"deutsch" war damals = gemeinsam verständliche Sprache (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Mittwoch, 17.07.2013, 23:15 (vor 3934 Tagen) @ Taurec (13001 Aufrufe)

Hallo Taurec!

"Das deutsche Volk ist weniger eine platte staatspolitische Tatsache, die mit dem Bestehen eines gesamtdeutschen Staates kommt und geht, als vielmehr eine metaphysische Idee, eine seelische Einheit, die spätestens im 9. Jahrhunderts entstand und im Laufe eines Jahrtausends - bis zum heutigen Tage! - nach diesseitiger Verwirklichung strebte, die mehr durch oberflächliche politische Zufälle nicht gelang.

Allein der Begriff "deutsch" hätte gar nicht gebildet werden können, wenn die damaligen Menschen keine ahnungsvolle Idee der Existenz des deutschen Volkes gehabt hätten, entgegen aller politischen Konstrukte. Dem steht nicht entgegen, daß es Baiern, Sachsen, Franken, Schwaben, usw. gibt als verschiedene Ausprägungen derselben Uridee.

Gruß
Taurec"

Klar, seelische Einheit aber auch ungefähr dieselbe Sprache, man verstand sich
im Mittelalter untereinander, obwohl die Dialekte vom Elsaß bis Ostpreußen
noch viel unterschiedlicher ausgeprägt waren als heute. Erst Friedrich der
Große versuchte erstmals, in Preußen eine normierte Schriftsprache und
damit natürlich auch gesprochene Sprache zu verwirklichen.

Bayern, Sachsen, Hessen etc. waren früher Fürstentümer, deren Untertanen
oft gegeneinander in den Krieg ziehen mußten. Allein schon deshalb entstanden
die Nationalismen "ich bin ein Westfale" und dergleichen.

"Deutsch" bezeichnete die "deutliche", "unsere verständliche Sprache" im
Gegensatz zu "welsch", also z.B. italienisch, was man als Deutscher
nicht verstand.

Mit politischen Konstrukten ab dem 19.Jahrhundert bzw. mit dem
weiland aufkeimenden Imperialismus hat "deutsch" folglich
nichts zu tun.

LG,
Eyspfeil


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