner mehr."

Adlmeier, Blick, 1961

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Und nachfolgend werden nun plötzlich auch die Panzerfahrer schwarz:

"Aber dann sehe ich Schwärme von Flugzeugen von Süden her kommen (aus dem Sand), und es regnet auf einmal ganz gelb vom Himmel herunter. Eine klare Nacht wird sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot, sie sind ganz schwarz geworden. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch und kein Tier, die Pflanzen werden welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht. – Ich sehe einen langen Streifen von Süden nach Norden. Von Böhmen bis an die Ostsee. Wer darüber gehen will, stirbt. Nach dem sehe ich, daß niemand mehr über den Streifen kommt. Die ‚herent’ sind, können nicht mehr zurück, die drenteren’ können nicht mehr herüber. Dann bricht den ‚Herenteren’ – also bei den eingedrungenen Heersäulen – alles zusammen. Zurück kommt keiner mehr.“

Backmund, Hellseher, 1961 (unter Verwendung von Mitteilungen Adlmeiers)

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Nachfolgend ist der Strich sogar teilweise grün.

"Von der Tschechei hinauf nach Norden wird`s menschenleer werden, dort wird`s grün und gelb niedergeh`n, sogar das Gras seh` ich dort absterben. Kein Wurm, kein Strauch, kein Baum wird bleiben, alles werden sie vernichten, die großen weißen Tauben."

Leo H. DeGard, Armageddon, 4. Auflage, Kapitel 19 - Der Gelbe Strich, S. 158

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Diese Textvergleichungen liessen sich fortsetzen. Vielleicht kann jemand freundlicherweise nachtragen, seit wann (in den Quellen) der gelbe Strich ein Jahr lang wirkt oder seit wann die Taubenvögel unbemannte Drohnen sind.

Und nun, was ist das Fazit? Ich persönlich halte nicht viel von der ganzen Sache. Eigentlich ist sie uninteressant. Wer dort lebt, wo der Strich sich hinzieht, falls es ihn je geben wird, der ist sowieso tot. Und keiner vom Forum hier wird später hinreisen, um den Strich anzuschauen und nachzukontrollieren - denn sowas macht man einfach nicht. Ohnehin gibt es zu dieser Zeit, wenn schon, wichtigere Dinge zu tun als Strichtourismus.

Ich möchte davon ausgehen, dass Irlmaier eine oder mehrere reale Schauungen zum Phänomen des gelben Staubes hatte. Der Strich scheint ihn ziemlich beschäftigt zu haben (eine Aussage, die von einem Zeitzeugen im Freiburger Institut gemacht worden war; ich finde die Quelle dazu aber gerade nicht). Es stecken zwei reale Möglichkeiten in der Gelbe-Strich-Geschichte: (1) im Falle eines künftigen Krieges kann es auch Giftgaseinsätze geben, und (2) sie können auch (aber nicht nur!) im Bereich Prag bis hinauf zur Ostsee stattfinden. Daraus ergeben sich dann wiederum zwei Konsequenzen für die Vorbereitung: erstens sich auf gefährliche Gasangriffe einzustellen (was ohnehin wg. dem Finsternis-Staub in einfacher Form nötig wäre), und zweitens das betreffende geographische Gebiet meiden (sich aber bewußt sein, dass es anderswo auch Gift geben kann"). Mehr lässt sich meines Erachtens aus der ganzen Sache nicht rausholen.

Wenn jemand viel Zeit hat, dann kann er natürlich noch recherchieren bzw. laufend beobachten, ob irgendwo von Tunesien bis Israel vielleicht Airforce- und Drohnenstützpunkte aufgebaut werden. Das mag helfen abzuschätzen, wie weit man zeitlich von dem eventuellen Giftgaseinsatz noch entfernt ist. Nach meinem Kenntnisstand wurde bis dato nichts in diese Richtung begonnen. Kommt ja erst in Frage, etwa wenn die Russen in Galizien stehen. Mein Kenntnisstand ist aber sehr gering ist (auch angesichts der vielen geheimen Einrichtungen vor allem in den israelischen Wüstengebieten).

Solche Airforce-Basen sind im Übrigen auch dann noch aktiv, wenn in den Staaten, die ihnen gehören, Bürgerkriege oder Katastrophen herrschen. Die Zeit der Nationalstaaten ist schon längst vorbei, wir befinden uns im postdemokratischen Zeitalter. Das ist u.a. daran zu erkennen, dass man/frau u.a. lieber auf Foren schreibt und liest, statt sich politisch zu engagieren - und statt Foren zu nutzen, um politisches Engagement noch effizienter zu gestalten. Wer sich nicht politisch engagiert, stärkt diejenigen, die die Welt in die womöglich falsche Richtung treiben. Wenn die Bürgerinnen mit dem gleichen Enthusiasmus gegen die neue Kriegstreiberei (Ukraine, Russland) auf die Straßen gingen, wie sie vor hundert Jahren dafür waren, dann wäre dies das einfachste uns sicherste Mittel, um künftige gelbe Striche - und all diese Diskussionen hier - überflüssig zu machen. Ich bitte um Entschuldigung für diese OT-Bemerkungen ...

... und wünsche allseits schöne Ostertage!

Sagitta

(mit Dank an Eyspfeil für seine Frage; ich kann leider nur gelegentlich hier reinschauen; die grauen Vögel bei Wudy sind m.E. normale Flugzeuge im Kampfgebiet; der Bemerkung von Taurec, dass Aufenthalt in einem Haus bereits gegen das gelbe Gift schützt, möchte ich mit aller Deutlichkeit widersprechen - siehe oben die entsprechende Aussage in den Zitaten!)

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