Krämpfe bei Erstickungs-Tod (Schauungen & Prophezeiungen)

NeuOrest, Freitag, 18.10.2013, 17:58 (vor 3804 Tagen) @ BBouvier (22443 Aufrufe)
bearbeitet von NeuOrest, Freitag, 18.10.2013, 18:23

Hallo BB,

deine Argumentation, die den Verdacht einer repetierten Fremdwahrnehmung durch Irlmaier nahelegt, ist nachvollziehbar.
Ich möchte dennoch nicht ausschließen, dass Irlmaier dies selbst so gesehen hat. Möglicherweise kannte er tatsächlich das Lied der Linde und hat für das von ihm Geschaute dieselbe Begrifflichkeit vor dem Hintergrund dieser Kenntnis verwendet.

Macht die Wahl des Begriffes Sinn, wenn er die Beobachtung selbst hatte? Eine kurze Überlegung zu dem, was er gesehen haben mag:

Bezüglich der Ursache für den Staub würde ich auf die Explosion eines "Supervulkans" tippen. Die dabei ausgestoßenen Partikel werden in Wikipedia so beschrieben:

Der Vulkanstaub ist sehr fein und dringt in jede Spalte. Durch seine Eigenschaft, in Verbindung mit Feuchtigkeit zu einer zementartigen harten Masse zu werden, können Lebewesen auch bei genügender Luftaufnahme ersticken, da die Lungen durch das Einatmen des Staubes funktionsunfähig werden – ohne Atemschutz hat man nur geringe Überlebenschancen. *

Das bedeutet, dass jeder Mensch und jedes Tier, das sich ungeschützt in offenem Gelände befindet, qualvoll ersticken wird. Würde ich die Szenerie sehen, wie auf offenen Plätzen und in Großstädten dutzende, hunderte Menschen einen Erstickungstod erleiden, würden mir (neben der empathischen Belastung) als nach Außen sichtbares Element vor allem die tonisch-klonischen Krämpfe auffallen, die der Körper im Rahmen der ausgeprägten hypoxischen Schädigung entwickelt. Die Erstickenden, die bereits nicht mehr bei Bewusstsein sind, strecken dabei zunächst alle Extremitäten von sich und zeigen dann über einen Zeitraum von mehreren Minuten heftige ausschlagende bis schleudernde, unwillkürliche Bewegungen von Kopf, Rumpf, Armen und Beinen. **

Für den unvorbereitet in die Szene geworfenen, massenhafte Erstickung und Krämpfe schauenden Irlmaier liegt hier das Wort "Atemkrampf" auch ohne Kenntnis des Lindenliedes nicht fern.

Viele Grüße


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*) Querverweis zum Wikipedia-Artikel "Supervulkan"
**) Vgl. Brendel, David: "Tötungen durch Ersticken, Erdrosseln und Erwürgungen aus dem Sektionsgut der Rechtsmedizin Münster 1993 - 1999.", Mainz: 2005, S. 10: "Circa 60 bis 90 Sekunden nach Unterbrechung der Luftzufuhr setzt Bewusstlosigkeit ein, die Pupillen erweitern sich und es kommt zu tonisch-klonischen Krämpfen. Dabei können durch das Anschlagen der Extremitäten an Kanten die sogenannten Tambour-Verletzungen etstehen (...) Dieser Vorgang erstreckt sich über mindestens drei Minuten, bei unvollständiger Luftabschnürung können sich die jeweiligen Stadien wesentlich länger hinziehen. Der Krampfphase schließt sich die Apnophase an, in der die Atmung für ein bis zwei Minuten völlig sistiert."


Gesamter Strang: