Fichten und Lampen als Indikatoren (Schauungen & Prophezeiungen)

ITOma, Donnerstag, 17.10.2013, 04:04 (vor 3837 Tagen) @ Taurec (7683 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Dieses Detail erinnert mich an die Fichten von Bogen (= für die Haupthandlung der Vision unwichtiges Randdetail).

Der Unterschied ist, daß in der "Bogen-Schau" ein (vermeintlich, siehe unten) unwichtiges Detail, nämlich die Fichten, sich bewahrheitet hat, während mit der Auflassung der Bahnlinie eben dasjenige Element weggefallen ist, was Voraussetzung für das Hauptereignis der Schau war, nämlich die Ankunft der Russen.

Bei meiner Schau ist hingegen bislang noch nichts passiert, was die Hauptaussage konterkarieren würde - ganz im Gegenteil haben sich bis jetzt alle wichtigen Aussagen bewahrheitet. Für die Aussagen über das Leben in Pasing in der Zukunft sind die Kugellampen nicht ausschlaggebend. Man kann sie weglassen, ohne daß die Aussage (Hunger, Obdachlosigkeit, improvisierte Schlafstellen und Märkte, Ausgangssperren, militärische Patrouillen, Abschottung noch einigermaßen intakter Wohnbereiche, Ereignisse, die zur Zertrümmerung von Fensterscheiben und Glaswänden und womöglich einem Brand in den Arkaden führten) verfälscht wird.

Ich vermute, der Russeneinmarsch wurde in der Schau auf den damaligen Zustand der Bahnlinie projiziert. Die Fichten waren ein implementierter Indikator, der kurz nach der Schau eintrat, um zu verdeutlichen, daß es sich um eine echte Zukunftsschau handelt.

Die Fichten sind der Indikator, daß die Schau valide ist, da stimme ich Dir zu. Aber ich denke nicht, daß es sich um eine Projektion handelt. Ich deute die Schau über Bogen so:
Zunächst (solange die Bahnlinie existiert) wird es einige Jahre lang möglich sein, daß die Russen auf dieser Bahnstrecke kommen werden. Aber dann wird sich die Sachlage ändern, die Bahnlinie wird aufgelassen und das Kommen der Russen auf diesem Wege wird unmöglich. Und genau das ist es, worauf die Bogen-Schau unsere Aufmerksamkeit lenken wollte: Die Russen werden nicht kommen , denn die Voraussetzungen dafür werden einige Zeit später (bzw. sind heute) entfallen! Und damit wir die Schau nicht gleich in die Tonne treten, weil sie sich nicht erfüllt hat, gibt es die Fichten, die sich binnen kurzer Zeit realisiert haben. Theoretisch wäre es möglich, daß die Bahnlinie wieder restauriert wird. Das wäre dann der Indikator, daß der Russeneinmarsch wieder möglich und zu erwarten ist. Solange die Bahnlinie in Bogen aufgelassen bleibt, ist m.E. kein Russeneinmarsch zu erwarten, wenn man die Bogen-Schau ernst nimmt.

Dem entsprechen vielleicht Gebäude (und Laternen?) in ITOmas Schau.
Das bedeutet aber auch, daß der Zustand der Gebäude und Laternen kein hundertprozentiger Indikator für den Zeitpunkt sein könnte, wie auch die Höhe der Fichten und der Zustand der Bahngleise sich als nicht brauchbarer zeitlicher Indikator erwiesen.

Meiner Meinung nach sind die Fichten der Wahrheits-Indikator für die Bogen-Schau, während die Bahngleise der Indikator dafür sind, ob bzw. zu welchen Zeiten ein Russeneinmarsch möglich und wahrscheinlich ist. (Ähnlich wie die noch zu bauende Bahn über den Reschenpaß.)

Die Frage ist: Sind die kugeligen Laternen ein noch ausstehender zeitlicher Indikator oder wurden sie nur als Platzhalter für ein nebensächliches Detail ITOmas Gedächtnis entnommen? Oder sind es Laternen, die früher mal in Pasing existierten oder an anderer Stelle in Pasing oder München noch heute existieren? Gilt selbiges für Bäume und Bauschutthaufen?

Ob solche Laternen früher mal oder immer noch irgendwo in Pasing existieren, weiß ich nicht. Platzhalter für ein nebensächliches Detail? Das könnte man denken, wenn das ein Detail wäre, daß mir erst auf Nachfrage eingefallen ist. Dem ist aber nicht so, diese Lampen waren immer Bestandteil meiner Schau.
Ich halte diese Laternen (und wohl auch die Glasflügel des Bürklin-Bahnhofs und den Radweg) für zeitliche Indikatoren. Sie können ohne weiteres einige Zeit vor oder nach den Ereignissen eintreten, die Pasing in diesen Zustand gebracht haben (Druckwelle, Brand(?)) und sind m.E. keine Möglichkeits-Marker wie die Bahngleise in Bogen. Die Möglichkeits-Marker meiner Schau sind der Bau und die innere Struktur der Arkaden, der Promenade, des Bahnhofplatzes und des Wohnhauses Pasinger Tor 1-3. Die haben sich alle erfüllt.
Insofern könnte man meinen, die anderen Details seien nebensächlich und austauschbar. Aber ich denke, jedes Detail einer Schau hat eine Bedeutung. Es ist nur oft schwer, sie richtig zu verstehen.

Schauungen müssen eben nicht eins zu eins eintreffen, sondern verhalten sich in manchen Fällen eher wie ein Bild, das (wie in manchen Grafikprogrammen) aus verschiedenen, übereinandergelegten, halbtransparenten Ebenen (= Zeitstufen) zusammengestellt wurde.

So fühlt es sich für mich nicht an. Meine Schau war ja eine Art "Momentaufnahme". Sie erstreckte sich zeitlich nur über wenige Stunden, nicht einmal einen ganzen Tag und es geschah dabei auch nichts Markantes. Es war einfach der Alltag zu dieser Zeit an diesem Ort Pasing. Ich glaube, da sind Überlagerungen von Zeitstufen selten. Anders als beim Waldviertler, dessen Funkenregenschau ja Action pur ist und sich über längere Zeiträume erstreckt.

LG
ITOma


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