Eszett (Schauungen & Prophezeiungen)

Ed, Mittwoch, 13.03.2013, 09:11 (vor 4056 Tagen) @ Mirans (7794 Aufrufe)
bearbeitet von Ed, Mittwoch, 13.03.2013, 09:19

Hallo Mirans

Die Busse auf der Strasse stossen eine weisse Masse mit grossen Massen und kassieren so eine Busse.

Obiger Satz ist nach der schweizerischen und lichtensteinischen Orthographie korrekt.

"In der Schweiz und in Liechtenstein ist das ß seit 1906 (im schweizerischen Bundesblatt ersichtlich) stufenweise außer Gebrauch geraten und wurde mit der Reform von 2006 auch offiziell für den amtlichen Schriftverkehr abgeschafft.
So entschied die Erziehungsdirektion des Kantons Zürich, das ß vom 1. Januar 1938 an in den kantonalen Volksschulen nicht mehr zu lehren. Andere Kantone folgten. Mitauslöser dieser Entwicklung soll die zunehmende Verbreitung der Schreibmaschine gewesen sein. Da mit der Schweizer Einheitstastatur auch französische und italienische Texte geschrieben werden, wurden die Tasten für ß und die großen Umlaute mit französischen Buchstaben (ç,à,é und è) belegt. Diese Begründung ist bislang jedoch nicht belegt.

Als letzte schweizerische Tageszeitung entschied die Neue Zürcher Zeitung (Antiqua seit 1. August 1946), ab dem 4. November 1974 auf das ß zu verzichten. Schweizer Verlage, die für den gesamten deutschen Markt (Sprachraum) produzieren, verwenden das ß weiterhin.

Anstelle von ß wird in der Schweiz immer ss geschrieben. ss steht damit – im Gegensatz zu anderen Doppelkonsonantenbuchstaben – nicht nur nach manchen Kurzvokalen. Wie bei anderen Digraphen (z. B. ch) ist die Länge oder Kürze des vorangehenden Vokals nicht erkennbar (Masse steht sowohl für Maße wie für Masse, Busse steht sowohl für Buße wie für Busse; vgl. hoch und Hochzeit, Weg und weg). Es gibt Versuche, das Fehlen des ß in der Schweiz mit sprachlichen Besonderheiten der Schweizer Dialekte zu erklären. Diese Erklärungsversuche sind aber ebenso wenig belegt wie der rein pragmatische Erklärungsversuch über die Schreibmaschinentastatur. Unabhängig von diesen Erklärungen wird das „Eszett“ in der Schweiz heute als Phänomen wahrgenommen, das nur in anderen deutschsprachigen Staaten Verwendung findet und das man zwar lesen kann, für das aber üblicherweise jegliches aktive Gefühl in der Anwendung fehlt.

Daher war es in der Schweiz bei der Worttrennung schon länger üblich, ss auch dann in s-s aufzutrennen, wenn es als Ersatz für ß steht (außer im Auslaut), obwohl dies in traditioneller Rechtschreibung nicht richtig war. Beispielsweise wird das Wort Strasse (für Straße) in Stras-se getrennt (in traditioneller Rechtschreibung als Stra-sse analog zu Stra-ße). Diese schweizerische Trennung wurde mit der Rechtschreibreform von 1996 als allgemeine Regel übernommen (§ 108 (1996) bzw. § 110 (2006)).

In der Mobiltelefonkommunikation mit SMS ist das ß durch in Mobiltelefonen integrierte Schreibhilfen, die Wörter per Autovervollständigung komplettieren, anzutreffen. Auch mittels manueller Eingabe der Buchstaben wird bei den SMS das ß aus Bequemlichkeitsgründen und nicht zuletzt aufgrund der Einsparung eines Buchstabens verwendet. Die Anwendungsregeln werden aber nicht beachtet."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F

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Ed


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