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Schauungen über Polen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 21.05.2013, 12:17 (vor 3992 Tagen) @ Malbork (4603 Aufrufe)

Hallo, Malbork!

Zu Polen sind mir mehrere Aussagen bekannt:

Waldviertler (1979):
„Polen stehe gegen den Russen auf, werde Verbündeter des Westens.“

Bauer Jasper (gestorben 1833):
„Die Polen kommen anfangs unter. Sie werden aber gegen ihre Bedränger mitstreiten und endlich einen König erhalten.“

Es ist wohl zu befürchten, daß der schauungskundige Waldviertler an dieser Stelle einfach guten Gewissens Bauer Jasper nachgeplappert hat.

Was sich aber nicht aus Bauer Jasper ergibt und womöglich eigene Schau sein könnte, ist der vom Waldviertler genannte Konflikt in Galizien. Dessen Einordnung ist, auch wenn der Waldviertler ihn als Vorzeichen genannt hat, völlig unklar.

Bouvier berichtete von einer polnischen Volkssage, die ihm meiner Erinnerung nach von einem schlesischstämmigen Bundeswehroffizier mitgeteilt wurde:

Polnische Volkssage:
"In Polen geht eines Morgens die Sonne auf und ganze Landstriche sind bedeckt von Waffen und Kriegsgerät [laut Bouvier: Eisen]. Alles rollt nach Westen, in das Land der Dichter und Denker (Deutschland). Aber sie werden dort geschlagen, zurück kommt keiner mehr."

Dem entspricht Berndts Mitteilung der Schau eines Hannoveraners:

Mann aus Hannover:
„Ein sehr guter und langjähriger Bekannter berichtete mir kürzlich, er habe vor ein paar Monaten einen 84 Jahre alten Mann aus Hannover kennen gelernt, der ihm folgendes erzählte:
Im Jahre 1951 hatte er an einem Tag zwei Visionen: Die erste betraf den Verlauf des Koreakrieges, den er in Form einer sich farblich verändernden Landkarte sah, endend mit dem bis heute gültigen Grenzverlauf.
In der zweiten Vision sah er, wie aus dem Raum Königsberg – dem heutigen Kaliningrad – urplötzlich eine russische Armee hervorbrach und in Richtung Südwest durch Polen vorstieß. Dann sah er, wie die Russen über einen breiten Fluß setzen (Elbe oder Oder). Sie stießen nach Deutschland vor; umgingen aber alle großen Städte. Die deutschen Städter verbarrikadieren sich zunächst in ihren Häusern. Bald darauf kam es aber zu Unruhen und Plünderungen. Die Russen erreichen den Rhein, aber scheitern dort.“

Der Feldpostbriefschreiber Rill erzählte laut Bekh einem befreundeten Dorfbewohner das folgende, nicht in den Briefen selbst genannte:
"Die kriegsführenden Staaten seinen Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen und Frankreich. England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt."

Vom Ostblock selbst ist von Rill nichts weiter überliefert, jedoch muß man wohl aus der Tatsache, daß Polen auf Seite des Westens genannt wird, die Tschechei (in der die Russen auf jeden Fall stehen werden) jedoch nicht, schließen, daß Polen als einziges der osteuropäischen Länder auf westlicher Seite in den Krieg eingreift.

Adolf Schwär vom Schwarzwald sah in einer symbolischen Schau Polen unter ansonsten westlichen Soldaten stehen:
„Ich sah eine Menge Leute beieinanderstehen, Deutsche und Franzosen, nachher in Gliedern zu Kompanien. Ich fuhr mit dem Mistkarren an ihnen vorbei. Nachher mußten die jungen Leute einrücken bei etwas Hochwasser. Auch sah ich Polen darunter. Die Ähren standen hoch, so Ende Juni.“

Mir scheint das zu bedeuten, daß Polen mit Deutschen und Franzosen marschieren.

Von einer Besatzung Polens fehlt in den Schauungen jede Spur. Ich vermute daher, daß sie erst vergleichsweise kurz (Wochen) vor der Konferenz oder gleichzeitig mit dem Einmarsch nach Westdeutschland besetzt werden ("sie kommen anfangs unter") und den Russen später mittels asymmetrischer Kriegsführung in den Rücken fallen, sobald sich deren Feldzug destabilisiert.
Sobald der gelbe Strich in den deutschen Ostgebieten (alias "Westpolen") fällt, dürften nachfolgende russische Verbände in Polen chaotisch feststecken und polnischen Angriffen ausgeliefert sein.

Wir können jedoch nicht völlig ausschließen, daß wir in den Schauungen einfach eine Informationslücke haben und es doch eine längere Besatzung Polens geben könnte.
Beispielsweise könnte Polen gleichzeitig mit Mitteldeutschland an die Russen fallen, d. h. etwa vier Jahre vor dem Westfeldzug. So könnte "sie kommen anfangs unter" auch gedeutet werden. Erst mit dem gelben Strich (der wegen Windes ostwärts pestet) und dem daraus folgenden Chaos wären die Besatzungskräfte derart angeschlagen, daß den Polen der Aufstand gelingt.

Es scheint mir keinen logischen Sinn zu haben, warum in dem Prozeß des schrittweisen russischen Vordringens nach Europa die Tschechei und Österreich vorher besetzt (siehe Waldviertler), Polen jedoch ausgespart werden sollte. Es wäre ein strategischer Vorteil, nicht erst durch Polen marschieren zu müssen, um Deutschland angreifen zu können. Es wäre nicht unbedingt ein Widerspruch zu der polnischen Volkssage und dem Mann aus Hannover, wenn man annimmt, daß das Geschehen in zwei, in den Aussagen nicht explizit genannten Takten abläuft, zwischen denen es eine Pause gibt:
1. Urplötzlicher Vormarsch aus Ostpreußen an die Elbe oder Oder (d. h. entweder nach Mitteldeutschland oder Polen)
2. Vier Jahre Pause = Besatzungszeit, in der auch Polen besetzt sein könnte.
3. Vormarsch an den Rhein und Scheitern des Feldzuges.

Daher schrieb ich, der Ostblock würde vielleicht mit Ausnahme Polens russisch werden.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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