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Zeitangeben nebensächlich + fehlerhafte Schlüsse (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 11.07.2013, 11:37 (vor 3935 Tagen) @ Aldo (13152 Aufrufe)

Hallo!

Es fällt auf, daß Du Dich immer wieder an die Behauptung klammerst, es wäre unmöglich, ein Ereignis und sein Datum oder seine Dauer vorauszusehen. Daraus machst Du ein Argument gegen langfristige Schauungen an sich.

Wir wollen aber mal festhalten, daß
1. Nostradamus in seinem Werk (942 Verse + Briefe) selbst doch überhaupt nur ein halbes Dutzend Zeitangaben nennt. In den Briefen stehen zudem ein paar Jahreszahlen, die aber eindeutig Berechnungen auf Bibelgrundlage sind (das schreibt Nostradamus ja selbst).

2. auch in den übrigen Schauungstexten so gut wie nie Zeitangaben vorkommen. Die wenigen, die wir haben, sind meist falsch und stellen sich bei genauer Betrachtung als Interpretation heraus. Große Ausnahme sind die Feldpostbriefe, die ausgiebig untersucht und zu denen zahlreiche Zeugen befragt wurden. Darin sind bis ca. 1945 Zeitangaben mit höchstens einem Jahr Abweichung enthalten. Bevor hier weiter gemäkelt wird, bitte ich, Benders Expertise zu den Feldpostbriefen komplett durchzulesen.

Tatsächlich rückst Du mit den Zeitangaben etwas nebensächliches über Gebühr in den Mittelpunkt. (Und was irgendwelche Autoren an Zeitangaben raushauen, interessiert mich nicht, weil ich mich nicht mit Autoren, sondern Sehern beschäftige.)

Du scheinst mir zudem einen logischen Fehler zu begehen, wenn Du die Ausführungen späterer Autoren anzweifelst und diese Bewertung rückwirkend auf die jeweiligen Seher überträgst.
Nach dieser Logik müßte beispielsweise Einsteins Relativitätstheorie falsch sein, wenn jemand Jahrzehnte später versucht, damit die Verspätungen der Bahn zu erklären. ;-)
=> Völlig sinnlos, ermöglicht aber das leichtfertige Urteilen, ohne sich mit dem Stoff ausgiebig beschäftigen zu müssen!

Z. B.:

Diverse Quellen behaupten, dass Erst 1614 zum ersten Mal von seinem Sohn Cesar die Strophe 35 seiner ersten Centurie von 1555 mit dem Tod König Heinrichs II in Verbindung gebracht wurde.

Das ist doch völlig belanglos, solange der Vers selbst für 1555 belegt ist.
Auch was spätere Autoren zu Nostradamus schrieben, wobei sie durchaus seine Aussagen gebogen und gefälscht haben mögen, ist absolut nebensächlich, wenn man sich mit den Originalen beschäftigt. Ob einem die Originale nahe genug an der Realität sind, um sie als eingetroffene Seherschau gelten zu lassen, liegt allerdings im eigenen Ermessen und läßt sich keineswegs objektiv klären. Das Argument, das völlig zurecht gegen Nostradamus zu Felde geführt werden könnte, bezieht sich auf die Verschleierung seiner Verse. Diese macht es bis auf sehr wenige Ausnahmen unmöglich, im Voraus ein Ereignis zu erkennen. Selbst nach Eintreffen sind die Erklärungen der jeweiligen Verse nicht unzweifelhaft. Das macht Nostradamus selbst zu einer Randarabeske unseres Themas, auf die allein man sich nicht stützen kann und die Gesetzmäßigkeiten abzuleiten nicht erlaubt, die sich auf andere Seher anwenden ließen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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