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Eindruck aufgrund des Buchauszuges (=> mag täuschen) (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 11.08.2013, 15:57 (vor 3901 Tagen) @ Leserzuschrift (7696 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 11.08.2013, 16:11

Hallo!

ich bin regelmäßiger stiller Leser in eurem Forum und habe ein neues Buch mit dem Titel "Prophezeiungen" von Erich Berger entdeckt. Über die Suchfunktion habe ich nichts gefunden. Hat jemand schon das Buch gelesen oder gibt es evtl. Meinungen hierzu?

Das Buch kenne ich nicht. Bei Sätzen wie diesen (aus dem Ausschnitt auf der Verlagsseite), frage ich mich allerdings, ob er die Tragweite der prophezeiten Ereignisse bis zur letzten Konsequenz durchdacht hat:

"Sie können mit dem Mieten auch warten, bis Ihre Alarmstufe 3 eintritt. Aber ich empfehle übungshalber schon jetzt eine Mietwohnung zu suchen, um in der Hektik von Alarmstufe 3 dann zu wissen, wie und wo das geht."

"In Australien und Kanada brauchen Sie nicht auf Abgelegenheit der Zuflucht zu achten. Sollten Sie Ihre Alarmstufe 3 erreicht haben, dann machen Sie wieder Urlaub dort. Ihr Urlaub sollte dann von vornherein bis in den Oktober des laufenden Jahres angemeldet werden. Ihre Vorräte können Sie vor Ort kaufen. "

Sollte es tatsächlich so weit kommen ("Alarmstufe 3" tritt ein), ist die gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage derart desolat, daß es weder möglich, noch notwendig ist, etwas zu mieten oder gar Urlaub zu nehmen. Etwas unbedarft wirkt auch der Ratschlag, dann erst (!) Vorräte zu kaufen.

Dann ist ein Teil der Bevölkerung bereits gestorben. Flüchtlingsströme haben sich durchs Land bewegt. Metropolen sind teils verödet. Es gibt kein stabiles Finanzsystem, kaum jemand hat Arbeit und es wird vermutlich schwierig sein, überhaupt weite Strecken zurückzulegen.
Berger geht wohl noch vom Überraschungsangriff aus heiterem Himmel aus (darauf läßt die Frage "Kann es einen dritten Weltkrieg geben?" im Inhaltsverzeichnis schließen) und kennt den uns bekannten Vorlauf aus Wirtschaftskrach, Zusammenbruch der Gesellschaft, Unruhen, Bürgerkrieg und Naturkatastrophen nicht. Die Katastrophe im "Jahr X" ist kein singuläres Ereignis, sondern der Höhepunkt einer längeren Zeit des völligen Verfalls, die nicht ein kurzzeitiges Ausweichen zu einem Fluchtpunkt fordert, sondern die grundlegende Änderung des Lebensstils, am besten schon lange vorher. Im Idealfall ist man von der Zivilisation so unabhängig, daß einem ihr Zusammenbruch gar nicht auffällt (was in Deutschland wegen der Bevölkerungsdichte allerdings so gut wie unmöglich sein dürfte).

Und nach der Finsternis fliegt man (in der Vorstellung des Autors) aus Kanada und Australien einfach wieder nach Hause und geht am darauf folgenden Montag in die Arbeit?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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