wann geht's los? (Schauungen & Prophezeiungen)

offtopic, Montag, 24.02.2014, 21:09 (vor 3710 Tagen) (6912 Aufrufe)

Hallo zusammen,

ich habe lange überlegt, ob ich das hier überhaupt schreiben soll, aber ich mach es einfach mal. Mir fällt immer wieder auf, wie oft hier Leute denken: "ja, aber jetzt geht's los". Das soll jetzt gar nicht auf Stephan gemünzt sein, der hier deswegen oft verspottet wurde, sondern auf alle, einschließlich mich selbst. Obwohl ich eine gute Intuition habe, die mich ab mittelschweren Problemen immer zuverlässig hindurchgeführt hat, fiel ich auch oft auf den Intellekt herein, der diese innere Stimme sehr gut nachahmen kann.

Ich für mich, habe folgenden Angang gefunden, die Beiden unterscheiden zu lernen: nämlich Abstand zu gewinnen. Wenn man sich erst mal für eine Zeit komplett den Schauungen enthält, verschwinden die diffusen Ängste des "Morgen geht es los" ziemlich schnell, während die Intuition weiterhin kommende aktuelle Probleme anzeigt.

Folgendes schrieb z. B. Emilia Auer (Katharina vom Ötztal) 1883 - 1951:

„Es kommt noch einmal Krieg. Ein dritter Weltkrieg Anfangen tut es langsam. Zuerst werden die jungen Buben mit komischen Autos abgeholt (zum Militär eingezogen. Vielleicht Konflikte an Balkan, Adria). Sie singen und jauchzen noch zum Tal hinaus. Aber dann kommt eine harte Zeit. Daheim und für die Feldarbeit sind nur noch ältere Menscher und Weiberleut verfügbar. Die Not wird groß und größer (vielleicht: Wirtschaftskrach, Geldentwertung, Arbeitslosigkeit). Und man sagt zueinander: ‚Es kann nicht mehr gehen. es geht nimmer’, und es geht doch noch weiter. Es geht viel länger abwärts, als die Leute zuerst meinten. ‚Dann plötzlich brichts’ (Revolutionen). Die Leute sind auf dem Feld, es ist Spätsommer, das Korn schon reif, da kommen sie, ganze Horden schiacher (wild aussehender) Leute, und überfallen alles. (Anmerkung: Mob und Pöbel aus den Städten geht auf das Land, sogar in die Gebirgstäler!, um zu rauben und zu plündern.) Sie bringen um, was sie erwischen - es ist furchtbar Die Haustüren werden eingeschlagen und alles kaputt gemacht. Sie morden und rauben, und sogar Einheimische aus dem Dorf laufen mit jenen und plündern genauso.

Es fängt langsam an, sprich, die wie auch immer gearteten Auslöser und Gegebenheiten, die zum Krieg führen, kommen langsam, also sicher nicht in ein paar Monaten. Diese Leute damals mussten Geduld haben, um zu überleben. Sie hatten nicht die WhatApp-Taktfrequenz eines heutigen Jugendlichen, der im Minutentakt mit all seinen Freunden stets in Verbindung ist. Langsam war für diese Leute heutzutage wirklich langsam!

Die Jungen sind weg, auch das ist noch nicht so. Wehrdienst abgeschafft usw... Allerdings, sie spricht von Feldarbeit, die es heute bei uns so nicht mehr gibt.

Es kann nicht mehr gehen: man möge sich doch bitte mal in die Lebensqualität einer Person in dieser Zeit hineinversetzen. Da sind wir total verweichlicht dagegen. Wenn DIE schon sagt, es geht länger bergab, was werden WIR da wohl noch sehen? Wir fangen doch gerade erst einmal an, das Bequemste gegen das Angenehme zu tauschen. Die Wirtschaftskrise heute und die gleich kommende sind doch nur Kleinigkeiten für solche Menschen. Ich kann es echt nicht glauben, dass jetzt schon wer daran denkt, hier wäre auch nur im Entferntesten schon die Fahnenstange erreicht.

Zu guter Letzt: die Einheimischen rennen mit. Das macht nur jemand, der tagelang nichts gefressen hat und jetzt einfach mal einen Happen braucht, egal wer ihm diesen verschafft.

Ich glaube kaum, dass es hier jetzt schon Leute gibt, die seit einer Woche nichts zu Essen hatten und nicht wussten, wo sie schlafen sollen...

Fazit => wo bitte, soll es demnächst denn losgehen? Selbst wenn es in der Ukraine kracht, ist es uns, wenn es soweit ist, doch völlig egal. Wer am Verhungern ist, schwert sich einen Dreck um andere Länder.

Dass man hier über die Ukraine diskutiert, zeigt doch, dass noch genügend Energie da ist, die man in sinnlosen geostrategischen Planspielen verbraten kann, auch wenn ich den Ukrainern wirklich alles Gute wünsche und hoffe, dass sie durchkommen. Warum jedoch der Russe kommt, ist doch für das Resultat nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass er kommt. Und selbst dann haben wir zu der Zeit ganz andere Probleme, wie die paar Erdbeben, Tsunamis und die 3 Finsteren Tage...

Scheißegal, welche Langzeitstrategie die Russen haben, auch sie scheitern an den Katastrophen.

Nur so mal zum Nachdenken

Liebe Grüße

OT


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