Leute die sich damit auskennen... (Schauungen & Prophezeiungen)

Hope, Donnerstag, 22.08.2013, 09:32 (vor 3871 Tagen) @ Hotzenwalder (6906 Aufrufe)

Hallo BB.
Mich würde interessieren wie du die Möglichkeit siehst sich in dünn besiedelten Regionen mit viel Wald zur Not eine gewisse Zeit aus der Natur zu ernähren. Und ich meine jetzt nicht die Sesselpupser aus der Stadt sondern ich rede von Leuten die sich damit auskennen. Und das jetzt nicht theoretisch sondern ganz konkret. Wenn man zum Beispiel Kambium und Wurzeln isst. Und allerlei grünes.
Die Frage wäre eher, wächst nach der 3TF noch etwas ? Oder ist erstmal für eine gewisse Zeit alle Vegatation tot und muss zuerst neu nachwachsen ? Dass es nach der 3TF nichts zum Jagen geben wird dürfte ziemlich klar sein.
Und was Vorräte betrifft: die kann man doch auch geheimhalten, oder ? Niemand rechnet doch damit, dass man welche hat. Warum nicht heimlich daran laben ? Möglichkeiten zum Verstecken gibt es sicher .. warum sollte jemand vermuten, dass es bei mir etwas geben könnte ?? Wenn ich nicht so dumm bin, es zu erzählen ..

wer kennt sich genau aus hierzulande? meist sind es nur Theorien, meist hat man das mal "probiert", also Wurzeln oder Gräser. Nur wirklich ernährt haben sich die, die sich da "auskennen" auch nicht.
Sich ernähren bedeutet, nach einer Mahlzeit SATT zu sein. Täglich. Über einen längeren Zeitraum. Und satt ist man mit Gräsern und Wurzeln garantiert nicht. Man hat Kohldampf. Dauernd. Hunger der bohrt und nervt und die Nerven blank legt.
Das ist dann kein Hunger, der mit einer Scheibe Brot gestillt wird. Wir haben keinen Hunger, wir haben Appetit. Manchmal auch Kohldampf, aber richtig Hunger kennen wir nicht (mehr). Ich hatte ihn mal kennengelernt, als ich im Ausland lebte und es einen Crash gab. Glaub mir, da hast keine Nerven mehr und auch nicht die Energie, großartig nach Wurzeln zu graben. Man wird dünner und dünner und denkt dauernd an Essen.
Früher, damals, als der Krieg da war, haben die Leute alles gegessen, was nicht angenagelt war. Tulpenzwiebeln, Ratten, Brot gestreckt mit Sägespänen...lecker.
Wird man da satt? Die Ratte hat wahrscheinlich einen derartigen Effekt bewirkt.

Nur wird es noch Ratten geben?

Mit Vorräten ist es auch so eine Sache. Alleine Wasser. Wieviel Liter Wasser muss man horten?
Wenn ich beispielsweise pro Person 0,5 Liter (was sehr wenig ist) täglich rechne, komme ich bei 4 Personen auf 2 Liter. Das wären für 1 Monat schon 60 Liter und für 3 Monate 180 Liter. Wo will man die bunkern? Plus die Nahrungsmittelvorräte wie schon BB auch schrieb.

Von daher: das sind Madmax-Romanzen. Wichtiger ist: mental nicht durchzudrehen. Nach meiner Erfahrung wird man auch eher durch kommen in einer sozialen Gemeinschaft. Die, die alleine vor sich hinwurschteln, haben es schwerer.
Geteiltes Leid ist halbes Leid. Mehr Leute, mehr Ideen, mehr Nahrung. Und in Gesellschaft lässt es sich einfacher leiden. Jeder hat mal schwache Zeiten. In einer guten Gemeinschaft stützt man sich.
Die, die jetzt sagen: da ist sich selbst der Nächste, dem kann ich widersprechen. Gibt es auch. Aber man muss sich seine soziale Umgebung eben auch gut aussuchen. Wenn ich nur nach Materiellem Ausschau halte, habe ich die entsprechend materiell denkenden Leute um mich. Die haben dann auch keine Skrupel mir mein Brot vor meinen Augen wegzufressen.
Die anderen teilen. Das ist meine Erfahrung in Zeiten, wo ich Hunger hatte. Man darf bei solchem Umfeld auch mal weinen, schwach sein. Denn stark sein kann man da unmöglich die ganze Zeit.
Stell dir vor, du hast Hunger, träumst schon von Essen, denkst an Essen und plötzlich kommt jemand aus deiner Gemeinschaft mit einem Huhn an. Du wirst es teilen müssen mit 10 anderen. Aber das tut man. Auch wenn man am liebsten voll fett reinbeißen würde. Man teilt es, man freut sich zusammen, man dankt dem Huhn innerlich dafür, dass es sich essen lässt. Auch wenn es zäh wie Juchte ist, null gewürzt und man drauf rumkaut.
Der, der es brachte, stellte sich nicht stolz hin. Er freute sich mit uns allen. Das nächste Mal fand jemand anderes was zu Essen. So funktioniert das. Dünn wird man, bissi blass auch noch, aber solange man nicht mental aufgibt, hält man viel aus.

Der Mensch ist ein soziales Wesen.

lg
Hope


Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.
André Gide


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