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Wildbestände und Jagdglück (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Samstag, 24.08.2013, 01:15 (vor 3891 Tagen) @ Hotzenwalder (6277 Aufrufe)

Die geringe Wilddichte war neben dem persönlichen Klüngel und manch monetärer
Undurchsichtigkeit für mich nach wenigen Jagdjahren der Grund, mit der Jagd zu pausieren.

Zwar halte ich das deutsche Reviersystem grundsätzlich für eine gute Sache,
aber es ist wie mit jedem theoretischem Überbau: Es kommt darauf an, was man letztendlich praktisch daraus macht.
So gibt es gute Leute, die wirklich nachhaltige Hege betreiben und auch jene, die völlig gewissenlos handeln.

Ich bin mit hohen Idealen und Lernbereitschaft an das Thema herangegangen, konnte aber zwischen selbsternannten Feudalherren und grünem Pöbel keine wahre Nische für mich finden.
Zwar will ich nicht als Nestbeschmutzer gelten, aber für mein Empfinden spielen Geld,
geschlossene Zirkel und Neid eine viel zu große Rolle.

Mit dem Hintergrund habe ich mich natürlich auch gefragt, in wie weit jagdliche Kenntnisse
in Zeiten der Hungersnot einen Vorteil darstellen könnten.
Wir haben in Deutschland relativ viele Jäger auf einem überschaubarem Territorium.
In Zeiten der Wirren werden aber nicht nur die Waidgenossen sondern Heerscharen von Wilderern versuchen dem Wild nachzustellen.

Da man so einen Schuß kilometerweit hört, wird dabei vermutlich der Jäger schnell zum Gejagten.
Allein diese Umstände werden dann schnell zu wildleeren Wäldern führen.
Kommen dann noch Überflutungen, Meteoritenhagel usw. dazu, wird es Jahre brauchen,
bis aus weniger betroffenen Gebieten wieder Wild einwandert.

Wenn dann wieder günstige Bedingungen herrschen sollten, werden aber die Populationen
schnell wieder anwachsen. Dann wäre Jagd wieder lohnenswert.

Als ich Eure Diskussion der letzten Tage mitverfolgte, kam mir der Gedanke an den Film "Into the wild".
Der Film erzählt die wahre Geschichte eines jungen Amerikaners aus bestem Hause, der angewidert vom Leben seiner Eltern, nach der Schullaufbahn sein gesichertes Leben hinter sich lies,
um in der Wildnis Alaskas sein Glück als Einsiedler zu versuchen.
Der junge Mann war am Ende seiner Kräfte als er es dann doch schaffte, einen Elch zu erlegen.
Das verbringen riesiger Fleischbrocken in eine Erdmulde war als Konservierungsmethode
leider ungeeignet. So mußte er hungernd mit ansehen, wie innerhalb kurzer Zeit Würmer
und anderes Getier von seinem Vorrat besitz ergriffen.
Gestorben ist er dann ebenso tragisch, an einer Vergiftung, die er sich durch das Einverleiben von giftigen Beeren zuzog.


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